Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inhuman Fynomenon (Roman)

Inhuman Fynomenon (Roman)

Titel: Inhuman Fynomenon (Roman) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Mareila
Vom Netzwerk:
wuchernde Grünzeug, das in undurchdringlichen Schichten übereinander quillt, bietet den Monstern unzählige, perfekte Verstecke. Plötzlich hält Fyn inne und starrt verwundert auf einen großen Stein, der über mehrere Büsche ragt.
    „Schau mal, da ist was eingeritzt.“  
    „Sieht aus wie zwei große „A's“, meint Keylan.  
    „Eines steht normal da, das andere ist direkt darüber gespiegelt. Erinnert mich an 'ne Sanduhr.“  
    „Nee, sieht aus wie ein übereinander gespiegeltes „A“. Spitze auf Spitze“, pocht Keylan.  
    „Ja du hast schon recht, aber trotzdem sieht es aus wie 'ne Sanduhr. Ich frag mich was die bedeuten soll?“  
    „Was ist mit deinem komischen Traum? War da nicht irgendwas mit Zeichen?“  
    „Ja schon: „A“, vom Alter befreit,... Als eines der Ersten ist das Zeichen in Sicht.“ Fyn rätselt weiter: „Ein „A“. Das ist der erste Buchstabe im Alphabet. Oder 'ne Sanduhr. Die hätte auch was mit Zeit zu tun: also das Erste, welcher Zeit auch immer... Passt doch, wir sind richtig.“  
    „Das ist doch irgendwie viel zu einfach. Was, wenn's 'ne Falle ist?“, räumt Keylan ein.  
    „O.K. dann darfst du aussuchen:  
    Tod durch wilde Raubkatzen, giftige Reptilien, Screecher oder 'ne spannende Falle, na, wofür bist du? Ich fänd' die Falle toll,... man weiß nicht, was einen erwartet - uuuuh! “  
    „Du blöder... Ich hab' keine Lust zu sterben, verdammt. Hör endlich auf mit deinen bescheuerten, unlustigen Hybridenwitzen!“  
    Fyn überlegt: Der alte Mann den Fyn vor den Screechern rettete hat doch gemeint, dass er eines bösen Ursprungs ist. Fyn kann sich nur noch schlecht daran erinnern. Egal, von diesem Gespräch möchte er Keylan besser nichts erzählen, denn der ist schon ängstlich genug.
    Fyn versucht seinen aufgelösten Kumpanen mit Blödeleien aufzumuntern:
    „Ampelaugen-Rambo“ führt „Möhren-Terminator“ auf direktem Kurs ins Verderben.“  
    „Mach' ruhig weiter so, irgendwann...“  
    „Ich rieche Blut, ist noch frisch.“ Keylan versteinert:  
    „Wo? Das ist doch wieder so 'ne blöde Verar....“  
    „Nein, kein Witz. Komm mit jetzt.“  
    Keylan stiert nervös herum und tritt Fyn fast in die Fersen, während sie forschend durchs Unterholz stapfen. Sie werden zunehmend von Fliegen umschwärmt und plötzlich erkennen sie den hässlichen Grund:
    Am Boden zwischen Urwald-Dickicht liegt er: Ein Tiger, brutal zerfleischt. Fliegentornados wirbeln um das tote Tier und Keylan versucht sich die lästigen Biester aus dem Gesicht zu peitschen. Fyn bückt sich zu dem verstümmelten Kadaver:
    „Der ist noch nicht lange tot und das sind eindeutig Spuren eines Screechers. Sogar sein Fell stinkt noch nach dem Monster. Bleib' dicht bei mir Keylan.“  
    Aber das hätte er ihm wirklich nicht sagen brauchen, denn der klebt freiwillig, wie ein Furunkel an Fyns Rücken. Der dreht sich genervt um:
    „Ich habe gesagt, dass du mir folgen sollst. Von „in den Hintern kriechen“ war nicht die Rede!“  
    „Sorry, aber ich muss aufs Klo“, verteidigt sich Keylan.  
    „Seh' ich von hinten aus wie ein Urinal?“, fragt Fyn entsetzt.  
    „Ich hab doch damit gemeint, dass ich so nervös bin, verdammt!“, erklärt Keylan seine unglückliche Rechtfertigung.  
    Kopfschüttelnd wendet sich der Hybrid wieder nach vorne und beide schleichen vorsichtig weiter. Fyns Augen sind schwarz, Keylan wird immer ängstlicher und sieht sich fahrig um. Sie laufen auf eine kleine Lichtung zu. Von da ab lockert sich das Dickicht mehr und mehr auf.
    Keylan zeigt auf einen markierten, dicken Stamm:
    „Fyn sieh mal!“  
    „Wieder diese Sanduhr.“, erkennt Fyn.  
    „Ein gespiegeltes „A““, berichtigt ihn Keylan voller Sorge.  
    „Ist doch egal, Mann. Wichtig ist, dass es überhaupt da ist“, schimpft Fyn gereizt und hebt plötzlich seine Nase in die Luft:  
    „Hier riecht's komisch.“  
    „Wieso? Wonach riecht's hier?“  
    „Nach Moder und ein bisschen nach...“  
    Fyn folgt schnuppernd dem Geruch:
    “...Qualm und so 'nem Zeug, ich weiß nicht wie das heißt. Ich glaub' ich hab' es schon mal gerochen, daheim, beim Grillen, oder war's an Weihnachten?“  
    Sie laufen langsam, Schritt für Schritt über die Lichtung. Jetzt reckt auch Keylan seinen Kopf in die Luft:
    „Ich riech' nichts“, meint er und dreht sich nervös im Kreis.  
     Fyn schreitet dicht gefolgt von ihm über die kleine Lichtung. Rinnsale aus Schweiß tropfen von ihren Gesichtern,

Weitere Kostenlose Bücher