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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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Schätzchen, wir sind von der Regierung. Wie hast du das gewusst?«
    »Mein Bruder hat gesagt, dass Sie kommen würden.«
    Margaret wollte hier raus. Sofort. Sie waren wegen des Mädchens gekommen, aber nie waren sie auf den Gedanken gekommen, dass jemand anderes im Haus infiziert sein könnte.
    »Oh nein«, sagte Amos. »Riecht ihr das Gas?«
    Margaret roch es, plötzlich und stark. Es kam aus der Küche.
    »Schaffen Sie das Mädchen raus«, sagte Otto. Seine Stimme war leise und ruhig, doch er sprach in befehlendem Ton. »Sofort.«
    Margaret stand auf und rannte die drei Schritte zu Missy. Aber dann zögerte sie. Sie wollte das kleine Mädchen nicht anfassen. Was war, wenn das Kind diese Dinger hatte? Was war, wenn sie unrecht hatten und das Mädchen ansteckend war?
    »Margaret«, zischte Otto. »Schaffen Sie sie hier raus.«
    Sie ignorierte ihre Instinkte und hob das Mädchen hoch, auch wenn sie eine Gänsehaut bekam, als sie das tat. Sie ging einen Schritt auf die Eingangstür zu, doch bevor sie noch einen Schritt machen konnte, öffnete sich die Küchentür.
    Der kleine Junge kam herein, in jeder Hand eine Spielzeugpistole. Gasgeruch strömte aus der Küche.
    Der Junge trug zwar noch den Cowboyhut, doch keine Maske mehr. Er hatte nur noch ein Auge. In der anderen Augenhöhle saß ein unförmiger blauer Klumpen unter der Haut, der das Augenlid und die Augenbraue in einem obszönen Ausmaß beiseitegeschoben hatte. Der Klumpen drückte das Lid weit nach oben, und darunter wurde schwärzliche, knotige Haut sichtbar. Was immer es auch war, es war zwischen dem Lid und dem Auge des Jungen gewachsen. Sein Auge befand sich irgendwo hinter diesem … Ding.
    »Ihr wart böse«, sagte der kleine Junge. »Ich glaube, ich muss euch … erschießen.«
    Er hob die Spielzeugpistolen.

    Amos rannte an Margaret vorbei zur Eingangstür. Das Mädchen noch immer in den Armen, drehte sie sich um und rannte hinter ihm her. An den schweren Schritten erkannte sie, dass sich Agent Otto direkt hinter ihr befand.
    Margaret rannte ins Freie, als sie hörte, wie eine Platzpatrone nach der anderen explodierte und der Junge immer wieder den Abzug betätigte. Sie schaffte es auf die Vorderveranda und die Stufen hinab, als das Gas sich schließlich entzündete.
    Es war keine große Explosion, es gab eher ein gewaltiges Whuff!. Anders als im Fernsehen, zersprangen die Fenster nicht. Sie wurden nur kräftig durchgeschüttelt. Margaret rannte immer weiter, wobei sie die Hitze auf ihrem Rücken spürte. Nur weil es keine Explosion gegeben hatte, hieß das noch lange nicht, dass es nicht heiß war und dass das Haus nicht brannte. Oder dass die Flammen den Jungen nicht bereits einhüllten.

40
Das Essen ist fertig
    Perry füllte seinen Teller und schaffte es, zur Couch zu hüpfen, ohne etwas von seinem Reis-Ragu-Gemisch zu verschütten. Er ließ sich in die wartenden Kissen sinken und zuckte zusammen angesichts der Schmerzwellen, die durch sein Bein schossen. Schließlich packte er seine Gabel und machte sich über die Mahlzeit her, von der er nicht wusste, ob sie seine letzte sein würde.

    Das Ragu war nicht kompakt genug, sodass sich der Reis auch nicht verklumpte, weswegen es sich eher um eine dicke Suppe handelte und weniger um ein Risotto. Doch es schmeckte gut und brachte seinen knurrenden Magen zum Schweigen. Er schaufelte es sich in den Mund, als hätte er nie zuvor in seinem Leben eine Mahlzeit gesehen. Mann, wie gut wäre jetzt ein Big Mac mit einer Extraportion Pommes. Oder Hostess-Kuchen. Oder ein Baby-Ruth-Schokoriegel. Oder das gute alte große Steak mit etwas Broccoli und weißer Käsesauce. Nein, alles gestrichen. Eine Quadrillion weicher Tacos von Taco Hell wäre die befriedigendste Sache auf diesem Planeten. Rein in den Schlund damit, und dazu Feuersauce und eine Tasse Mountain Dew, die sich immer wieder von selbst füllt. Es war nicht so, dass der Reis schlecht war, aber die Konsistenz des Essens ließ einfach nicht das Gefühl aufkommen, dass er feste Nahrung zu sich nahm, und sein Magen sehnte sich so sehr danach, gefüllt zu werden, wie ein Wasserballon an einem schwülheißen Sommertag.
    Sommer. Das wäre mal eine Jahreszeit zum Sterben gewesen. Wie üblich war sein Timing miserabel. Er hätte sich diese Krankheit doch auch im Frühling oder im Sommer oder wenigstens im Herbst zuziehen können. In Michigan waren alle drei Jahreszeiten unglaublich schön. Überall standen die Bäume in frischem Grün, oder ihre Farben

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