Inhuman Fynomenon (Roman)
erhofft von Jonas Antworten und umklammert seinen Oberarm:
„Was war das für..., die Sache mit den schwarzen Augen, wie kann so ein kleiner Knirps dermaßen perfekt zielen?“
„Davon hat Freeman mal erzählt“, beginnt Jonas.
„Ist schon 'n Weilchen her. Fyn soll seine Augen besser auf Entfernungen und Lichtverhältnisse einstellen können. Außerdem hat es was mit seiner Konzentration zu tun. Bis jetzt ist mir nie etwas aufgefallen, also hab ich auch nicht mehr drüber nachgedacht. Das war grade echt 'n Schock, wenn mir 'n Fremder so begegnet wäre, hätte ich die Flucht ergriffen.“
Alle sind sich sicher, das sie nicht lange auf weitere Überraschungen warten müssen.
„Tja, Leute, unser Leben war, ist und bleibt spannend! Schalten sie auch morgen wieder ein, wenn es heißt: Die ratlosen Vier, am Rande der Gesellschaft und des Wahnsinns“, verkündet Keylan und Asisa säuselt lächelnd:
„Du bist einfach ein unangefochtener Weltmeister in Sprüchen, auf die die Menschheit getrost verzichten kann.“
Fyns Entwicklung verläuft so fließend und schnell, dass sie eher an einen hochspannenden Thriller, als an das echte Leben erinnert. Seine Sprache, sein Aussehen, sein gesamtes Wesen - alles erweitert sich rasend schnell. Fünf Monate vergehen, bevor sie erneut Augenzeugen werden.
Ende Juli 2096, ist Fyn auf dem Niveau eines Fünfjährigen. Mayco verengt seine Augen während er in den Garten blickt und langsam zu den großen Terrassenfenstern schreitet.
„Was macht der da?“
Auch die Anderen eilen hinzu und starren nach draußen. Mit zwei Stöcken simuliert Fyn einen Kampf, schwingt die Stöcke exakter als man es von einem Kind seiner Größe erwarten könnte. Er springt zur Seite und schlägt zu, immer wieder dreht er sich und peitscht kontrolliert mit den Stöcken in die Luft. Es sieht komisch aus: dieser kleine Körper, wie er sich nahezu professionell bewegt. Was eben noch seltsam anmutet, geschieht seit dem täglich.
Fyn trainiert freiwillig drei Stunden am Tag. Auf die Frage hin, wie sein Sohn auf diese speziellen Kampffiguren gekommen ist, erhält Jonas folgende Antwort:
„Im Fernsehen machen die Leute Gung-Fo und Kickerboxen “, hat Fyn erklärt.
„Ich werd' auch mal ein starker Gung-Fo Meister !“
Daraufhin wird Keylan eingesetzt um mit Fyn zusätzlich Choreografien zu schneller Musik einzustudieren, um ihn noch wendiger zu machen und zeigt ihm außerdem Trainings-Sequenzen von berühmten Kampfsportlern. Fyn kombiniert sie dann mit seiner eigenen Technik. Er hat die Fähigkeit, Gesehenes schnell umzusetzen und gleichzeitig in sich zu verfestigen. Fyn ist wie ein Schwamm, der alles in sich aufsaugt.
Weitere Monate vergehen (Oktober 2096).
Das Team hat begonnen ihm Lesen und Schreiben, sowie Mathematik beizubringen, denn Fyn ist jetzt so weit wie ein Siebenjähriger. Diese Aufgabe übernehmen sie abwechselnd. Nach und nach erfährt er viel über die Geschichte, andere Länder und die Natur, darunter auch eine Menge dessen, was er noch nicht selber sehen und begreifen kann. Trotz aller Bemühungen seiner liebevollen Familie, reicht Fyns Leben lange nicht an ein Normales heran. In die Stadt oder unter Leute darf Fyn nie. Jonas ist extrem vorsichtig, denn ihm ist bewusst, was auf dem Spiel steht.
Sollte Fyn als Mutant erkannt werden, würde er in ein Dregslum abgeschoben und Freeman könnte die lebenswichtigen Behandlungen an seinem Prototypen nicht mehr fortführen. Abgesehen davon würde man Freeman sofort zur Rechenschaft ziehen, denn seine Methoden, die er seit Fyns Geburt anwendet, fallen in die in die Kategorie: unterste Schublade .
Zudem hätte Freeman die Pflicht gehabt GVO sofort mitzuteilen, wenn ein Prototyp gelungen wäre, denn immerhin investieren die Millionen in seine Forschung und verfolgen das gierige Ziel der Allgemeinheit. Auch das Incorporation-Team müsste mit harten Konsequenzen rechnen, weil sie sich blauäugig in Freemans Zwickmühle führen ließen, dabei ist es irrelevant ob gut gemeinte Beweggründe die Grundlage ihrer ritterlichen Entscheidung spielten.
Mitunter ist es unseren Freunden ein Rätsel wie Rupert seinen Hybriden, am Ende seiner Entwicklung, bekannt machen möchte!
Nun sitzen sie alle in einer wackeligen Nussschale auf einem wogenden Meer aus Fragezeichen, angetrieben von einem weißbekittelten, peitschenschwingenden Guru, der sie heimlich in Richtung einer unbekannten Insel treibt.
Wenn das mal gut
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