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Infiziert

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Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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die Straßen, als gehöre ihnen die Welt, als seien sie unsterblich. Im Augenblick hatte Dew große Lust, diese Unsterblichkeit mit der Stoßstange des Buicks auf die Probe zu stellen.
    Er wechselte auf die falsche Fahrspur und zog an dem Civic vorbei. Das GPS teilte ihm mit, dass er noch eine Viertelstunde von seinem Ziel entfernt war, doch bei diesem Verkehr würde es wahrscheinlich etwas mehr als zwanzig Minuten dauern, bis er bei Dawsey wäre.

58
Beste Freunde für immer (BFFI)
    Perry wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Entweder waren die Soldaten bereits unterwegs oder Bill, der Verräter, wäre schon bald verblutet. Die Pfütze unter der Couch wurde ständig größer; es war, als pinkle Bill Blut. Perry wusste, wenn er den zeitlichen Ablauf richtig hinbekam, würde er alle Informationen bekommen, und die Soldaten konnten es
noch schaffen, seinen Freund zu retten. Korrektur. Seinen so genannten Freund.
    Bills Augen wurden wieder glasig, und sein Kopf sackte nach vorn.
    »Oh, wage es nicht, du kleiner Spitzel«, sagte Perry. Er schlug hart mit seiner linken Hand zu. Bills Kopf schoss so schnell nach hinten, dass seine Schläfe von der Wand zurückprallte. Der Schlag klang rot, warm und befriedigend.
    Du weißt nicht, was Leiden ist, Billy Boy. Aber ich werde mein Bestes tun, um dir einen kleinen Geschmack von dem zu vermitteln, was ich durchgemacht habe.
    Wieder erschien der Blick eines verschreckten Kaninchens auf Bills blutbeschmiertem Gesicht. Wie konnten die Soldaten nur ein solches Weichei wie ihn einsetzen? Wahrscheinlich war es ein Trick, ja, ein Trick. Billy sollte dafür sorgen, dass Perry allzu vertrauensselig wurde.
    »Aber diese Scheiße funktioniert bei mir nicht, Billy Boy. Kein Fel-zwei ran-da.« Er war gerissener als diese Arschlöcher. Sie wussten nicht, worauf sie sich eingelassen hatten, als sie so mit einem Dawsey umspringen wollten, denn ein Dawsey lässt sich diese Scheiße nicht bieten, oh nein, Sir, ganz und gar nicht.
    Perry hob die Hand und zog die Socke aus Bills Mund. Bill atmete tief ein und aus, doch ansonsten gab er keinen Ton von sich.
    Perry leckte sich die Lippen. Er schmeckte Blut. Er wusste nicht, ob es von ihm oder von Bill stammte. Eifrig bedacht auf die wichtigste Antwort, beugte er sich weit nach vorn und stellte die alles entscheidende Frage.
    »Scheiße, für wen arbeitest du, und in was werden sich die Dreiecke noch verwandeln?«

    Perrys Gesicht war nur wenige Zentimeter von Bills Gesicht entfernt. Die dunklen Ringe unter Perrys Augen ließen vermuten, dass er schon seit Tagen nicht mehr geschlafen hatte. Das Weiße war so blutunterlaufen, dass es einen rosa Farbton angenommen hatte. Hellrote Bartstoppeln schoben sich aufdringlich aus seiner Haut. An seinen Lippen befanden sich mehrere offene Stellen. Es sah aus, als hätte er sie selbst erst vor Kurzem aufgebissen.
    Aber die Frage – Dreiecke?
    »Perry, wo … Wovon sprichst du?« Bill wusste, dass es falsch war, so etwas zu sagen, aber er wusste nicht, was er sonst hätte antworten sollen. Perrys Augen schwollen an vor Wut und verstärkten das ohnehin schon psychotische Starren.
    »Verarsch mich nicht, Bill.« In seiner ruhigen Stimme schwang eine tödliche Drohung mit. »Du und deine kleinen geistigen Jedi-Tricks, ihr solltet euch besser verpissen. Ich nehme dir nicht ab, was du mir verkaufen willst, Junior. Ich werde jetzt noch einmal fragen. Was wird aus den Dreiecken? «
    Bills Atem kam in kurzen, abgehackten Stößen. Was bedeutete dieser Wahnsinn? Was wollte Perry hören?
    Bill versuchte, Tränen der Frustration und der Panik zurückzudrängen. Die Schmerzen zerrissen seinen Körper in einer unablässigen Kakophonie verletzter Nerven und schneidend scharfer Metallkanten. Es war so schwer, zu denken!
    Er rang nach Worten, kämpfte darum, in allem einen Sinn zu finden. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst, Perry. Ich bin’s! Ich bin’s, Bill, um Himmels willen! Warum willst du mir so etwas antun?«

    Ein Lächeln erschien auf Perrys Gesicht. Er griff nach einem der Messer, die Bills Hände an die Wand nagelten. Bills Körper erstarrte in weiß glühender Anspannung.
    »Es wird ein bisschen laut hier drin, findest du nicht, Billy Boy?«
    »Tut mir leid«, sagte Bill rasch. Sein leises Flüstern war voller Furcht. »Es tut mir leid. Es wird nicht wieder vorkommen. «
    »Verdammt richtig, Billy, alter Junge, es wird nicht wieder vorkommen. Denn wenn es wieder vorkommt, wirst du bereits tot sein, bevor du dich

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