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Initiation

Initiation

Titel: Initiation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Rose
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Welches?«
    »Tja, ich bin in Eile, also ein anderes Zimmer auf dieser Etage. Taylor, du suchst aus.«
    Ich zeigte auf die Tür, zu der der Geruch führte und versuchte dabei, mein Strahlen zu unterdrücken.
    »Ist das nicht das, wo du eben schon warst?«, fragte Melissa.
    Ich lachte. »Ja! Aus irgendeinem Grund, ruft es meinen Namen.«
    Es war ein unordentliches Zimmer, überall lag Kram. Welche Sorte Mädchen lebte in so einem Durcheinander? Und jede Menge Jungenkram lag rum, sogar einige sehr schmutzige Unterhosen. Widerlich. Beim Umsehen war ich immer mehr davon überzeugt, dass es ein Jungenzimmer war. Ich sah zu Jagger, die Enttäuschung stand mir bestimmt deutlich ins Gesicht geschrieben.
    »Au Backe!«, japste Melissa. »Das ist ja total daneben. Ich bitte um Verzeihung. Lasst mich mal nachsehen, wer die Verantwortlichen sind. Ich wette, ein paar Initiaten.« Sie checkte ihr iPad. »Jeremy Pickard und Mason Darley. Na klar, Initiaten. Hmm. Tad ist ihr Gruppenleiter. Ich werde mal ein Wörtchen mit ihm darüber reden.«
    »Melissa, danke. Wir sollten jetzt gehen.« Jagger schenkte ihr seinen
Blick
.
    Ich konnte sehen, wie Melissa voll darauf abfuhr und seiner starken sexy Aura nachgab. Eifersucht packte mich. »Jederzeit, Jagger. Du bist immer willkommen. Bist du heute Abend auch bei Frau Schmelder zum Dinner?«, schnurrte sie.
    Igitt.
    »Das bin ich tatsächlich. Ich sehe dich da. Tschüss, bis dann.«
    »Winke, winke!«, sie winkte, und ich versuchte, nicht daran zu ersticken.
    »
Jederzeit, Jagger…
«, äffte ich ihr erbärmliches Flirten nach, sobald sie außer Sicht war.
    Jagger klappte vor Lachen zusammen, Tränen liefen ihm übers Gesicht. Dann wuschelte er durch meine Haare. »Eifersüchtig?«
    »Das ist nicht lustig! Und ich bin
nicht
eifersüchtig. Sie war nur so erbärmlich. Es ist traurig.«
    Jagger stoppte, zog mich zurück und drehte mich so, dass ich ihn ansah. »Wirklich?«
    Ich sah in seine Augen und fühlte mich von meinen eigenen irrationalen Gefühlen überwältigt. War ich wirklich eifersüchtig? Ich sah wieder nach unten und hoffte, dass er nicht bemerkt hatte, dass mir Tränen in die Augen stiegen.
    Er griff meine Hand und zog mich in eine stille Ecke in der Nähe der Bibliothek. Wir setzten uns auf eine Holzbank. »Cordelia, was ist los? Warum weinst du? Ich glaube, ich habe noch nie einen Dämon weinen sehen.«
    »Ich weine nicht! Dämonen weinen nicht! Ich weiß nicht, was das ist. Wahrscheinlich muss ich nur essen. Es ist Zeit für’s Abendessen. Lass uns in die Mentorenlounge gehen. Ich wette du bist auch hungrig.«
    »Hmm.«
    »Hmm?«
    »Was war das für eine Reaktion, Cordelia?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher.«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Eifersucht war.«
    Das zuzugeben, brachte ich nicht. Eifersüchtig. Ich sollte eifersüchtig auf ein Formwandlermädchen sein, das mit ihm flirtete? Auf ihn, der mit einem Formwandlermädchen flirtete? Lächerlich.
    Jagger drückte meine Hand. »Du bist eifersüchtig, weil ich mit Melissa geflirtet habe, obwohl du weißt, dass es keine Bedeutung hatte. Ich habe nur versucht, sie dazu zu bringen, das zu tun, was wir wollten, das ist alles. Du hast keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Jedenfalls keinen Grund, um auf Melissa eifersüchtig zu sein.«
    Er machte eine Pause und holte tief Luft. »Du weißt, dass ich eine Freundin habe, oder?«

F austine wirkte merkwürdig ruhig, während wir vor Professor Berns Büro darauf warteten, zum ersten Test hereingerufen zu werden. Selbstverständlich hatte sie keine Ahnung, was sie erwartete, aber das Wort Test führte bei mir gewöhnlich dazu, dass ich ein bisschen Angst hatte. Ich nahm an, dass Faustine zuhause immer schon gut in ihren Tests gewesen war. Tja, ich fühlte mich für uns beide ängstlich genug.
    Jaggers Worte wiederholten sich in meinem Hinterkopf zum millionsten Mal. Es war albern von mir gewesen, anzunehmen, dass er frei war. Ich hätte wissen müssen, dass er eine Freundin haben würde. Eigentlich konnte man sogar davon ausgehen, dass er mehr als eine hatte, und dass er ein Weiberheld war. Warum auch nicht? Er war das lebende Klischee eines solchen. Unterbewusst musste ich angenommen haben, dass…dass er ein Weiberheld, aber nicht emotional an ein bestimmtes Mädchen gebunden war. Und so hatte ich, als er das Wort
Freundin
gesagt hatte, gekotzt.
    Genau, die Erinnerung an den vergangenen Tag war so klar, als ob es erst vor fünf Minuten passiert war. Ich war so

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