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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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loslegen?«
    Der kleine, gedrungene Chef der NUMA musterte die Karte auf der Leinwand. Schließlich seufzte er und sagte grummelnd:
    »Morgen früh möchte ich in meinem Büro einen genauen Plan für die Suchaktion vorliegen haben, einschließlich aller Kosten.
    Für die nächsten drei Wochen habt ihr bezahlten Urlaub. Und kein Wort davon außerhalb dieses Zimmers. Wenn die Presse Wind davon bekommt, daß die NUMA eine Schatzsuche durchführt, macht mir der Kongreß die Hölle heiß.«
    »Und wenn wir Huascars Schatz finden?« fragte Pitt.
    »Dann sind wir alle bettelarme Helden.«
    Yeager konnte ihm nicht ganz folgen. »Bettelarm?«
    »Der Admiral will damit andeuten«, sagte Pitt, »daß der Finder nichts behalten darf.«
    Sandecker nickte. »Schreien Sie ruhig, so laut Sie wollen, meine Herren, aber wenn wir den Schatz finden sollten, wird vermutlich jede Feinunze Gold an die Regierung von Peru weitergereicht werden.«
    Pitt und Giordino tauschten wissende Blicke aus, da jeder die Gedanken des anderen lesen konnte. Doch es war Giordino, der zuerst das Wort ergriff.
    »Allmählich glaube ich, daß in all dem eine Lehre steckt.«
    Sandecker warf ihm einen unbehaglichen Blick zu. »Was für eine Lehre sollte das sein?«
    Giordino musterte seine Zigarre, bevor er antwortete:
    »Möglicherweise wäre der Schatz besser aufgehoben, wenn wir ihn dort lassen, wo er ist.«
30
    Gaskill lag auf seinem Bett. Auf dem Nachtkästchen standen eine Tasse mit kaltem Kaffee und ein Teller mit einem halbaufgegessenen Salamisandwich. Die Bettdecke, die seinen mächtigen Körper warm hielt, war mit Schreibmaschinenblättern übersät. Er hob die Tasse und trank einen Schluck Kaffee, bevor er die nächste Seite des ellenlangen Manuskriptes las.
    Der Titel lautete
Der Dieb, der nie gefaßt wurde.
Es handelte sich um einen auf Tatsachen beruhenden Bericht über die Suche nach dem Specter, verfaßt von einem pensionierten Inspektor Scotland Yards namens Nathan Pembroke. Beinahe fünfzig Jahre lang hatte der Inspektor auf seiner unermüdlichen Jagd nach dem Kunstdieb in internationalen Polizeiarchiven herumgewühlt und war jeder Spur nachgegangen, mochte sie noch so zweifelhaft sein.
    Als Pembroke von Gaskills Interesse an dem nicht dingfest zu machenden Kunstdieb der zwanziger und dreißiger Jahre hörte, hatte er ihm die vergilbten eselsohrigen Blätter des Manuskripts geschickt, das er in mühseliger Arbeit angefertigt hatte und das von mehr als dreißig Lektoren in ebenso vielen Jahren immer wieder abgelehnt worden war. Gaskill konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Pembrokes meisterhafte Ermittlungsarbeit schlug ihn völlig in Bann. Der Engländer, inzwischen Ende Achtzig, hatte die Ermittlungen nach dem letzten bekannten Raub des Specter geleitet, der 1939 in London stattgefunden hatte. Damals waren ein Joshua Reynolds, zwei Constable und drei Turner entwendet worden. Auch dieser Fall war, wie alle anderen Geniestreiche des Specter, nie gelöst worden, und keines der Kunstwerke war jemals wiederaufgetaucht. Für Pembroke, der starrköpfig darauf beharrte, daß es das perfekte Verbrechen nicht gebe, wurde die Suche nach der wahren Identität des Specter zu einer Besessenheit.
    Ein halbes Jahrhundert lang ließ er nicht von seiner fixen Idee ab und weigerte sich entschieden, die Jagd aufzugeben. Am Ende schaffte er auch den Durchbruch, aber nur ein paar Monate später ging es ihm gesundheitlich immer schlechter, so daß er gezwungen war, sich in ein Pflegeheim zu begeben. Doch aufgrund seiner Erkenntnisse konnte er immerhin noch den Schluß seines hervorragend geschriebenen Berichtes verfassen.
    Was für ein Jammer, dachte Gaskill, daß kein Verlag dieses Manuskript hatte veröffentlichen wollen. Ihm fielen auf Anhieb mindestens zehn berühmte Kunstdiebstähle ein, die vielleicht aufgeklärt worden wären, wenn
Der Dieb, der nie gefaßt wurde
im Handel erhältlich gewesen wäre.
    Eine Stunde vor Anbruch der Dämmerung beendete Gaskill die letzte Seite. Er legte sich zurück, starrte an die Decke und setzte die einzelnen Teile zusammen, bis die ersten Sonnenstrahlen über den Fenstersims seines Schlafzimmers in der außerhalb Chicagos gelegenen Stadt Cicero krochen.
    Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.
    Als Gaskill zum Telefon griff, lächelte er, als hätte er gerade einen Sechser im Lotto erzielt.
    Er wählte aus dem Gedächtnis und schüttelte die Kissen auf, so daß er aufrecht sitzen konnte, während er darauf

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