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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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so.«
    Giordino drehte sich um und schaute ihn an. »Könntest du deinen alten Kumpel an deinen Überlegungen teilhaben lassen?«
    »Wenn wir vor denen am Jackpot dran sind, sollen wir uns verkrümeln und sie die Beute einfahren lassen.«
    »Wir sollen denen den Schatz überlassen?« Giordino konnte es nicht glauben.
    »So lauten die Befehle«, sagte Pitt, dem man ansah, wie ungehalten er darüber war.
    »Aber wieso?« wollte Giordino wissen. »Hält es unsere Regierung etwa für weise, dafür zu sorgen, daß Kriminelle reich werden?«
    »Damit der Zoll und das FBI ihre Spur aufnehmen und sie unter Anklage stellen können. Die wollen sehen, ob sie sie nicht wegen ein paar ziemlich schweren Verbrechen drankriegen können.«
    »Ich kann nicht behaupten, daß mir diese Art von Gerechtigkeit schmeckt. Wird der Steuerzahler etwas von diesem unerwarteten Geschenk erfahren?«
    »Wahrscheinlich nicht. Jedenfalls nicht mehr als von dem spanischen Gold, das die Army vom Victorio Peak in New Mexico weggeschafft hat, nachdem es in den dreißiger Jahren von einer Gruppe Zivilisten entdeckt worden war.«
    »Wir leben doch in einer gnadenlos verkommenen Welt«, ließ sich Giordino vernehmen.
    Pitt deutete zu der aufgehenden Sonne hin. »Geh auf einen ungefähren Kurs von eins-eins-null Grad.«
    Giordino drehte nach Osten ab. »Möchtest du etwa zuerst die andere Seite vom Golf auskundschaften?«
    »Nur die vier Inseln, die von der geologischen Beschaffenheit her in Frage kommen. Aber du weißt doch, daß ich mit der Suche gern am Rand anfange und mich dann Stück für Stück nach innen, zu den verheißungsvolleren Gegenden, vortaste.«
    Giordino grinste. »Jeder, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, würde in der Mitte anfangen.«
    »Hast du etwa nicht gewußt«, versetzte Pitt, »daß der Dorftrottel immer den meisten Spaß hat?«
37
    Vier Tage lang suchten sie nun schon. Oxley war entmutigt, Sarason merkwürdig selbstzufrieden, während Moore sich einfach wunderte. Sie hatten jede Insel im Golf von Kalifornien abgeflogen, die die geologischen Voraussetzungen erfüllte. Ein paarmal hatten sie auf den Gipfeln Steinformationen entdeckt, die wie von Menschenhand geschaffene Bildnisse aus sahen.
    Manchmal stellte sich bei einem tiefen Erkundungsflug heraus, daß sie sich geirrt hatten. Ab und zu aber mußten sie über steile Wände hinaufklettern, nur um festzustellen, daß ihre Phantasie ihnen einen Streich gespielt hatte.
    Moore wirkte ganz und gar nicht mehr wie ein arroganter Gelehrter. Er war deutlich verwirrt.
    Dieses Felsbildnis auf einer Insel inmitten eines Binnenmeeres mußte einfach existieren. Die Piktogramme auf der goldenen Mumienhülle waren diesbezüglich eindeutig gewesen, und seine Deutung war über jeden Fehler erhaben. Daß die Suche dennoch erfolglos blieb, konnte einen derart von sich überzeugten Mann wie ihn an den Rand des Wahnsinns treiben.
    Zudem wunderte sich Moore darüber, daß Sarason sich ihm gegenüber neuerdings so ganz anders benahm. Der Mistkerl, dachte Moore, ließ sich seine Wut und Abneigung nicht mehr anmerken. Aber ständig schien er ihn mit seinen beinahe farblosen Augen zu beobachten, nie den Blick von ihm zu wenden. Jedesmal, wenn Moore ihn ansah, wußte er, daß er es mit einem Mann zu tun hatte, für den der Tod nichts Fremdes war.
    Moore wurde immer nervöser. Das Gleichgewicht der Kräfte hatte sich verschoben. Er hatte seinen Vorteil verloren, denn inzwischen war er sich sicher, daß Sarason seine Tarnung als unverschämter Schulmeister durchschaute. Wenn ihm der Killerinstinkt an Sarason aufgefallen war, dann war anzunehmen, daß dies auch umgekehrt der Fall war.
    Doch der Professor hatte ebenfalls seine Genugtuung. Sarason war kein Hellseher. Er konnte unmöglich wissen – kein Mensch auf Erden, den Präsidenten der Vereinigten Staaten einmal ausgenommen, wußte es –, daß Professor Henry Moore, der angesehene Anthropologe, und seine als Archäologin gleichermaßen geachtete Frau Micki Experten für Attentate auf ausländische Terroristenführer waren. Aufgrund ihrer akademischen Referenzen konnten sie als Berater bei archäologischen Projekten jederzeit und völlig unauffällig fremde Länder bereisen. Interessanterweise hatte die CIA keine Ahnung von ihrer Tätigkeit. Sie erhielten ihre Aufträge unmittelbar von einer obskuren Behörde, die sich »Foreign Activity Council« nannte und in einem kleinen Kellerraum unter dem Weißen Haus saß.
    Moore rutschte unruhig auf

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