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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Otto. »Eine Armee, die weder ernährt noch trainiert werden muss. Man produziert diese Dinger massenweise und schickt sie los, und wenn sie gelandet sind, bauen sie sich selbst zusammen, wobei sie die
notwendigen Informationen von ihrem lokalen Wirtsorganismus beziehen.«
    Amos und Margaret starrten Otto an.
    »Okay«, sagte Amos. »Nur um dieser durchgeknallten Wissenschaftlerin und unserem übereifrigen Juniorspion einen Gefallen zu tun, nehmen wir mal an, dass jemand diese Waffe besitzt. Aber was bringt ihm das? Man schickt diese Dinger durchs Universum, wobei man natürlich auf eine Tasse Tee auf dem Planeten Vulkan vorbeischaut, klar. Aber warum?«
    »Aus zwei Gründen«, sagte Otto. »Erstens, um das Gebiet zu erkunden. Um Informationen über die Umgebung, die Leute und den Widerstand zu sammeln. Vielleicht befällt dieses Ding deshalb keine Tiere, weil …« Er verstummte. Er konnte den Gedanken nicht zu Ende bringen.
    »Weil es vielleicht auch Erinnerungen lesen kann, wenn es die DNA lesen kann«, ergänzte Margaret. »Es muss den kulturellen Kontext kennen, um Bedrohungen zu entdecken, um zu wissen, wodurch es gestoppt werden könnte.«
    Agent Clarence Otto strahlte sie an. Er nickte langsam. Sein Lächeln besaß fast die Macht, sie von all diesem Wahnsinn abzulenken, und sie ertappte sich dabei, wie sie zurücklächelte.
    »Warum steigt ihr beide nicht einfach in die Kiste, damit die Sache erledigt ist?«, fragte Amos. »Wenn wir dieses Flirten vielleicht für einen Augenblick lassen könnten. Ich bin immer noch nicht überzeugt. Eigentlich ergeben eure Ideen keinen Sinn. In Margarets Fantasievorstellung sind diese Dinger hier, weil Alf die Reise nicht selbst unternehmen kann. Warum sollten ihre kleinen Maschinen dann Informationen sammeln?«

    »Das Sammeln von Informationen ist nur der erste Grund«, sagte Otto. »Der zweite Grund besteht darin, dass man die Informationen benutzt, um einen Brückenkopf zu errichten. Man bringt ein Gebiet unter Kontrolle, das man gut verteidigen kann, damit man einen sicheren Ort für den Nachschub hat.«
    Einige Augenblicke lang wurde es still im Van. Ein Gefühl der Furcht hing in der Luft. Als Amos sich schließlich zu Wort meldete, konnte man trotz seines sarkastischen Tons hören, dass er Angst hatte.
    »Otto, wenn es dir nichts ausmacht, als CIA-Agent, der von nichts eine Ahnung hat, warst du mir lieber«, sagte er. »Wie wär’s, wenn du die Wissenschaft uns überlässt und einfach mal die Klappe hältst?«
    Otto nickte und lehnte sich zurück.
    Sie warteten schweigend.

78
Ein nettes heißes Bad
    Perry hob die winzige Flamme an das rumgetränkte Handtuch. Es fing sofort Feuer, die Flammen schossen mit einem lauten Wusch! in die Höhe und verbrannten seine Haut. Er schlug mit dem brennenden Handtuch auf seinen Rücken wie ein Pferd, das mit seinem Schwanz einen Schwarm Fliegen verscheucht. Die Flammen trafen die feuchte Stelle des Handtuchs, das er sich um die Schulter gelegt hatte.
    Auch dieses Tuch fing sofort Feuer und brannte das dünne
Fleisch über dem Dreieck weg. Die Flammen erfassten Perrys Haar, das sich mit einem weiteren Wusch! in nichts auflöste, wobei es seine Kopfhaut ansengte.
    Der Geruch nach Rum, verbranntem Fleisch und verkohltem Haar erfüllte das Badezimmer.
    Glühender Schmerz raste durch seinen Rücken, während sich die Flammen das Handtuch hinauffraßen. Er stand auf, und seine Instinkte schrien: »Beweg dich, renn weg, hör auf, lass dich fallen, roll dich hin und her!« Seine Haut riss und warf Blasen. Er schrie kurz auf, zwang sich jedoch, sich wieder auf den Wannenrand zu setzen. Dann nahm er das Messer aus der linken in die rechte Hand.
    Während er ein Brüllen ausstieß, in dem sich zu gleichen Teilen Schmerz, Wut und Trotz mischten, rammte sich Perry die Klinge in den linken Unterarm. Sie fuhr direkt durch eines der geschlossenen Augen des Dreiecks. Er wusste, dass die Klinge alles durchtrennt hatte, denn er spürte, wie sich die Spitze auf der anderen Seite in sein eigenes Fleisch bohrte. Blut und purpurner Schleim spritzten gegen seine Hand, sodass sie fast vom Messergriff abrutschte. Mit einem primitiven Grollen und einem irren Lächeln wahnsinniger Befriedigung stach er wieder und wieder mit der Messerspitze zu, als stochere er mit einem Eispick in einer Schale Eis herum.
    Sein Rücken brannte noch immer.
    Mit schmerzverzerrtem Gesicht ließ er sich in die Wanne fallen.
    Es gab ein kurzes Zischen, als er im kalten Wasser

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