Inhuman Fynomenon (Roman)
zu seinem Plan gehört, diese Sache mit meinem Verschwinden...“
Keylan erschaudert:
„Wo der jetzt wohl gerade steckt?“
„Wenn Freeman es schon mal geschafft hat, sich jahrelang zu verkriechen, dann schafft er es wieder und kommt irgendwann gestärkt aus seinem Versteck um mit seinen Schandtaten weiter zu machen. Womöglich findet er in der Zeit Verbündete. Außerdem frag' ich mich, wie der alte Knochen es überhaupt hinbekommen hat, unentdeckt aus dem Lager zu entkommen“, überlegt Fyn.
Keylan sieht seinem Freund besorgt in die Augen:
„Wie soll's jetzt weitergehen? Stell dir mal vor, wenn unsere Welt im Chaos versinken würde?“
„Keylan: Dank der Alphas überschwemmen Screechermassen aus den Katakomben die Städte, das heißt: Chaos herrscht doch schon längst!
Aber vielleicht können wir die Welt noch vor dem Versinken retten.“
„Wir sind viel zu wenig, Fyn. Was sollen ein paar verhasste Dregs und schrullige Hyperrentner denn ausrichten? Und du oder ich, pfff, es ist hoffnungslos.“
Keylan blickt betrübt auf den Boden. Wer weiß, was gerade alles auf der Oberfläche geschieht. Ist Asisa noch am Leben oder Jonas und Mayco?
„Keylan, lass den Kopf nicht hängen. So lange wir atmen können wir etwas bewirken. Verloren haben nur die, die aufgeben. Außerdem: Wer weiß, was es mit diesem Omen, von dem Aleph sprach, auf sich hat.
Es vereint ja nicht nur Böses sondern auch Gutes. Vielleicht ist es ja eine universelle Hilfe oder ein Wissen, das uns den Rücken stärkt.“
Fyn legt seinen Arm auf Keylans Schulter und der verzieht dabei das Gesicht, schmunzelt auf einmal.
„ Universelle Hilfe ... Du bist definitiv kein Mensch, denn so was kann nur einem mutierten Gehirn entspringen. Vielleicht ist es eine göttliche Anleitung für einen „Böse-Mutanten-Staubsauger“ oder ein Zauberspruch, der Durchfallbakterien auf Lurids herabregnen lässt.“
Fyn grinst:
„Da ist sie ja wieder, meine durchgeknallte Kumpelwurst!“
„Fyn, mal im Ernst: Aleph hat eins an der Waffel! Omen hin oder her - wie kann etwas gleichzeitig Gut und Böse sein? Alles was die Alphas angefasst haben ist nach hinten losgegangen. Ihre Misserfolgsquote liegt bei glatten 1000 Prozent, dafür brauchen die sich nicht mal anstrengen! Was erwartest du von denen?“
„Du hast an eine ganz bestimmte Sache nicht gedacht, Bruder - aber ich! Ich werde an etwas anknüpfen, was Dregs wie auch Alphas kapieren müssen: Genau jetzt, zu dieser Zeit: Was bräuchten die Menschen wohl ganz dringend? - Na?“
„Eine Superwaffe, übermenschliche Hilfe, ein Wunder?“
„Genau! Ihre heißersehnte Superwaffe: eine Hybridenarmee, auf die sie schon so lange hoffen, sie verzehren sich regelrecht nach ihr!“
„Hä? Fyn du bist doch gerade irgendwie nicht ganz klar , oder?“
Daleth tritt plötzlich herein:
„Folgt mir, denn es beginnt. Versammelt sind Alphas, wie auch wenige Dregs. Dem Einen zu folgen sind wir gekommen.“
Keylan und Fyn gehen ihm nach. Wieder führt er sie durch lange, schmale Erdtunnel. Ein altes Leinentuch nimmt ihnen nun die Sicht, in eine große “Dreckhalle“.
„Dein Freund soll hier warten, während du verkündest“, spricht Daleth ruhig und schiebt Fyn durch den Vorhang auf eine gigantische Bühne aus Erde.
Vor ihm sitzen ergraute Alphas und dahinter eine erwartungsvolle Menge Dregs. Junge und Alte. Keylan spickt durch ein kleines Loch des zerfledderten Tuches das ihn von Fyn trennt. Aleph steht auf der Bühne und beginnt:
„Alphas und Milites. Das Ende steht nahe vor unserem Auge. So seht denn her und erkennt eure Rache. Die Menschen als solche beginnen zu vergehen, sie sehnen sich schon lange ihre Vernichtung herbei.
Fremdes wird gefürchtet und niemals befragt, so bleiben sie stehen, weil sie ihrem begrenzten Wissen vertrauen. Leider vergaßen sie, was ihre Art bestimmt. Wir, die hier stehen, verletzt durch unsere eigene Spezies, die zum Teil in jedem von uns noch schläft: Lasst uns sehen, was er sagt. Wir werden uns leiten lassen durch das Omega - Fyn das Ende unserer langen Reise der Rache!“
Fyn begreift nicht einmal die Hälfte von Alephs Worten. Trotzdem erkennt er, dass die Dregs sehr eingeschüchtert dreinblicken. Fyn tritt nach vorne, er schließt die Augen; langsam und tief atmet er ein. Ruhig öffnet er seine Lider und stiert mit nachtschwarzen Augen in die Menge.
Die Dregs erschaudern, kleine Dreg-Kinder klammern sich an ihre
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