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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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schlenderten wir zum Speisesaal. Nachdem wir gegessen hatten, übernahm Dax das Vorstellen.
    »Dann wollen wir uns mal ein bisschen näher kennenlernen. Danach gebe ich euch euren Stundenplan für die nächste Woche. Ich fange an. Ich heiße Dax, wie ich gesagt habe. Letztes Jahr habe ich die Integration abgeschlossen und mache jetzt mein Bereicherungsjahr, was aus der Betreuung dieser Gruppe besteht. Ich bin ein Troll und meine Mutter ist das Trolloberhaupt von London. Ich bin ihr erst vor wenigen Jahren zurückgegeben worden, nachdem ich in einer menschlichen Familie groß geworden bin.«
    Ein Troll? Ein Wechselbalg. Interessant. Davon war ich noch nicht vielen begegnet. Ich fragte mich, gegen welchen Menschen er ausgetauscht worden war, zweifellos jemand Bedeutendes, wenn er Königin Noras Sohn war. Ich musste ihn deswegen ausfragen.
    Dax wandte seine Aufmerksamkeit Faustine zu. »Möchtest du als Nächste? Erzähl uns nur das, womit du dich im Moment wohlfühlst.«
    »Okay. Ich bin Faustine, die Tochter des Dämonenkönigs von London. Ich bin zwölf, fast dreizehn; bald ist mein Geburtstag. Das ist meine Mentorin Cordelia.«
    Ich war überrascht, dass sie davon abgesehen hatte zu erzählen, dass sie Hybride war und zum Teil menschlich. Sie schien sich das
Vertraue niemanden
zu Herzen genommen zu haben.
    Chun war als nächste an der Reihe. »Danke, dass du uns verraten hast, dass du ein Wechselbalg bist, Dax. Das bin ich auch, bloß eine Fee. Ich bin sechszehn und hasse meine Mutter.«
    Gut gemacht, Chun! Sie hatte ihre Vorstellung in einen unerwarteten Familientherapiemoment verwandelt. An so etwas war ich nicht gewöhnt, hoffte aber insgeheim, sie würde noch mehr über sich verraten. Ich fragte mich, wer ihre Eltern waren, aber hielt mich zurück. Sie war unglaublich winzig, unter eins fünfzig und sah zerbrechlich aus. Ihr glattes, schwarzes Haar war zu einem unordentlichen Bob geschnitten und passte perfekt zu ihrem herzförmigen Gesicht. Ihre großen hellgrünen Augen schienen ständig überrascht zu blicken.
    Dax zog die Augenbrauen hoch. »Tja, also, dafür haben wir eine Schülerberatung, wenn du mit jemandem über deine Probleme sprechen willst. Es ist besser, sie zu verarbeiten; wir wollen nicht, dass sie deinem Training hier an der Academy in die Quere kommen. Ich habe eine Liste, frag mich einfach.«
    »Tja, ich liebe meine Eltern«, teilte uns Martha in ihrem Texasdialekt mit »Mom ist die Dämonenkönigin von Dallas und Dad ist Schriftsteller. Ich bin nur hier, um mit den Hormonen klarzukommen, die sich bemerkbar gemacht haben, als ich sechzehn geworden bin. Ich habe keine Ahnung, was ich manchmal mache. Ich scheine einfach wegzutreten.« Sie kicherte.
    Ich wusste genau, was die eins fünfundachtzig große Schönheit mit den rabenschwarzen Haaren meinte. Exakt das hatte ich auch durchgemacht. Vielleicht konnte ich ihr helfen.
    »Danke, Ladies. Also, das sind wir. Team Dax! Wir haben alle den gleichen Schlafsaal, außer Faustine, die ein Zimmer neben ihrer Mentorin hat.«
    »Warum darfst du eine Mentorin haben?«, sagte Martha langgezogen.
    »Es werden keine persönlichen Fragen gestellt, Martha«, unterbrach Dax. »Das Mitteilen aller persönlichen Dinge ist rein freiwillig und muss von der Person selbst ausgehen.«
    »Kacke! Das macht keinen Spaß!«, gab Martha zurück und zog einen Schmollmund. »Aber ich glaube, damit kann ich leben. Nur damit ihr’s alle wisst, ich bin schrecklich neugierig. Ich komme nicht dagegen an. Beachtet mich einfach nicht, wenn mir was rausrutscht.«
    Wir lachten.
    Dax stand auf. »Nun denn, lasst uns zu einer Pyjamaparty in mein Zimmer gehen. Bei mir wartet
Die Rocky Horror Picture Show!
Cordelia, du musst nicht unbedingt dabei sein, es sei denn, du hast wirklich Lust dazu. Ich begleite Faustine nach dem Film zurück zu dir. Ich kenne die Umstände.«
    »Faustine?«, fragte ich.
    »Ja. Für mich ist das total in Ordnung, allein mit der Gruppe abzuhängen. Bis später.«
    »Danke, Dax. Ich hole sie aber ab. Lass mich kurz bei Mrs. Stone anrufen, um abzuklären, ob es auch für sie okay ist.« Ich rief an und sie war einverstanden, bis auf eine Sache: »Sie hat gesagt, dass Faustine zu jung ist, um
die Rocky Horror Picture Show
zu sehen.«
    Dax nickte. »Daran hatte ich nicht gedacht. Na ja, ich habe eine riesige Filmsammlung. Ich bin mir sicher, dass wir etwas finden, das passt. Ich darf dein Alter nicht vergessen, Faustine. Du bist die jüngste Dämonin, die wir hier

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