Inhuman Fynomenon (Roman)
doch Fyn hat einen Entschluss gefasst und schließt ruhig die Augen, er will es schnell über sich ergehen lassen. Wenn die Menschen glauben, dass er ein Mensch ist und kaltblütig den Screechern zum Fraß vorgeworfen wird, würde es De Souza oder der Mafia erhebliche Einbußen verpassen.
Außerdem hat er sowieso den Tod verdient - er hat einen Menschen auf dem Gewissen und damit seine Zukunft eigenhändig zerstört. Gleich wird alles vorbei sein, für immer! De Souza brüllt:
„Kämpfe du dreckige Missgeburt. Du machst mir meine Geschäfte nicht kaputt, du nicht!“
Fyn hört, wie der Lurid näher schleicht, doch Fyns Augen bleiben geschlossen. Die Menge starrt ihn atemlos und gebannt an, eine Gruppe von Männern rüttelt aufgeregt an den Gitterstäben, manche klettern sogar ein Stück nach oben, eine betrunkene Frau übergibt sich plätschernd.
„Renn' weg du Idiot!“, brüllt ihn eine Stimme an.
„Mann, lauf weg, schnell! Das Biest macht dich kalt!“, keift jemand von der anderen Seite. Fyn spürt den stinkenden Atem des Mutanten, sein Körper bebt, er ballt seine Fäuste vor Anspannung und versucht sich unter größter Anstrengung zu konzentrieren. Fyn fühlt wie sich seine Pupillen weiten, wie alles um ihn herum unwichtig wird und er nur noch seinen Feind wahrnimmt. Verkrampft und zitternd, presst er seine Lider zusammen.
Speichel tropft auf Fyns Schulter,... der heiße und säuerliche Atem des Lurids haucht ihm entgegen. Eine Wolke beißenden Gestankes umhüllt ihn - da schreit das Monster direkt in sein Ohr,... kurz darauf spürt Fyn einen kräftigen Schlag auf seiner Brust. Er knallt auf seinen Rücken, ächzt, als er sich wieder aufrichtet.
Er hört den schnüffelnden Screecher näher kommen.
„Tränen der Mutter, wegen ihres Kindes Qual!“
Wer war das? Fyn reißt die Augen auf. Diese Stimme! Sie klingt an Fyns Ohr, als ob direkt jemand neben ihm stünde. Der Screecher beugt sich mit aufgerissenem, triefendem Maul zu ihm herunter. Fyn rollt sich schnell zur Seite, die Menge jubelt. „Er kämpft!“, schreit einer, während Fyn dem peitschenden Monster ausweicht und versucht hastig das Gesicht zu der Stimme zu finden, die ihm eben so bekannt vorkam.
„Seine Augen, schaut auf seine roten Augen!“, brüllt ein Mann erstaunt, doch das ist jetzt egal, interessiert keinen.
Der Screecher holt aus und peitscht Fyn mit seiner Klaue hart ins Gesicht. Fyn torkelt und fällt zu Boden, lässt sich erneut von der Menge ablenken und sucht wieder nach einem ganz bestimmten Gesicht. Die Menschen fiebern panisch mit, als der monströse Lurid geifernd ausholt. Diese Stimme, Fyn erinnert sich, aber wo..., da schneiden sich lange scharfe Krallen in Fyns Rücken, er stöhnt.
„Habt ihr gesehe' seine Auge?“, brüllt eine Portugiesin.
Die Menge tobt, Klamotten fliegen durch die Luft, Geldscheine werden herumgereicht.
„Tod schmerzt Freunde; Hoffen verloren!“
Da ist sie wieder, die Stimme! Fyn dreht sich zu ihr um und wird abermals von einem kräftigen Hieb erfasst, stürzt nach vorne und knallt mit dem Gesicht in den dreckigen Kies. Jetzt ist er sauer, mächtig sauer! Fyns Adrenalin überschwemmt seinen Verstand..., mit aller Gewalt hält er seine Zähne zurück.
Fyn erhebt sich und knallt dem Lurid mit der Faust in die schmierige Visage. Der Lurid kreischt unbeeindruckt, sie stürzen auf einander zu, verteilen starke Hiebe und erneut schlitzt sich eine Kralle in Fyns Fleisch. Er schreit vor Schmerz - es fühlt sich an, als hätte ihm der Screecher ein großes Stück Haut abgezogen. Sein nackter Rücken brennt. Jetzt ist Fyn endgültig in Rage, er bebt vor Wut und will seine Zähne nicht länger zurückhalten.
Die Massen auf der Tribüne kreischen, aber nicht aus Angst: Sie toben vor Begeisterung, feiern diesen außergewöhnlichen Halbmenschen! Fyns Zähne treten bedrohlich heraus, er brüllt wie ein wildes Tier, sein Brustkorb pumpt schnell und kräftig. Fyn schnaubt durch seine gerümpfte Nase - für einen kurzen Moment hält der Screecher irritiert inne.
Plötzlich brüllen sich beide an, jeder mit seinem eigenen markanten Sound. Fyn springt in die Luft, schlägt einen Salto über dem Ungetüm, um ihm dann von hinten seinen Fuß in die Wirbelsäule zu rammen. Gleich darauf kickt Fyn erneut und trifft den Lurid hart am Kopf; der springt auf ihn zu und packt Fyn, mit seinen sehnigen Klauen am Hals.
Er zieht Fyns Gesicht in die Richtung seines Mauls und versucht ihn zu
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