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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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klatschte, zuckte sie zusammen, als träfe sie ein leichter Stromschlag.
    »Verarsch mich nicht«, flüsterte Perry. Die ganze Zeit über lächelte er, doch das lag nicht daran, dass er die Sache genoss oder versuchte, ihr Angst zu machen. Der Grund war, dass er die Kontrolle hatte. »Wo sind sie? Zeig’s mir.«
    Der Ausdruck ihres pummeligen Gesichts änderte sich. Es war, als verbänden sich die Wörter mit ihrer Bedeutung wie ein Bolzen, der in einem Schloss an der vorgesehenen Stelle einrastet.
    »Sie meinen die Dreiecke, stimmt’s?« Die Worte sprudelten in unglaublich unterwürfigem Ton aus ihrem Mund. Er spürte das Heimweh wie einen heftigen Stich. Dieser Eifer, zu gefallen, und das verzweifelte Verlagen, nicht geschlagen zu werden, erinnerten ihn an seine Mutter.
    An seine Mutter, die mit seinem Vater sprach.
    »Du weißt verdammt gut, wovon ich spreche.«
    »Ich mache keine Spielchen, das schwöre ich.« Sie war entsetzt, das konnte er sehen. Es war völlig offensichtlich. Trotz ihrer wie mit Händen zu greifenden Angst sprach sie leise und kontrolliert. Das war gut.
    Sie stand auf und zog ihr riesiges Nachthemd aus. Sie tat es rasch und ohne eine weitere Bemerkung, doch ihr errötendes Gesicht verriet, wie gedemütigt sie sich fühlte. Ihre Brüste hingen schlaff herab – gewaltige runde Berge mit
riesigen Aureolen und Nippeln, die so groß waren wie ein 10-Cent-Stück. Sie war immer noch dick, doch ihre Haut, die voller Dehnungsstreifen war, wirkte viel zu groß für ihren Körper. Perry revidierte seine frühere Schätzung von 225 Pfund. So wie er das sah, musste Fatty Patty vor den Dreiecken 260 Pfund gewogen haben.
    Und sie hatte die Dreiecke, es stimmte. Drei davon befanden sich auf ihrem Bauch. Tränen strömten ihr über das Gesicht, sprangen von ihrem zitternden Kinn und spritzten in funkelnden Tropfen auf ihre Brüste. Sie drehte sich nach rechts, ohne dass er sie darum gebeten hatte. Er sah das Dreieck auf ihrer linken Hüfte, dessen schwarze Augen alle paar Sekunden blinzelten und ihn kalt anstarrten.
    Das Blau war viel dunkler als bei ihm. Etwas Schwarzes und Festes erstreckte sich wie ein dünnes Seil unter jeder Seite des Dreiecks tief in ihr Fleisch, wobei eines davon sogar bis um ihre Hüfte herumführte.
    Ihre Haut sah überhaupt nicht gesund aus. Eiterblasen zogen sich entlang der Kanten der Dreiecke. Die Haut über den Körpern der Dreiecke spannte sich, als sei die Kreatur so groß geworden, dass das dehnbare Gewebe sie nicht länger umschließen konnte. Seine eigenen Dreiecke besaßen einen glasigen, verschwommenen Blick, doch das Dreieck auf ihrer Hüfte war anders. Es starrte ihn voller Bösartigkeit an. Die dreifachen blinzelnden Augen verrieten das universale Gefühl des Hasses so klar und deutlich, wie sich der Lichtstrahl eines Hochleistungsblitzgeräts durch eine verschneite pechschwarze Winternacht schneidet.
    »Ich hab eine Gabel für dich, Kumpel«, sagte Perry leise. Wenn er sich Fatty Patty vornehmen würde, würde er dieses Dreieck zuerst umbringen.

    »Zieh die Hose aus und dreh dich um«, sagte Perry. Sie zögerte nicht. Sie ließ das Unterteil des Pyjamas zu Boden sinken und trat aus dem Kleidungsstück heraus. Sie trug keinen Schlüpfer. Sie drehte sich langsam um. Auf jeder ihrer Hinterbacken und auf der Rückseite ihres rechten Oberschenkels hatte sie jeweils ein weiteres Dreieck. Sie alle starrten ihn mit unverkennbarem Hass an. Er fragte sich, was sie über ihn sagten, welche Botschaften sie in ihren Kopf schickten.
    Es kam ihm merkwürdig vor, wie gesund all ihre Dreiecke waren. Die Eiterbläschen waren natürlich Teil ihres eigenen Körpers. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass jemand sich nicht wehren und einfach alles geschehen lassen würde. Der Gedanke war mitleiderregend, aber offensichtlich hatte sie genau das getan.
    Daddy hatte recht gehabt. Alles, was Daddy jemals gesagt hatte, so schien es, hatte gestimmt. Perry fragte sich erstaunt, wie er jemals etwas anderes hatte glauben können.
    »Du träge, feige Schlampe«, sagte Perry. »Du hast überhaupt nicht versucht, irgendetwas zu unternehmen, stimmt’s? Du hast sie einfach wachsen lassen.«
    Nackt und vor Angst und Erniedrigung zitternd, stand sie vor ihm, während sie unwillkürlich ihren Schambereich bedeckte.
    »Was hätte ich denn tun sollen? Sie aus mir rausschneiden? «
    Perry antwortete nicht. Er legte das Messer auf den Couchtisch. Sein Blick warnte sie unmissverständlich vor

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