Initiation
Kollegium. »Das sind eure Lehrer, die Verwaltung und anderes Personal, alle unverzichtbar für den reibungslosen Ablauf dieser Einrichtung. Einige von ihnen, werdet ihr zu gegebener Zeit kennenlernen, andere werdet ihr nie wiedersehen. Das hängt von euren Kursen und dem Weg, den ihr einschlagt ab. Ich stelle euch nur ein paar von ihnen vor, zu denen alle von euch Kontakt haben werden. Mrs. Stone, könnten Sie zu mir kommen?«
Die winzige Mrs. Stone wirkte schüchtern, als sie ihren Platz neben Frau Schmelder einnahm. Sie war weit davon entfernt schüchtern zu sein, was die Initiaten bald herausfinden würden.
»Das ist meine Assistentin. Sie führt praktisch die Academy«, sagte Frau Schmelder und lächelte Mrs. Stone liebevoll an. »Alle disziplinären Probleme werden zuerst an sie gerichtet. Tatsächlich regelt sie so ziemlich alle Probleme.«
Frau Schmelder nickte den drei Dekanen zu. Sie zeigte auf den schlaksigen blonden Mann, den ich in meinem Initiationsjahr hassen gelernt hatte. »Das ist Professor Grimaldi, er leitet das menschliche Wissenschaftsprogramm.«
»Das ist Professor Black. Sie ist für die paranormalen Lehrkräfte zuständig.«
Professor Black, ein Vampir, grinste in die Menge und hatte für die Vampir-Initiaten ein besonderes Nicken übrig.
»Und schließlich, dies ist Professor Bern. Sie leitet den Bereich paranormale Kräfte und Praktiken.«
Trotz ihres altmodischen Auftretens hatte ich die Hexe schätzen gelernt. Sie war mehr als fantastisch.
Frau Schmelder überflog unsere Gesichter. »Ich weiß, dass ihr müde und hungrig werdet. Und so schließe ich mit der Vorstellung des Schülerrats. Normalerweise halten wir die Identität des Vorsitzenden geheim; jedoch haben wir wegen kürzlicher Vorkommnisse wie dem Feuer beschlossen, dass es am besten für die Schüler ist, zu wissen, wer der Ratspräsident ist. Er steht euch nur im Notfall zur Verfügung. Also, Jagger.« Sie zeigte auf den grinsenden Jagger, der uns wie ein Rockstar zuwinkte und den gewünschten Effekt damit erzielte – jede Menge Geklatsche und Rufe.
Frau Schmelder hielt ihre Hand hoch, damit Ruhe einkehrte. »Verlasst den Hörsaal bitte reihenweise. Die letzte Reihe zuerst. Geht zur Gruppeneinteilung nach hinten, wo Mrs. Stone steht. Dann geht zu eurer Gruppe. Eure Gruppenleiter werden von da übernehmen. Ich wünsche allen ein schönes Jahr. Ihr seid entlassen!«
Sobald sie von der Bühne gegangen war und den Hörsaal verlassen hatte, wich die Stille lautem Geplapper.
Faustine stieß mich an. »Und jetzt?«
»Wir warten, bis du an der Reihe bist, zu Mrs. Stone zu gehen wegen deiner Gruppenein– «
»Warum gehen die?«, unterbrach mich Faustine und zeigte auf die Vampire, die durch eine Seitentür herausgeführt wurden.
»Ach, die meisten Vampire sind noch nicht einmal so weit, am grundlegenden Teil des Initiationsprozesses teilzunehmen. Sie werden isoliert, bis sie so weit sind. Das nennt man Basiscamp. Diejenigen, die so weit sind, sitzen auf dieser Seite der Absperrung.«
Ihre Augen weiteten sich. »Du meinst, dass genau hier Vampire sind? Einer von ihnen könnte genau neben mir sitzen?«
»Ja, aber mach dir keine Sorgen. Ich pass schon auf, dass dich keiner belästigt.«
»Was sollte das alles mit dem Vertrauen. Das hört sich beängstigend an. Dir kann ich doch vertrauen, oder, Cordelia?«
Ich holte tief Luft. »Ich würde gerne ja sagen und ich werde mein Bestes geben, mich als vertrauenswürdig zu erweisen. Aber behalte das, was Frau Schmelder gesagt hat, im Hinterkopf. Es können unerwartete Dinge passieren, über die ich keine Kontrolle habe. Was wäre, wenn eine Hexe mich so verhext, dass ich dich verletze? Würdest du mir hundertprozentig vertrauen, wärst du angreifbar. Also gib Acht darauf. Okay?«
Sie sah traurig aus, als ob ihr jemand ihren Rettungsanker weggenommen hätte. Ich verflocht meine Finger mit ihren und drückte ihre Hand.
»Faustine Spencer!« tönte Mrs. Stones Stimme über den Lautsprecher.
Ich zog Faustine hoch und wir machten uns auf den Weg zu ihr nach hinten.
»Faustine du bist in Dax‘ Gruppe… da drüben.« Mrs. Stone zeigte auf einen rothaarigen Jungen, den ich nicht kannte.
Wir gingen hin und stellten uns vor.
»Ich bin Dax, euer Gruppenleiter. Wir haben eine kleine Gruppe, nur noch zwei andere, beide adlig. Lasst uns in die Mensa zum Abendessen gehen, sobald sie hier sind.«
Wir warteten geduldig, bis die anderen beiden Mitglieder angekommen waren. Dann
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