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Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
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beißen, aber das Hybridengebiss ist bedeutend größer! Fyn legt seinen Kopf schief, öffnet sein großes Maul und bohrt seine Zähne durch die hageren Backen des Screechers, dabei verschließt er die Atemwege des Mutanten. Der Lurid stemmt sich los, reißt dabei sein eigenes Maul in Stücke; Teile des Luridgebisses kommen unschön zum Vorschein, seine zerfetzten Lippen hängen zappelnd herunter.
    Der Lurid heizt auf Fyn zu und diesmal beißt ihm der Prototyp kräftig in die Kehle. Ihre Arme verkeilen sich ineinander, sie umklammern sich - voller Hass fletscht Fyn dabei seine Zähne und spürt, gerade als er grollend seine Oberlippe nach oben zieht, wie plötzlich ein Druck über seinen Zahnleisten nachlässt. Eine bittere Flüssigkeit verätzt die Halsschlagader seines Feindes, verteilt sich in seinen Gefäßen, benetzt auch Fyns Zunge.
    Er würgt mit dem Screecherhals im Maul. Der Lurid beginnt auf einmal wimmernd zu zucken, verdreht seine Augen, wackelt seltsam in Fyns festem Griff und plötzlich verlässt dessen Körper jegliche Spannung. Wie gelähmt sinkt er in sich zusammen, nachdem Fyn seine Fangzähne aus dem Hals herausgelöst hat.
    Der Screecher bleibt bewegungslos, mit weit aufgerissenen Augen liegen - ihm entweicht noch ein letzter Atemhauch, dann herrscht Stille.
    Fyn fährt mit einem leisen Knacken seinen Kiefer ein, spuckt den blutig-bitteren Speichel in den Sand und blickt zaghaft in die atemlose Menschenmenge.
    Die Zeit scheint stehen geblieben zu sein.
    Auf einmal erkennt er den alten Mann aus dem Wald, der direkt am Gitter steht; er sieht Fyn an, doch dann verschwindet er wie ein Geist in der aufbrausenden Menge: Nach einem kurzen Dornröschenschlaf, scheinen sie verarbeitet zu haben was sich soeben zugetragen hat.
    Ein frenetischer Jubel erfüllt die gigantische Steinhalle. Es hört sich an, als würde jemand eine Anlage immer lauter drehen. Jenes ohrenbetäubende Krakeelen, bestärkt durch freudigen Beifall, zwingt Fyn verkrampft zu lächeln. Ungläubig erkennt er, dass sie sich alle ausgelassen über seinen Sieg freuen - sie jubeln ihm zu - ihm dem unbekannten, unheimlichen Freak!
    Er wirft seinen rechten Arm in die Luft, dabei flippen die Leute noch mehr aus. Ist das Respekt? Fühlt sich gut an! Fyn winkt ihnen zu, sie werfen übermütig Kappen in die Höhe und alles andere, was nicht niet- und nagelfest ist.
    „Piranha, Piranha!“ , beginnen Gruppen einstimmig zu rufen. Schließlich tönt es konform von der gesamten Bühne herab:  
    „Piranha, Piranha!“  
    Die Leute schlagen begeistert ihre Fäuste in die Luft. Auf einmal wird Fyn von hinten gepackt, die beiden Männer von vorhin zerren ihn aus der Arena. Fyn brüllt:
    „Jonas, Freem...!“  
    Aber die Kameras richten sich nun auf de Souza, der mit einer überschwänglichen Rede beginnt. Vereinzelt fliegen noch immer Dosen von Empörten, bedrohlich in Joaos Richtung.
    „Habe ich euch zu viel versproche...“  
    Mehr versteht Fyn nicht, die Türe fällt hinter ihm zu und fünf Männer schleppen Fyn zu seiner Zelle. Achtlos, wird er auf den Boden geworfen, bevor die Männer seinen Käfig verriegeln. Gleich ist das Licht aus und Fyn mit den Freaks alleine im „Mutantenstall“.
    Ein dämmriger Strahl fällt durch ein kleines vergittertes Fenster in der Türe. „Ich bin kein Monster!“, brüllt Fyn in die Finsternis, doch niemand außer den Lurids kann ihn hören. Fyn kriecht auf allen Vieren und tastet sich zur Wand, in der die Gitterstäbe eingelassen sind. Er zieht seine Knie an und stützt seinen Kopf auf seine verschränkten Arme.
    Seltsame Geräusche hallen durch die steinernen Katakomben; rastloses Scharren und dumpfe Schritte. Fyn fühlt sich schwach, als er wieder allein in der Zelle sitzt und zur Ruhe kommt. Fliegen setzen sich auf seine brennenden Wunden und er hat noch immer diesen Geschmack im Mund.
    „Dann funktionieren meine Giftdrüsen ja vielleicht doch endlich. Ich muss nur noch kapieren, wie ich sie kontrollieren kann“, überlegt er und vergisst, dass er beim Kampf nichts dachte, sondern sein Gefühl ausreichte um das entsprechende Gift freizusetzen.  
    Fyn ist völlig erledigt und obwohl ihm so viel durch den Kopf geistert, gelingt es ihm endlich sich ein wenig auszuruhen.
     
    EIN LOYALER DIENER
     
    Metallisches Knarren reißt Fyn aus seinem Halbschlaf; er lauscht angestrengt:
    Hört sich an, als ob jemand Eisen verbiegt. Fyn richtet sich erschrocken auf und weitet seine Pupillen, während er in die

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