Initiation

wovon er redete:
    »Na. Heute werden zum ersten Mal Gruppen der Initiaten vermischt. Erinnert ihr euch?«
    Och.
    Faustine nickte. »Ja, Dax hat es uns gesagt. Ich hatte es nur vergessen. Also werden unsere Gruppen heute aufgelöst?«
    »Nicht ganz«, erklärte Quinn. »Die Academy mischt nur einen Teil der Gruppen und andere bleiben gleich. Ob deine Gruppe gemischt wird oder nicht, findest du während der Versammlung heraus. Einige der Vampire werden heute auch in das Hauptprogramm aufgenommen.«
    »Und das wird für uns ein Problem, weil diese Vampire dann in den Fluren und der Mensa herumlaufen, auch wenn ich nicht glaube, dass sie einen in deine Gruppe stecken «, fügte ich hinzu. »Ich hatte gehofft, dass du schon weiter damit wärst, deine Kräfte einzusetzen, aber diese Tests führen zu nichts.« Wer auch immer, oder was auch immer Faustine beschützte, behinderte gleichzeitig ihre Entwicklung. Wenn die beschützende Macht weiter blieb, dann war sie vielleicht vor den Vampiren und anderen bösartigen Mächten sicher. Aber wenn nicht, wie sollte sie lernen, sich selbst zu schützen? Am besten würde ihr die schützende Macht genug Freiraum geben, besonders innerhalb der Testumgebung, damit sie lernte, ihre Kräfte zu kanalisieren.
    Quinn unterbrach meine Gedanken. »Cordelia, grübelst du schon wieder? Faustine muss zur Versammlung. Ich nehme an, du gehst mit. Ich habe noch Kram zu erledigen, also treffe ich euch später, Leute.« Er küsste mich auf die Stirn und ließ uns mit einem Winken allein.
    »Okay, suchen wir Dax und die anderen und gehen hin.« Ich schob Faustine zur Tür.
    In der Aula war unheimlich was los. Ich hatte Dax eine SMS geschickt, und wir wollten uns am Eingang treffen. Es war schwierig, jemanden in der Menge zu finden. Ich hielt Faustine ganz fest, während ich mir einen Weg durch die Massen bahnte. Endlich entdeckte ich Martha, oder vielmehr ich hörte sie und folgte ihrer Stimme bis zu Dax‘ Gruppe.
    »Hey! Du hast es geschafft!« Martha kam schnell zu Faustine und umarmte sie. »Also wie ist dein Test gelaufen? Ich weiß, dass du heute Morgen nervös warst. Ich habe das an deiner Pampigkeit gemerkt.«
    »Ja, das tut mir leid.« Faustine wurde rot. »Es war okay, glaub ich. Und deiner?«
    »Gut! Ich habe ein paar neue Dinge gelernt, ich bin zufrieden. Sag mal, du hast nicht Ryker irgendwo gesehen, oder? Ich habe überall nach ihm gesucht.«
    Faustine verkrampfte sich, als Ryker erwähnt wurde. »Nein. Aber ich war nicht ganz bei der Sache, als wir hierher gegangen sind. Hast du ihn gesehen, Cordelia?«
    »Nein.« Ich hatte ihn seit dem letzten Skiausflug, als McKenzies Sohn angegriffen worden war, nicht mehr gesehen. Ich fragte mich, ob ihm ein Mentor zugeteilt worden war, da er alleine weder zum Unterricht noch zu den Tests ging. Und ich fragte mich, ob Jagger ihm schon gesagt hatte, dass sie Brüder waren.
    »Wenn man vom Teufel spricht«, witzelte Martha. »Da ist er ja. Dax, halt mir einen Platz frei.«
    Ich entdeckte Ryker, der mit Jagger in die Aula kam. Martha riss ihn fast um, als sie sich auf ihn warf.
    »Hast du Harry gesehen?«, fragte Chun. »Ich habe gehört, was passiert ist. Ist er okay?«
    »Ich habe ihn nicht gesehen, aber Quinn hat mit McKenzie gesprochen. Es geht ihnen gut, nur ein bisschen durcheinander. Sie hält sich erst einmal von hier fern, besonders mit Harry. Er fragt ständig nach dir und mir, also lädt McKenzie uns vielleicht mal zum Mittagessen ein.«
    »Das wäre toll. Er ist so ein niedlicher kleiner Junge. Was ist mit Delam passiert?«
    »Um den kümmert sich der Schülerrat.« Und ich hoffte, dass sie ihn an die Formwandler verfütterten.
    Die Schulglocke klingelte und wir gingen hinein, um unsere vorgesehenen Plätze einzunehmen. Diesmal gab es keine Glastrennwand im Hörsaal. Tatsächlich war keiner der Vampir-Initiaten anwesend.
    Während wir uns setzten, kam Martha hereingehastet und pflanzte sich auf den Platz neben mir. »Puuh! Gerade noch geschafft.«
    »Wie geht es Ryker?«, fragte ich. Er saß ein paar Reihen vor uns, Jagger saß neben ihm. Es war ein bisschen komisch, dass sie nicht bei Rykers Gruppe saßen.
    »Oh, gut. Er macht wieder auf still und grüblerisch.« Sie kicherte. »Irgendwie sexy.«
    »Warum sitzt er nicht bei seiner Gruppe?«
    »Ach, hast du das noch nicht gehört?«
    »Was gehört?«
    »Ryker ist auf Bewährung. Er hat viel zu viele Stunden geschwänzt und hat sich haufenweise Ärger eingebrockt. Jagger hat angeboten, sein