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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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unsere Theorie auf der Tatsache aufgebaut, dass Spencer Darley ihn zur Academy gebracht hatte. Aber Jagger hatte eben erst bestätigt, dass Rykers Familienname Darley war, daraus folgerte… Ich fragte mich, warum es in der Akte fehlte.
    »Kann ich ihn jetzt zurückbringen?«, fragte Jagger.
    »Ja, ich wecke ihn auf. Bring ihn wie immer in sein Zimmer und lass ihn ein paar Stunden schlafen.«
    Sobald Ryker sorgfältig zugedeckt in seinem Bett lag, gingen Jagger und ich auf die Terrasse des Westturms. Die Aussicht von diesem Turm war atemberaubend und die kalte Luft roch wunderbar sauber und erfrischend. Jagger legte seine Arme um mich, zog mich an sich und mein Körper wurde Gelee, während mein Herz wie verrückt raste. Ich legte meinen Arm um ihn und zog ihn so nah, wie ich konnte, ohne tatsächlich in ihn hineinzufahren und Besitz von ihm zu ergreifen.
    Er beugte seinen Kopf herunter und atmete in meine Haare, blies kühle Atemluft auf meine Kopfhaut, die mir Schauer den Rücken hochschickte. Ich wollte nichts mehr, als ihm die Kleider vom Leib zu reißen.
    Also tat ich es.
    Später waren sofort alle Fragen von vorher wieder da, obwohl ich in seinen Armen lag und mich herrlich befriedigt fühlte. Sie rasten mir durch den Kopf, machten mich schwindlig vor Anstrengung, sie nicht alle zugleich herauszusprudeln.
    Jagger lachte. »Ich kann es spüren. Die Veränderung im Rhythmus deines Herzens reicht dazu aus. Ist es Zeit zu reden?«
    »Jagger, bist du nicht verwirrt?«
    »Nein. Dieses Gefühl habe ich nicht.«
    »Hä? Egal.
Bestimmt
hast du einige Fragen?«
    »Wenn du meinst.« Er lächelte. »Fangen wir mit deinen an.«
    »Okay. Ist Mason Rykers
Adoptiv
bruder?« Zur Betonung machte ich bei
Adoptiv
mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft.
    »Die Möglichkeit besteht«, grübelte er.
    »Die Möglichkeit? Ist das alles, was du zu sagen hast? Oh Mann, sie haben sogar den gleichen Familiennamen. Es wirkt total offensichtlich. Stört dich das überhaupt nicht?«
    »Vielleicht ein bisschen, am Anfang.«
    »Am Anfang? Und wann genau war das?«
    »Am Tag nach dem Lagerfeuer, als wir unser Brudergespräch hatten.«
    »Und du hast es nicht für nötig gehalten, mit mir darüber zu sprechen?«
    »Das wollte ich bei der ersten Gelegenheit tun, was ich auch gemacht habe. Egal, Cordelia. Ich wollte versuchen, die Bestätigung dafür zu bekommen, bevor ich dich damit belästige. Ich meine, viele Familien haben den gleichen Nachnamen.«
    »Und hast du?«
    »Ich hab’s versucht. Ich habe Masons Akte aufgespürt, was echt hart war, weil sie schon archiviert war. Da war nicht viel. Seine Eltern sind da aufgeführt – das heißt, seine Adoptivmutter und sein leiblicher Dad. Seine leibliche Mom wird nicht genannt. Sein Dad, wie wir schon erfahren haben, ist das Oberhaupt der Formwandler von Paris. Mason hatte über die Jahre nur sehr wenig Kontakt zu ihm, aber sein Vater hat anscheinend angefangen, sich für ihn zu interessieren, als Mason letztes Jahr beschlossen hat, nach Paris zu ziehen. In wenigen Monaten hatte er die Kontrolle über ein berüchtigtes Rudel übernommen und es in das mächtigste von Paris verwandelt.
    »Was ist mit seiner Mom? Beide? Sind sie Formwandler?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rykers Mom ein Formwandler ist, aber wir wissen nichts über sie. Nur ihren Namen. Und aus dem schließe ich, dass sie ein Wanderer ist. Was seine leibliche Mutter angeht, sie wurde nicht einmal erwähnt.«
    »Wieso hat dann Rykers Mom Mason adoptiert?«
    »Also, das habe ich Ryker gefragt. Er hatte keine Ahnung.«
    »Hier fehlen viel zu viele Puzzleteile, um Sinn in diese Angelegenheit zu bringen. Was hältst du davon, dass Ryker nicht auf die Tests reagiert?«
    Jagger rieb sich das Kinn. »Tja, was der Techniker am Ende der Sitzung gesagt hat, ergibt irgendwie Sinn. Was ist, wenn Ryker ein Mensch ist? Nicht nur, selbstverständlich, aber ein Mensch-Feenhybrid. Vielleicht ist seine menschliche Seite so dominant, dass seine Feenfähigkeiten vollständig unterdrückt werden. Vielleicht wird er sich nie verwandeln, einfach weil er es nicht kann. Vielleicht hat er keine Kräfte. Also können die Tests am Ende die totale Pleite sein.«
    »Meinst du nicht, wir wären in der Lage, sein menschliches Blut zu riechen, wenn das der Fall wäre? Oh Mann, die Vampire würden in seiner Gegenwart durchdrehen, wenn er so menschlich wäre.«
    »Vielleicht verdeckt in seinem Fall die Mischung den Geruch. Mal ehrlich, der Kerl ist

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