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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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gibt es irgendeine Chance, dass wir Dawsey lebend schnappen?«
    »Das liegt ganz bei dir, L. T.«, sagte Dew. »Du musst herausfinden, wie viele Cops genau nach ihm fahnden. In seiner Wohnung befindet sich eine Leiche. Die werden die Suche nicht einfach einstellen, nur weil ich ihnen sage, dass wir den Fall übernehmen. Sie wollen Dawsey, und sie wollen ihn unbedingt. Wenn die Infektion bei ihm schon weit fortgeschritten ist, besteht die Möglichkeit, dass die Cops die Wucherungen sehen. Wenn sie ihn schnappen, würde ich damit rechnen, dass irgendjemand die Kamera auf ihn richtet und ein Haufen Reporter sich die Köpfe einschlägt, um zu erfahren, warum er einen Menschen ermordet hat. Wenn
er festgenommen wird und wir es nicht schaffen, ihn sofort zu übernehmen, schaffen es die Dreiecke möglicherweise noch vor Ende der Nacht in die landesweiten Nachrichten. Wenn die Reporter die Dreiecke sehen, dann hat sich der ganze Bullshit über SARS erledigt. Wenn die Cops Dawsey lebendig in die Finger bekommen, wissen alle Bescheid.«
    »Was schlägst du vor?«
    »Ich würde empfehlen, dass wir ihn so schnell wie möglich aus dem Spiel nehmen«, sagte Dew. »Und wir beziehen die Polizei vor Ort mit ein. Die suchen nur nach einem Grund, um ihn abzuknallen. Vielleicht schaffen wir eine Verbindung zwischen Dawsey und Nguyen. Ich erzähle denen, dass Dawsey möglicherweise eine Sprengstoffweste trägt oder einen biologischen Kampfstoff mit sich führt oder was auch immer. Ich werde dafür sorgen, dass der eindeutige Befehl rausgeht, Dawsey sofort zu erschießen, wenn er aufgespürt wird – und dass sich die Leute von der Leiche fernhalten, sodass unsere Teams sich darum kümmern können.«
    »Margaret braucht ein lebendes Opfer.«
    »Dann schnappen wir uns eben das nächste«, sagte Dew. »Ich habe dir gesagt, was wir tun müssen, wenn du willst, dass die Sache geheim bleibt.«
    Eine lange Pause entstand. Dew wartete. L. T. musste eine verdammt schwierige Entscheidung treffen.
    »Nein«, sagte Murray schließlich. »Sie braucht diesen Kerl lebend. Das ist wichtiger, als die Sache geheim zu halten. Sorg dafür, dass er unter allen Umständen am Leben bleibt, und schaff ihn her.«
    »Das wird nicht einfach werden«, sagte Dew. »Die Beamten vor Ort sind wirklich sauer.«
    »Wir stellen eine Verbindung zwischen Dawsey und Nguyen
her. Ich kümmere mich von hier aus darum. Wir informieren die Beamten vor Ort, um deine Story glaubwürdig zu machen.«
    »Welche Story?«
    »Dass Dawsey Kenntnisse über eine von Terroristen gebaute Bombe besitzt und dass er unbedingt lebend festgenommen werden muss. Bring ihn mir lebend, Top.«
    Murray legte auf. Dew knirschte mit den Zähnen. Murrays Plan würde funktionieren, und Dew wusste es. Die Cops würden alles unternehmen, um Dawsey lebend zu schnappen.
    Dew wartete. Abwechselnd sah er aus dem Fenster auf die Armee von Polizisten und die Digitalfotos von Dawsey, die ihm Murrays Leute auf das große Handy geschickt hatten. Eines davon war die neueste Aufnahme aus Dawseys Führerschein. Ein anderes war eine Nahaufnahme des menschlichen Bogens, den Nguyen gemalt hatte. Während sich die anderen Gesichter in Entsetzen und Todesqual verzerrten, zeigte Perrys verkniffene Miene nichts als nackte Wut. Weitere Aufnahmen stammten aus der Footballzeit des jungen Mannes.
    Dew konzentrierte sich auf eines dieser Bilder. Es war ein typisches Publicityfoto, das vor Beginn der Saison in Dawseys zweitem Collegejahr angefertigt worden war.
    »Du bist ein ganz wilder Kerl, was?«
    Perry hatte sich in Pose gestellt, während die Spätsommersonne sein maisgelbes und blaues Trikot anstrahlte. Auf den meisten Bildern hatte der junge Mann sein breitestes Lächeln aufgesetzt, doch dieses hier war anders. Gewiss, Dawsey lächelte auch hier, doch etwas um seine Augen verriet eine wilde Intensität. Es war fast, als vibriere Dawseys innerstes
Wesen vor lauter Aggressivität, als würde er es nicht schaffen, die Schulterpolster umzulegen, ohne dass er daraufhin jemanden schlug.
    Vielleicht lag es an der Aufnahme selbst, vielleicht lag es auch daran, dass Dew ihn schon im Fernsehen spielen gesehen hatte. Dawsey war eine Ausnahme gewesen, eine wirkliche Bestie. Er hatte jedes Spiel dominiert, zu dem er aufs Feld geholt worden war. Der Kerl spielte aggressiver als ein Stier, dem man einen Stock zum Viehtreiben in den Arsch geschoben hatte und dessen Eier in einer Rattenfalle steckten. Es war wirklich eine verdammte Schande,

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