Infiziert
das Blut an den Wänden und auf dem Fußboden im Hausflur sehen. Irgendjemand würde es bald bemerken. Er hatte nicht viel Zeit. Sie genügte jedoch, um von dem an die Wand genagelten Spitzel einige Antworten zu bekommen.
Töte ihn, töte ihn!
Töte ihn!
Perry starrte Bill an. Seinen Freund Bill Miller. Seinen … Freund.
»Mein Gott, was habe ich getan? Was passiert mit mir?«
Er ist Columbo.
Er ist die Soldaten.
»Das kann er nicht sein.«
Er ist hier, oder nicht?
Warum sollte er jetzt hier sein,
wenn er nicht Columbo
ist? Töööööööte
iiiiiiiihn
Sie hatten recht. Die E-Mails, die Anrufe, das so bequeme Instant-Message-Programm, die Tatsache, dass er vor seiner Tür aufgetaucht ist. Bill wusste, was vor sich ging. Er wusste alles. Wie ungerührt, wie herzlos konnte dieser Bastard
sein? Er hatte so getan, als sei er Perrys Freund, während er zusah, wie die Dreiecke wuchsen, sich in ihn bohrten, anschwollen und Perry von innen her auffraßen, als sei er eine verdammte Scheißraupe. Bill hatte die ganze Zeit über zugesehen.
Aber er konnte ihn nur bei der Arbeit beobachten.
Was war mit der übrigen Zeit? Was war mit der Zeit, die Perry zu Hause in seiner Wohnung verbrachte, besonders während der letzten Tage? Wanzen? Versteckte Kameras? Die Überwachung seines Instant-Message- und E-Mail-Verkehrs? Vielleicht in einer Lampe, vielleicht im Fernseher. Vielleicht in diesem verdammten Fernseher!
Und wenn sie ihn die ganze Zeit über beobachteten, dann beobachteten sie ihn auch jetzt.
Sie sahen zu, wie er Bill, den Verräter, aufschlitzte.
Das würden sie nicht einfach so zulassen. Sie würden kommen, kommen, um Bill zu retten. Perry nahm Bills Kopf zwischen die Hände und starrte in seine glasigen Augen.
»Sie kommen zu spät, Billy Boy«, sagte Perry leise. »Hörst du mich? Sie kommen viel zu spät, um deinen verdammten Arsch zu retten.«
Bill schrie, doch die Socke dämpfte das Geräusch.
»Am besten lässt du diese Scheiße ganz schnell sein, Junge«, sagte Perry, während er immer noch in Bills verängstigte Augen starrte, Augen, die quälende Schmerzen und reines Entsetzen verrieten. »Hör auf zu weinen, Junge, oder ich sorge dafür, dass du etwas bekommst, worüber du weinen kannst.«
Bill schrie noch lauter und versuchte, der stiernackigen, grauenhaften Gestalt vor sich auszuweichen.
Mit einem wütenden Knurren packte Perry Bills gebrochene
Nase und schüttelte sie bösartig hin und her. Bills ganzer Körper zuckte unter dieser neuen Qual. Er warf sich hin und her wie ein Mann auf einem elektrischen Stuhl, und seine Muskeln verkrampften sich so heftig, dass sich eine vom Messer durchbohrte Hand von der Wand löste.
Die Klinge ragte noch aus seinem Handrücken. Perry packte Bills vom Blut klebriges Handgelenk und den Messergriff und rammte die Klinge wieder in den Gips. Diesmal spürte er einen deutlichen und plötzlichen Widerstand, als sich die Klinge tief in den Kern der Wand bohrte.
Der gute alte Billy Boy würde dieses Messer nicht mehr so schnell herausziehen, oh nein Sir, nein, nein, Kumpel, so schnell würde das nicht mehr geschehen.
Bill kämpfte gegen die Schmerzen an. Er war so durcheinander, dass er nicht mehr klar denken konnte. Irgendwie fand er die innere Kraft, nicht mehr zu schreien und sich nicht mehr zu wehren, trotz der anscheinend endlosen Qualen, die ihm ein Mann zufügte, den er noch vor wenigen Minuten als seinen besten Freund gekannt hatte.
Perry beugte sich so weit zu ihm herab, dass Bill die Hitze seines Atems spürte. Er hielt seine Finger weniger als einen Zentimeter von Bills Nase entfernt; Daumen und Zeigefinger waren bereit, jeden Augenblick zuzupacken, um ihm neue Schmerzen zuzufügen, die sein Hirn zu zerreißen schienen.
»Wie ich schon sagte, Junge, hör auf zu weinen, oder ich bringe dich hier und jetzt auf der Stelle um.«
Bill starrte durch die Tränen, die sich einfach nicht wegblinzeln ließen, nach oben. Sein Freund, der sich in einen Wahnsinnigen verwandelt hatte, beugte sich, gestützt auf
ein Bein, über ihn. Überall auf Perrys Shirt war Bills frisches Blut; es nässte die schwarzbraunen Flecken.
Die Socke erfüllte seinen Mund mit einem widerlichen Gefühl trockener Baumwolle. Sie schmeckte etwa so, wie sich Bill den Geschmack einer trockenen alten Socke vorgestellt hatte: muffig und erstickend. Warmes Blut rann unablässig aus seiner Nase über sein Gesicht und auf seine Brust. Blut aus seinen durchbohrten Händen strömte
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