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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Handlung ablief. Wer hätte gedacht, dass es so viel Blut geben würde? Es bedeckte sein Bein und klebte an seiner bleichen Haut, sodass es schwierig wurde, den Rand des Dreiecks zu sehen, doch er drückte kräftig mit der Gabel nach unten, setzte das Messer im rechten Winkel zu seiner Haut an und machte einen weiteren raschen Schnitt. Noch mehr Blut ergoss sich über den Tisch und hinab auf den Boden. Jetzt fühlte sich der Schmerz nicht mehr so fern an, überhaupt nicht. Perry biss die Zähne zusammen, um sich zu beherrschen und seine Aufgabe zu beenden.
    Irgendwie fand das Blut den Weg die Klinge hinauf zu seinen Händen. Er hörte die ständig fallenden Blutstropfen, die auf dem Boden unter ihm aufschlugen.
    »Wie fühlt sich das an, du kleiner Scheißer?« Perrys Worte kamen langsam und verwaschen. »Wie fühlt sich das an? Gefällt dir das? Mich umbringen? Nein-nein-nein. Ich werde dich umbringen. Du brauchst unbedingt ein bisschen Disziplin.«
    Perry riss sich zusammen, um noch einmal einen klaren Blick zu bekommen und sich auf die nächste Aufgabe zu konzentrieren. Obwohl er betrunken war, blieben seine Hände erstaunlich ruhig. Er hatte definitiv die Berufung seines Lebens verpasst.
    nein umbringen bitte nein
    umbringen nein
    Verwirrt runzelte er die Stirn. Irgendetwas wollte sich am Rand seines Denkens Gehör verschaffen wie ein Traum, der versucht, sich heranzuschleichen, um nächtliche Geheimnisse aufzurühren. Er schüttelte heftig den Kopf und starrte
mit neuer Konzentration auf die blutige Gabel und das Messer. Nach dem zweiten Schnitt war noch eine Seite des Dreiecks an Ort und Stelle geblieben. Das Ganze sah jetzt aus wie eine Türangel. Er schob die Klinge unter den dreieckigen Hautlappen und schnippte ihn auf die andere Seite wie einen blutigen Streifen rohen Specks.
    kalt nein umbringen nein kalt kalt
    Was er sah, ließ ihn augenblicklich innehalten. Seine leise Stimme drang aus seinem Mund wie Luft aus einem Reifen mit einem kleinen Loch.
    »Wie macht sich das Plastikspielzeug in einer Schachtel Cracker?«
    Er starrte das Ding an, das für das Jucken verantwortlich gewesen war und ihn dazu gebracht hatte, sich die Haut aufzureißen wie ein wildes Tier in einer Falle. Er starrte auf das, was ihn zweifellos umbringen würde. Blut sammelte sich und strömte um einen dunkelblauen, dreieckigen Klumpen. Perry wischte es ab, um einen besseren Blick darauf zu werfen.
    Das Ding war dunkelblau und schimmerte, obwohl das Schimmern vielleicht von der Nässe des Blutes kam und nicht zu seiner eigentlichen Farbe gehörte. Die Oberfläche des Dreiecks war nicht glatt, sondern knotig, verzerrt und … bösartig wie ineinander verschlungene Wurzeln, die aus der Erde ragten, oder wie die Struktur von Stahlkabeln ohne ordentliche Verkleidung.
    Nüchternheit erfüllte ihn, ausgelöst durch einen grauenvollen Fliehen-oder-Kämpfen-Impuls. Dieses Ding hatte kaum noch etwas mit dem Ausschlag zu tun, es spielte in einer völlig anderen Liga als die orangefarbenen Schwellungen.
Sein Körper hatte dieses Ding nicht geschaffen, konnte es nicht geschaffen haben. Woher, zur Hölle, kam es dann?
    Perry knurrte. Das Grollen eines tollwütigen Tieres erklang aus seiner Kehle. Ohne besonders sanft vorzugehen, schob er die Gabel unter das blutige Dreieck. Die Metallzinken kratzten über sein eigenes rohes Fleisch. Noch nie hatte er einen so reinen,
    nein fühlen nein umbringen nein
    umbringen
    so intensiven, so allumfassenden Schmerz empfunden, doch er ignorierte ihn vollständig und konzentrierte sich ausschließlich auf dieses abstoßende Etwas, das sich mitten in sein Schienbein eingenistet hatte.
    Durch den Schmerz hindurchspielen.
    Er spürte, wie die Zinken der Gabel auf den leicht zurückweichenden Widerstand des Stammes des Dreiecks stießen. Vorsichtig tastete er umher, bis die Gabel ganz hindurchgeglitten war und die kleinen Köpfe der rot verschmierten Zinken auf der anderen Seite des Dreiecks wieder zum Vorschein kamen.
    Der blutverschmierte Tisch fühlte sich kalt und klebrig an unter seiner Wade. Es schien, als ließe sich das Dreieck problemlos anheben. Der Stamm jedoch war eine ganz andere Sache. Er war viel fester als zuvor. Es würde Kraft kosten, um ihn herauszuziehen.
    Schweiß strömte ihm über das Gesicht, während ihm brennende Schmerzen durch sein Bein fuhren. Sie waren so intensiv, dass er fast ohnmächtig wurde, doch mit dem Versprechen, seinen Körper von diesem widerlichen Etwas zu
reinigen, hielt er

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