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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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protestierte. »Geh weiter«, zischte ich und hörte nicht weiter auf ihr Gejammer.
    Masons Geruch war klar und deutlich. Ich folgte ihm wieder und führte Faustine Treppen auf und ab und durch Flure, bis wir zu einem Schild kamen, auf dem
Mozart-Flügel
stand. Der Lage nach nahm ich an, dass wir waren bei den Schlafräumen angekommen waren.
    »Sucht ihr jemand Bestimmten?«, säuselte eine Stimme hinter uns.
    Ich erstarrte. Die Stimme war weiblich, aber ich erkannte sie. Ich drehte mich um und sah Mason an. Als ich sie so ordentlich zurechtgemacht sah, bemerkte ich, wie gut sie aussah. Ihre strahlend blauen Augen blitzten, als sie ihre langen brünetten Strähnen zurückwarf.
    »Hallo!«, sagte sie und wandte sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu Faustine.
    Faustine erwiderte das Lächeln. Sie hatte natürlich keine Ahnung, dass Mason das Mädchen war, weil ich ihr nichts von der ganzen Gynandromorphsache erzählt hatte.
    Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Der Flur war voller anderer Schüler. Wir konnten nicht einfach dastehen. »Wir suchen Mason Darley.« Seufz. Wie lahm, aber ich wartete ab, wie sie darauf reagieren würde, erwartete absolut, dass sie sich verwandeln und versuchen würde, mir in die Augäpfel zu picken.
    »Ich kann euch zu seinem Zimmer bringen, wenn ihr wollt«, bot sie regelrecht maunzend an.
    »Danke. Das ist echt nett von dir«, sagte Faustine dankbar.
    »Ähm, ja. Danke«, fügte ich hinzu.
    »Na, dann kommt mit.« Sie führte uns eine Treppe hoch. »Ich habe euch hier noch nie gesehen. Seid ihr neu?« Ich hörte eine Spur von Belustigung in ihrer Stimme.
    »Nein«, antwortete ich knapp.
    Faustine sah mich überrascht an.
    Glücklicherweise sagte Mason nichts mehr auf dem Weg in ihr…sein Zimmer. Ich zögerte kurz, während ich ihr… ihm hinein folgte, und fragte mich, ob es irgendeine Falle war. Steckte Ryker mit ihr unter einer Decke? Den Gedanken verwarf ich. Er würde Faustine nie in Gefahr bringen.
    Es sei denn, Ryker hatte sich den ganzen Kram, sie zu beschützen, ausgedacht. Mein Magen rebellierte bei dem Gedanken, aber ich riss mich zusammen. Was um alles in der Welt, konnte ein kleines Mädchen gegen zwei Dämonen ausrichten? Nichts.
    Also marschierte ich selbstsicher herein, Faustine an meiner Seite. Sie war total entspannt, ihre Finger kein bisschen verschmolzen.
    Mason warf sich der Länge nach auf das Bett und starrte mich an, aber sein… ihr, oh Mann, ich entschied mich einfach
ihr
zu sagen, solange er in seiner weiblichen Gestalt war, Gesichtsausdruck wurde schnell gelangweilt. »Also?«
    »Wir sind nur hier, um mit dir zu reden«, sagte ich bestimmt.
    »Hä?«, murmelte Faustine.
    »Sie weiß es nicht?«, fragte Mason. »Wie unangenehm.«
    »Ja, kann sein. Willst du es ihr erklären?«
    »Nein. Nicht wirklich. Es geht sie irgendwie nichts an. Und du darfst nichts ausplaudern… wenn du dich an die Regeln hältst, heißt das. Egal, wie seid ihr hergekommen, Leute?«
    »Also,
das
ist jetzt nicht
dein
Bier.«
    »Warte mal. Ich bin verwirrt. Kennt ihr zwei euch?«, fragte Faustine.
    »So ungefähr«, antwortete Mason. »Faustine, warum gehst du nicht runter in den Aufenthaltsraum und siehst ein bisschen fern, oder so?«
    »Das geht nicht. Sie muss bei mir bleiben.«
    »Hast du Angst, dass die Vampire sie kriegen? Hier wimmelt es nur so von ihnen. Netter Haufen, eigentlich. Also, was hast du vor? Ich nehme an, du bist nicht den ganzen Weg gekommen, um Smalltalk zu machen.«
    »Was willst du von mir?«, fragte ich mit sorgfältig gewählten Worten, wegen Faustine.
    »Nicht viel. Ich will dich nur aus dem Bild haben, das ist alles.«
    »Welchem Bild genau?« Ich hatte keine Ahnung, wie ich in ihr Leben passte. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihr nie zuvor begegnet war, in keiner ihrer Gestalten. Verdammt sicher, aber eben nicht hundertprozentig.
    »Aus der ganzen Mentorennummer.«
    »Warum?«
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Was ist, wenn ich das nicht mache?«
    »Hmm. Ich glaube, das weißt du.«
    Sie würde mich komplett fertigmachen. Aber warum? Warum wollte sie, dass ich mit der Mentorentätigkeit aufhörte? Das ergab keinen Sinn. »Tja, leck mich. Vor dir hab ich keine Angst.«
    Masons Augen blitzten. Ich machte mich zur Verwandlung bereit; meine Instinkte sagten mir, dass sie vorhatte, sich auf mich zu stürzen. Ich machte einen Schritt vorwärts. Blitzschnell nahm sie ihre Adlergestalt an, packte Faustine und verschwand durch das offene Fenster in die kalte

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