Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
Vom Netzwerk:
quillen. Schemenhaft beugt sich Jonas über ihn, er sagt etwas. Fyn versteht nichts, alles hört sich dumpf an, als ob es durch eine dicke Wand an ihn herandringt.
    Plötzlich überfällt Fyn ein stechender Schmerz. Organe im Bauchraum spannen sich ruckartig an. Fyn schreit und krümmt sich, kann sich selber nicht hören, er merkt nicht einmal, dass Jonas und die anderen ihn festhalten. Fyn hat Schmerzen, überall! Seine Brust brennt wie Feuer, er kann weder ein noch aus atmen, kleine Stiche durchzucken seine Lunge, er würgt und Blut läuft aus seinem Mund, er kann nicht einmal husten.
    Fyns Krampf lässt ihn erstarren, quälend lange Sekunden, dann gibt er nach. Jonas dreht Fyns Kopf zur Seite, damit Blut aus seinem Mund herausfließen kann. Husten, Schlucken, die Möglichkeit ein wenig Sauerstoff zu atmen, doch da kündigt sich schon der nächste Anfall an. Wieder krümmt sich Fyn und brüllt so laut und eindringlich, dass allen das Blut in den Adern gefriert. Er zittert und langsam beginnen kleine Kapillaren unter seiner Haut zu platzen.
    Blutergüsse entstehen, die sich bei jeder weiteren Muskelspastik vermehren. Fyn röchelt, bekommt schon wieder keine Luft mehr, er kann nichts sagen, seine Lippen werden blau.
    „Schnell bringt das Spray!“, ruft Jonas panisch, daraufhin reicht ihm Keylan eine kleine Dose, auf der eine Atemmaske angebracht ist.  
    Jonas setzt sie auf Fyns Gesicht und drückt einen kleinen Knopf, der ein Gas freisetzt. Fyn wirft seinen Kopf zurück, als das scharfe Gas seine Lunge zu verbrennen scheint, er ächzt, dabei läuft erneut dunkles Blut aus seinem Mund. Jonas muss ihn das Zeug einatmen lassen, damit die Blutungen in Fyns Lunge gestoppt werden können.
    Wieder setzt ihm Jonas die Maske auf und drückt ab. Fyns Körper zieht sich zusammen. Der nächste Krampf, ein brodelndes Geräusch quillt aus seinem Rachen, Tränen treten aus seinen zusammengekniffenen Augen, Fyn knirscht mit den Zähnen. Erneut lässt die Anspannung kurz nach. Röchelnd will er Luft holen, doch da geht es schon wieder los.
    Seine Schreie dringen bis ins Wohnzimmer, in dem Asisa und der Professor ausharren. Freeman scheint Fyns Angriff ungewöhnlich stark aus der Fassung gebracht zu haben. Er bebt und jedes mal, wenn Schreie wie Anklagen, aus Fyns Zimmer dröhnen, zuckt er erschrocken zusammen.
    „Alles klar Rupert? Noch einen „Green Lurid“?“  
    Er nickt und Asisa schenkt ihm nach. Irgendwie kommt ihr sein Verhalten komisch vor - verdächtig. Sie kann sich kaum von ihm abwenden und ertappt sich geradezu dabei, wie sie distanzlos sein Gesicht mustert, während er abwesend ein Glas nach dem anderen in sich hineinkippt.
    „Rupert, du hast ihn provoziert, deswegen ist er auf dich losgegangen. Das hat er zwar noch nie gemacht, aber ich kann es nachvollziehen. Er ist noch so jung,... Rupert! “  
    Aufgeschreckt, weil in Gedanken versunken, reagiert Freeman:
    „Ja, ja, ja... ich weiß, das ist eine nachvollziehbare Reaktion. Ist schon klar, dass er mich hasst.“  
    Soll Asisa Mitleid haben?
    Irgendwie verhält sich der Professor übertrieben verunsichert. Schreie tönen aus Fyns Zimmer. Asisa hat Angst:
    In der letzten Zeit waren seinen Anfälle besonders heftig. Sie versucht sich nervös abzulenken, indem sie auf ihrem Flatpad herumspielt, einem kleinen, flachen Computer. Dabei vergehen einige Minuten in angespannter Verdrängung der leidvollen Töne aus Fyns Zimmer.
    Bald gönnt sich Asisa ebenfalls einen erleichternden Schwips.
    „Die sind böse, die sind böse auf mich!“, befürchtet Rupert plötzlich. Verwirrt runzelt Asisa die Stirn:  
    „Wie meinst du das?“ Rupert lallt betrunken:  
    „Nein, das is' nich' wich'ig. Fyn soll doch beschüssen... nich' Me'schen an'reifen, doch heute hat er mich... ang'riffen. Alle Soldaten werd'n mich hass'n,... ausradier'n.“  
    „Aber du hast ihn ja auch provoziert. Ich denke den Spruch mit dem „Schwanz einziehen“ hättest du dir sparen können.  
    Fyn hat nicht mal seine Zähne ausgefahren, das bedeutet, dass er auch in rasender Wut noch seinen Verstand benutzt. Sei stolz auf ihn und versuch' ihn zu sehen, wie er wirklich ist. Er hat eine Seele somit kann man ihn auch verletzen.“
    Sie macht eine kurze Pause, schenkt sich und Freeman nach, schluckt und hustet angewidert - das Zeug ist einfach nichts für sie! Lange kann Asisa Freemans Schweigen nicht ertragen:
    „Fyn hat echt kein besonders schönes Leben, auch wenn wir unser Bestes versuchen. Du

Weitere Kostenlose Bücher