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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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wartete, daß jemand abhob.
    »Francis Ragsdale«, krächzte eine schlaftrunkene Stimme.
    »Gaskill.«
    »Herrgott, Dave. Warum so früh?«
    »Wer ’s denn dran?« mischte sich Ragsdales Frau mit undeutlicher Stimme ein.
    »Dave Gaskill.«
    »Weiß er etwa nicht, daß es mitten in der Nacht ist?«
    »Tut mir leid, daß ich Sie geweckt habe«, sagte Gaskill, »aber ich habe gute Nachrichten, die nicht warten können.«
    »Schon in Ordnung«, murmelte Ragsdale gähnend. »Schießen Sie los.«
    »Ich kann Ihnen den Namen des Specter verraten.«
    »Wessen Namen?«
    »Den Namen unseres Lieblingskunstdiebes.«
    Ragsdale war nun hellwach. »Der Specter? Sie haben ihn identifiziert?«
    »Ich nicht. Ein pensionierter Inspektor von Scotland Yard.«
    »Ein Tommy hat es geschafft?«
    »Er hat sein Leben unter anderem damit zugebracht, ein Buch über den Specter zu schreiben. Manches ist reine Vermutung, aber er hat auch ein paar ziemlich überzeugende Beweise zusammengetragen.«
    »Was hat er denn?«
    Gaskill räusperte sich bedeutungsvoll. »Der Name des größten Kunstdiebes aller Zeiten lautet Mansfield Zolar.«
    »Sagen Sie das noch mal.«
    »Mansfield Zolar. Sagt Ihnen das etwas?«
    »Sie wollen mich wohl zum Narren halten.«
    »Ich schwör’s bei meiner Dienstmarke.«
    »Ich wage kaum zu fragen –«
    »Keine Angst«, unterbrach ihn Gaskill. »Ich weiß, was Sie denken. Er war der Vater.«
    »Herr im Himmel. Zolar International. Das ist ja so, als hätte man ein Puzzlestück auf einem Teppich gefunden, der die gleiche Farbe hat. Die Zolars, oder wie auch immer sie sich heute nennen mögen. Allmählich paßt alles zusammen.«
    »Wie Brotkrümel vor der Haustür.«
    »Sie hatten neulich beim Essen doch recht. Der Specter hat wirklich eine Dynastie von verkommenen Subjekten begründet, die die Tradition fortsetzen.«
    »Soweit ich mich erinnere, hatten wir Zolar International bei mindestens vier Gelegenheiten unter Beobachtung, aber es ist nie etwas dabei herausgesprungen. Ich wäre nie darauf gekommen, daß es da eine Verbindung mit dem legendären Specter gibt.«
    »Ist beim FBI nicht anders«, sagte Ragsdale. »Wir hatten sie jedesmal in Verdacht, wenn Gemälde von siebenstelligem Wert gestohlen wurden. Aber wir konnten nicht genügend Beweise finden, um auch nur einen von ihnen dingfest zu machen.«
    »Ich kann es Ihnen nachfühlen. Ohne Beweise, daß mit Diebesgut gehandelt wird, kein Durchsuchungs- oder Haftbefehl.«
    »Grenzt fast an ein Wunder, daß ein derart umfangreiches Geschäft wie das der Zolars auf einer so breiten Basis betrieben werden kann, ohne daß auch nur ein Anhaltspunkt dabei herausspringt.«
    »Die machen eben keine Fehler«, sagte Gaskill.
    »Haben Sie schon einmal versucht, einen V-Mann einzuschleusen?« fragte Ragsdale.
    »Zweimal. Sie kamen uns fast augenblicklich auf die Schliche.
    Wenn ich nicht genau gewußt hätte, daß ich mich auf meine Leute verlassen kann, hätte ich geschworen, daß ihnen jemand einen Tip gegeben hat.«
    »Wir konnten sie auch nie unterwandern. Und die Sammler, die von ihnen kaufen, sind genauso verschwiegen und vorsichtig wie sie selbst.«
    »Und trotzdem wissen wir beide, daß die Zolars gestohlene Kunst genauso waschen wie ein Drogenhändler sein Geld.«
    Ragsdale schwieg einige Sekunden. Schließlich sagte er:
    »Allmählich sollten wir, glaube ich, unsere Erkenntnisse nicht mehr nur beim Essen austauschen, sondern fest zusammenarbeiten.«
    »Ihre Art gefällt mir«, räumte Gaskill ein. »Ich mache den Anfang und schlage, sobald ich im Büro bin, meinem Vorgesetzten vor, eine gemeinsame Sonderkommission ins Leben zu rufen.«
    »Genau dasselbe habe ich vor.«
    »Lassen Sie uns doch gleich eine gemeinsame Konferenz mit unseren Mitarbeitern ansetzen. Sagen wir, am Donnerstagmorgen?«
    »Klingt erfolgversprechend«, stimmte Ragsdale zu.
    »Damit sollten wir genug Zeit für die erforderlichen Vorbereitungen haben.«
    »Da wir gerade vom Specter sprechen: Haben Sie die gestohlenen Riveras aufgespürt? Sie haben beim Essen erwähnt, daß Sie vielleicht eine Spur hätten.«
    »Ich arbeite noch daran«, erwiderte Gaskill. »Aber allmählich sieht es so aus, als wären die Riveras bei einem Privatsammler in Japan gelandet.«
    »Was wollen wir wetten, daß die Zolars den Verkauf arrangiert haben?«
    »Wenn sie’s waren, gibt’s keine Spur. Die haben zu viele Unternehmen und Zwischenhändler, die so was erledigen. Wir haben es hier mit den Superstars der internationalen

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