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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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gezackte Metall zerriss Knorpel und Sehnen und bohrte sich durch den Mittelhandknochen, bis der Holzgriff des Messers gegen die Handfläche krachte, sodass die blutige Klinge mehr als zwölf Zentimeter weit aus Bills Handrücken ragte.
    Ohne darüber nachzudenken, schloss Bill die Augen, als ihm das heiße Blut ins Gesicht spritzte. Er konnte nicht mehr sehen, wie sich Perrys linke Hand zu einer mächtigen, knotigen Faust ballte. Die Faust zerschmetterte Bills Nase mit einem gedämpften Knirschen. Ein zweiter Schlag traf dieselbe Stelle, und kleine Blutstropfen spritzten in sein Gesicht und seine Haare.
     
    Bills verräterischer Körper wurde schlaff.
    Perry sprang sofort weg von ihm, packte ihn am Handgelenk und zerrte ihn mit sich, während er zurück in die Wohnung hüpfte. Bill wog etwa hundertfünfzig Pfund. Sogar mit einem kaputten Bein konnte Perry ihn problemlos in das Apartment schleifen. Perry schloss die Tür und verriegelte sie.
    Er ist nicht tot töte ihn
    töteihntöteihntöteihn

    »Wir werden ihn nicht umbringen, solange ich nicht ein paar Antworten bekommen habe«, sagte Perry, keuchend vor Aufregung und Anstrengung. Rotes, pulsierendes Blut floss aus der Stichwunde in Bills Oberschenkel, und der dunkle purpurne Fleck auf seiner Jeans wurde immer größer.
    Töteihntöteihntöteihn
    »Schnauze! Ich werde ihn nicht umbringen. Wir machen das auf meine Art.« Bill musste einige Antworten kennen, und Perry würde dafür sorgen, dass er jede Einzelne davon zu hören bekam.
    Der reine, betäubende Effekt schieren Hasses überraschte ihn. Bill war der Feind. Perry wollte den Feind töten. Bill war einer der Soldaten, zunächst ausgesandt, um zu experimentieren, dann um zu beobachten und schließlich um auszulöschen. Ja, auszulöschen, aber das wird nicht geschehen, Billy Boy.
    Bill stöhnte. Er rollte ein kleines Stück über den Boden, hustete und spuckte einen großen Blutklumpen aus. Knurrend riss Perry ihn auf die Beine und schob ihn rückwärts durchs Wohnzimmer. Bill fiel schwer auf die Couch.
    Perrys Stimme war ein tiefes Grollen. Drohend dehnte er die Worte, wie sie ihm schon seit Jahren nicht mehr über die Lippen gekommen waren. »Du willst aufstehen, wenn ich dich schlage, Junge? Du musst lernen, unten zu bleiben, es sei denn, du bist bereit für eine weitere Bestrafung. «
    Er packte Bills verletzte rechte Hand und wegen des Messers, das noch immer in der Handfläche steckte, spritzte das Blut in alle Richtungen. Perry umschloss den Messergriff mit seiner eigenen Hand und rammte die Klinge in die Wand unmittelbar
über der Couch. Die gezackte Spitze bohrte sich in den Gips und nagelte Bills Hand fest.
    »Gefällt dir das, du Spitzel? Gefällt dir das, du Spion? Dann gibt’s Nachschlag.«
    Perry hüpfte in die Küche und zog ein weiteres Messer aus dem Messerblock. Die Geflügelschere würdigte er mit keinem Blick. Fast so schnell, wie er auf zwei Beinen gewesen war, hüpfte er ins Schlafzimmer und hob eine zerknüllte, schmutzige Socke vom Boden auf.
    Bills Kopf sackte von einer Seite zur anderen, während er darum kämpfte, wieder zu Bewusstsein zu kommen. Blut rann aus seinem Bein, seiner Hand und seiner Nase. »Bitte«, murmelte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein schmerzgepeinigtes Flüstern. »Bitte … hör auf.«
    Perry packte Bills unverletzte Hand. »Sprichst du mit mir, Junge? Du redest nur, wenn man dich dazu auffordert. Das solltest du besser mal lernen!« Perry schob Bill die Socke in den Mund. Er drückte den schmutzigen Stoff so tief hinein, dass Bill zu würgen begann.
    Mit einem aggressiven, primitiven Grunzen klatschte Perry Bills gesunde Hand gegen die Wand, die Handfläche nach vorn gerichtet. Dann holte er mit dem zweiten Messer aus und trieb die Klinge durch Bills offene Hand.
    Bill heulte auf vor Qual; im ungünstigsten Augenblick war er wieder voll bei Bewusstsein. Die schmutzige Socke dämpfte seine Schmerzensschreie.
    Bill versuchte freizukommen, wodurch sich die Klingen nur noch tiefer in seine zerfetzten Hände bohrten. Er war einfach nicht stark genug. Auf die Couch zurücksinkend, bot er ein Bild der Niederlage – seine blutenden Hände erhoben sich zu beiden Seiten seines schlaff herabhängenden Kopfes.
    »Nachbarn«, zischte Perry, und sein Blick huschte zum Fenster und dann zur Tür. »Die gottverdammten neugierigen Nachbarn könnten auch daran beteiligt sein.«
    Er hüpfte zur Tür und starrte durch den Spion. Trotz der verzerrten Perspektive konnte er

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