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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sagte er fröhlich.
    »Und jetzt hoffen sie, daß wir sie zur Goldmine führen. Damit sind wir im Vorteil.«
    Nach einem herzhaften Abendessen, das sie an einem der dreißig Tische in dem weitläufigen, gähnend leeren Passagierbereich der Fähre zu sich nahmen, breitete Pitt eine Seekarte und zwei Meßtischblätter aus. Dann erklärte er ihnen genau und in aller Deutlichkeit seine Idee.
    »Die Landschaft ist nicht mehr so, wie sie einst war. Im Lauf der letzten Jahrhunderte hat es große Veränderungen gegeben.«
    Er hielt inne und legte die drei Karten nebeneinander, so daß sich ein zusammenhängendes Bild des Wüstenterrains von der Nordküste des Golfes bis hinauf zum Coachella Valley in Kalifornien ergab.
    »Vor Tausenden von Jahren erstreckte sich der Golf von Kalifornien bis zur Coloradowüste und dem Imperial Valley oberhalb des Salton-Sees. Im Laufe der Jahrhunderte beförderte der Colorado River immense Schlammengen zum Meer, bildete schließlich sein Delta und mündete dann in den nördlichen Golf.
    Durch diese Schlammablagerungen entstand eine große Wasserfläche, der Lake Cahuilla, wie er, glaube ich, nach den Indianern, die an seinem Ufer lebten, genannt wurde. Wenn man in den Gebirgsausläufern herumwandert, die das Seebecken umrahmen, kann man anhand der in der Wüste verstreuten Muschelschalen noch immer den alten Küstenverlauf erkennen.«
    »Wann ist der See ausgetrocknet?« fragte Shannon.
    »Zwischen dem elften und dem zwölften Jahrhundert nach Christus.«
    »Und wie entstand dann der Salton-See?«
    »Zur Bewässerung der Wüste wurde ein Kanal gebaut, der Wasser vom Colorado heranführen sollte. Im Jahr 1905 durchbrach der Fluß nach ungewöhnlich heftigen Regenfällen und starken Schlammablagerungen die Dämme des Kanals, und das Wasser ergoß sich in den tiefsten Teil des Wüstenbeckens.
    Durch eine verzweifelte Deichaufschüttung gelang es, die Flut zu stoppen, aber zuvor war bereits eine derartige Wassermenge ausgeströmt, daß der Salton-See entstand, der achtzig Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Irgendwann wird es ihm trotz aller Bewässerungsgräben, durch die seine derzeitige Größe gewahrt bleibt, genauso ergehen wie dem Lake Cahuilla.«
    Gunn zauberte eine Flasche mit mexikanischem Brandy hervor. »Eine kleine Unterbrechung, meine Damen und Herren, zur Belebung von Kopf und Kreislauf.« Da sie keine ordentlichen Cognacschwenker hatten, goß er den Brandy einfach in Plastikbecher. Dann hob er seinen. »Auf unseren Erfolg.«
    »Hört, hört«, sagte Giordino. »Schon erstaunlich, wie ein gutes Essen und ein kleiner Brandy die Laune heben können.«
    »Wir hoffen, daß Dirk etwas eingefallen ist, das uns weiterbringt«, sagte Loren.
    »Ich bin gespannt, ob er etwas Vernünftiges zu bieten hat.«
    Shannon winkte ungeduldig ab.
    »Hören wir uns an, worauf er hinauswill.«
    Pitt sagte gar nichts, sondern beugte sich über die Karten und malte mit einem roten Filzstift einen Halbkreis in die Wüste.
    »Etwa bis hierher reichte Ende des fünfzehnten Jahrhunderts der Golf, bevor sich die Küste durch die Schlammablagerungen weiter nach Süden verschob.«
    »Knapp einen Kilometer von der jetzigen Grenze zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko entfernt«, stellte Rodgers fest.
    »Eine Gegend, die hauptsächlich aus Überflutungsgebieten und Sumpfland besteht und heute unter dem Namen Laguna Salada bekannt ist.«
    »Wie paßt der Sumpf in unser Bild?« fragte Gunn.
    Pitts Gesicht glühte, als wäre er ein Finanzmanager, der den Aktionären seiner Firma eine fette Dividende ankündigt. »Die Insel, auf der die Inkas und Chachapoyas Huascars goldene Kette vergruben, ist keine Insel mehr.«
    Er setzte sich, trank einen Schluck Brandy und wartete, bis alle seine Ausführungen verstanden und verarbeitet hatten.
    Wie auf ein Kommando hin beugte sich jeder über die Karten und betrachtete die Markierung, mit der Pitt den alten Küstenverlauf skizziert hatte. Shannon deutete auf eine kleine Schlange, mit der Pitt eine hoch aufragende Felsformation etwa auf halber Strecke zwischen dem Marschland und den Ausläufern der Las-Tinajas-Berge gekennzeichnet hatte. »Was bedeutet diese Schlange?«
    »Sozusagen eine Art X für die richtige Stelle«, antwortete Pitt.
    Gunn studierte das Meßtischblatt ganz genau. »Du hast dich da für einen kleinen Berg entschieden. Laut Höhenangabe ragt er nur knapp fünfhundert Meter auf.«
    »Mit anderen Worten, etwa sechzehnhundert Fuß«, rechnete Giordino

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