Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
Vom Netzwerk:
eingehüllt. Erst nahm ich an, dass die Hitze von Faustine kam. Aber sie fühlte sich irgendwie persönlich an, wie eine warme Umarmung, voller Liebe. Ich fühlte mich augenblicklich zufrieden, glücklich und leicht euphorisch.
    Ich wachte total ausgehungert auf. Als ich die Augen öffnete, blickte ich in Quinns besorgte Augen.
    »Babe. Bist du okay?«
    »Ja. Ich bin hungrig.«
    »Hier, mach den Mund auf.« Er ließ ein Stück schwarzblaues Roastbeef in meinen Mund fallen: genau die Art, die ich liebte, angebraten an der Außenseite, kühl und kaum gegart innen. Ich kaute begeistert, bevor ich schluckte und meinen Mund für mehr öffnete. Er lachte und ließ ein weiteres Stück hineinfallen. »Wo sind denn deine Prinzessinnenmanieren?« Er kicherte.
    Ich war viel zu hungrig und müde, um an Manieren zu denken. Ich verdrehte die Augen und aß weiter, mit jedem Bissen kehrte meine Stärke Stück für Stück zurück. Als ich satt war, richtete ich mich auf.
    Quinn und ich waren nicht alleine. Ich war wieder in meinem Zimmer, auf meinem Bett. Ich hatte Quinn gebeten, während des Tests dort zu bleiben, für den Fall, dass Faustine irgendwie ihren Weg hierher fand. Ich sah auf sie herab, sie schlief noch. Also hatte sie es nicht nur hierher geschafft, sondern mich mitgebracht.
    Professor Bern und Henri waren auch da und gafften mich an.
    »Cordelia, was ist passiert?« platzte Professor Bern heraus.
    »Quinn, hast du es gesehen? Wie bin ich hierhergekommen?«, fragte ich.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich habe hier gesessen und gelesen und als ich zu deinem Bett gesehen habe, da wart ihr beide da – im Tiefschlaf, in eine Decke gewickelt.«
    »Wir sind hier nicht hereingegangen? Wir sind einfach
aufgetaucht?
«
    »Ja, das hat er uns auch erzählt.« Professor Bern wirkte irgendwie aufgeregt. »Also, was genau ist passiert?«
    »Ich habe nichts gesehen«, sagte ich und versuchte, die Enttäuschung aus meiner Stimme zu halten. »Ich hab mich nur so gefühlt, wie Faustine zigmal beschrieben hat. Warm und glücklich. Dann bin ich hier aufgewacht. Wie lang war ich weg?«
    »Ich habe mit Quinns Hilfe die Zeit gestoppt«, antwortete Henri. »Nur sechzehn Sekunden zwischen der Zeit, in der du aus der Kammer verschwunden und hier aufgetaucht bist.«
    »Sechzehn Sekunden Ohnmacht«, grübelte ich.
    Faustine grunzte, endlich rührte sie sich.
    »Ich habe Essen für sie«, beruhigte mich Quinn
    »Cordelia«, sagte Professor Bern. »Kannst du dich an irgendetwas erinnern? Irgendwelche Geräusche? Gerüche?«
    Ich versuchte angestrengt, mich zu erinnern. Aber ich fand nichts, nicht einmal einen Geruch und ich hätte in der Lage sein müssen, einen Engel zu identifizieren. Was stimmte mit mir nicht? Und es war totenstill gewesen, nicht einmal ein Summen. »Sorry, ich bin baff.« Ich senkte bedrückt meinen Blick.
    »Cordelia, du hast dein Bestes gegeben«, sagte Professor Bern, hörte sich aber nicht sehr aufmunternd an. »Henri und ich gehen jetzt zurück und gehen die Daten durch, ob wir etwas übersehen haben. Wir reden morgen miteinander.«
    Während ich dabei zusah, wie Quinn Faustine weckte, war ich immer noch enttäuscht von mir. Ich war nicht sonderlich überrascht, keinen Engel gerochen zu haben. Ein Engel hätte sich nie um einen Dämon gekümmert. Außerdem besaßen sie nicht die Kräfte, jemanden aus einer versiegelten Kammer zu schaffen. Professor Bern hatte dafür gesorgt, dass die Kammer zweifach gesichert war, und sich nicht ausschließlich auf die Fähigkeiten desjenigen verlassen, der die Kammer entwickelt und gebaut hatte. Sie hatte sie mit einem Sperrzauber belegt. Kein Paranormaler hätte da hindurch gekonnt, nicht einmal eine andere Hexe. Also wie zur Hölle war es dann abgelaufen?
    »Hör auf, darüber nachzudenken, Cordelia. Mach wenigstens eine Pause. Ich bin auch ratlos, aber wir werden schon noch dahinterkommen. Wir müssen nur einen anderen Ansatz finden.«
    »Ja, Sie haben recht. Faustine, bist du okay?«
    Sie hörte auf zu kauen, um uns anzustarren. »Wie kommst du hierher, Cordelia? Ich meine, bist du auf die gleiche Art und Weise hier aufgetaucht wie ich?«
    »Ja, wir versuchen es herauszufinden, aber ich habe Kopfschmerzen. Ich denke, wir müssen das Ganze für eine Weile vergessen und entspannen. Ski? Oder Tennis?«
    »Oh, Ski!« Faustine stand auf, bereit loszulegen.
    »Halt. Wartet mal.« Quinn hob die Hand. »Vergesst ihr beide nicht etwas?«
    Ich starrte ihn ausdruckslos an. Ich hatte keine Ahnung,

Weitere Kostenlose Bücher