Inhuman Fynomenon (Roman)
Unbesiegbarkeit. Kinder erschießen Kinder. Menschen empfinden Lust an tödlicher Überlegenheit. Menschen geraten aus Oberflächlichkeiten in den Wahnsinn.
Unberechenbar wie unsere Rache ist die menschliche Tyrannei.
Sie sterben also in Vertrautem.
Seht doch, wie es war, bis dahin:
Sitten werden modernisiert, so bleibt nichts mehr übrig, was man moralisch benennen soll. Geld hat ihren Verstand verseucht und ihr Herz zerfressen. Schlimmer wird es täglich... Zusammen mit den Dregs, unseren Verbündeten werden wir handeln, wir lernten sie zu verstehen. Ihre wahre Sprache bleibt den Menschen verborgen, doch du hörst sie auch, junger...“
„Fyn, ich heiße Fyn!“
„Ah, Fyn! Ein Wort für Abgeschlossenes erinnert mich daran. Auch ein Enzym mit diesem Namen gibt es, das verantwortlich ist für Wachstum und ein Antikörper, der deinen Namen trägt.
Du bist ein besonders Glück, einer vorausgegangenen Hoffnung. Ich wusste von dir schon lange vor deinem Wachsen. Der Professor erwähnte diese überlieferte traurige Hoffnung undeutlich in seinen Kammern. Schlechtes und Gutes vereinte sein Omen. Er suchte, doch es blieb sein Geheimnis, das ich nie erkennen durfte. Jetzt ist dein Blut, mundet stark und rein, doch bist auch du gezeichnet von grausamen Qualen, die unsere übertreffen.
Wir werden uns versammeln und du wirst zu allen sprechen: Gequälter Bruder nun befreist du auch dich, als unser neuer Anführer. Dein Aufruf zu unserem Aufbruch!“
Keylan wünscht sich in diesem Moment nichts sehnlicher als einen „Alphaisch-Normalisch-Duden“ um wenigstens einen einzigen Satz zu verstehen.
„Was ist das für ein Überlieferung?“
„Keine Überlieferung, eine traurige Hoffnung! Diese kennt nur der Professor, sein Erfolg der Suche war dieses Omen!
In selten wachen Augenblicken bemerkte ich, als Folteropfer, seine verborgenen Arbeiten, doch was ich mitbekam, reicht nicht aus um Klarheit zu erschaffen. Später! Jetzt frage ich dich: Hilfst und sprichst du zu uns?“
„Ich werde zu deinen Männern sprechen Aleph.“
Keylan sieht Fyn entrüstet an während Aleph nickt:
„Gut entschieden. Daleth wird euch zu ruhen in diese Kammer führen, bis wir euch bitten.“
Fyn und Keylan werden zu einem kleinen, erdigen Zimmer gebracht. Nachdem sie alleine sind, geht Keylan wütend auf Fyn zu:
„Sag mal, haben die dir ins Hirn geschissen? Willst du denen helfen? Ich glaub das jetzt nicht, die wollen doch die Menschheit komplett auslöschen, so wie ICH das verstanden habe.“
„Keylan, du weißt ich bin dein Freund und das wird auch immer so bleiben, also hör auf mir Übles zuzutrauen!“
Keylan sieht in Fyns ernstes Gesicht.
„Pah, nur 'ne halbe Stunde bei den Verrückten und du hörst dich schon genauso komisch an wie diese wandelnden Einbauschränke!“
„Ich weiß, dass sich alles furchtbar anhört, aber ich fühle dass diese Alphas nicht abgrundtief „böse“ sind und Dregs sowieso nicht. Ich würde die Menschen nie verraten. Keylan, das weißt du !“
Keylan versucht Fyn zu glauben; immerhin ist zwischen ihnen ein enges Band entstanden: Vertrauen und eine tiefe Freundschaft. Er spürt im Grunde seines Herzens, dass Fyn niemals Unmenschlichkeit unterstützen würde.
„Tu' was du für richtig hältst. Schlimmer kann's ja eh nicht mehr werden.“
„Keylan, bitte sag' mir alles, was dir Jonas über Freeman erzählt hat.“
Keylan berichtet seine Version. Fyn kennt das Meiste, trotzdem ist er geschockt als er hört, dass es einen Klon gab, einen Zwilling, der nur als Ablenkungsmanöver geschaffen wurde. Der Arzt, der vor dem GVO-Geheimdienst sein Geständnis abgelegt hatte, eröffnete diese grausame Tatsache.
Obwohl Jonas eine Menge vor Fyn verheimlicht hat, macht Fyn ihm keine Vorwürfe. Sein Vater hat seit Fyns „Geburt“ in Freemans Zwickmühle gesessen: Wenn Jonas seinen Mund aufgemacht hätte, wäre der Hybrid verloren gewesen. Fyn berichtet Keylan im Gegenzug von dem Abend, als er Freeman niederschlug nachdem er herausgefunden hatte, dass es dem Professor nur um sich ging... und von Ruperts seltsamer Blutfarbe:
„Freeman kann kein Mensch sein! Irgendwas stimmt mit dem nicht, aber was?“
„Er hätte sich doch gewehrt, wenn er irgendein übermächtiger Mutant wäre, aber er hatte Angst, hinter seiner Mappe... Bestimmt hat sein Blut die seltsame Farbe, weil er an seinem Alter herumgeschraubt hat, oder - er wollte, dass alles genauso kommt, dass es
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