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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold
Autoren: Clive Cussler
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wurde, konnte nicht beobachten, wie sein Gesicht alle Farbe verlor, wie sich seine Augen vor Haß trübten und dann, als der Tod nahte, glasig wurden. Aber er hörte, wie sich die boshafte Stimme langsam von ihm entfernte.
    »Ich habe doch gesagt, du wirst leiden«, drangen die heiser gemurmelten Worte an sein Ohr. »Jetzt wirst du einsam und voller Qualen in der Dunkelheit verschmachten.«
    »Gegen eine rauschende Flußfahrt mit tollem Kehraus ist das gar nichts«, sagte Pitt mit eisiger Stimme. »Viel Spaß auf der Reise zum Golf.«
    Ein Husten antwortete ihm, gefolgt von einem Gurgeln, und dann war Stille.
    Der Schmerz erfaßte Pitt mit voller Wucht. Wie Feuer brannte er erst in seinem gebrochenen Handgelenk, breitete sich dann auf die Schußwunde an der Schulter aus und sprang schließlich auf die angeknacksten Rippen über. Er war sich nicht sicher, ob er noch genug Kraft hatte, dagegen anzukämpfen. Langsam linderte die Erschöpfung den Schmerz. Noch nie in seinem Leben war er so müde gewesen. Mühsam schleppte er sich aus der Untiefe auf trockenen Boden, sackte langsam mit dem Gesicht voraus in den weichen Sand und verlor das Bewußtsein.

56
    »Ich breche nicht gern ohne Cyrus auf«, sagte Oxley, während er den Wüstenhimmel im Südwesten absuchte.
    »Unser Bruder hat schon schlimmer in der Klemme gesteckt«, sagte Zolar gelassen. »Ein paar Indianer aus einem Dorf in der Nähe sollten für Amarus käufliche Killer keine große Gefahr darstellen.«
    »Er müßte längst hier sein.«
    »Keine Sorge. Vermutlich taucht er mit einem Mädchen an jedem Arm in Marokko auf.«
    Sie standen am Ende einer schmalen asphaltierten Landebahn, die zwischen den zahllosen Dünen der Altarwüste angelegt worden war, damit die Piloten der mexikanischen Luftwaffe Übungsflüge unter primitiven Bedingungen durchführen konnten. Hinter ihnen stand startbereit eine in den Farben eines großen Luftfrachtunternehmens gespritzte Düsenmaschine vom Typ Boeing 747-400, deren Heck über den Rand der sandumwehten Piste hinausragte.
    Zolar trat in den Schatten unter dem Steuerbordflügel und hakte die von Henry und Micky Moore angelegte Liste der Kunstgegenstände ab, während die mexikanischen Pioniere gerade das letzte Stück in die Maschine verluden. Er nickte zu einer goldenen Affenfigur hin, die mit einem großen Gabelstapler zu der fast 7 Meter (23 Fuß) über dem Boden liegenden Frachtluke gehievt wurde. »Das war das letzte.«
    Oxley betrachtete das Ödland rings um die Landepiste. »Eine abgelegener Stelle hättest du dir für das Umladen des Schatzes gar nicht aussuchen können.«
    »Wir dürfen uns bei dem verstorbenen Coronel Campos bedanken, der sie vorgeschlagen hat.«
    »Gab es irgendwelche Probleme mit Campos’ Männern seit dessen vorzeitigem Tod?« Oxleys Frage klang eher zynisch als betroffen.
    Zolar lachte. »Mit Sicherheit nicht, nachdem ich jedem von ihnen einen hundert Feinunzen schweren Goldbarren gegeben habe.«
    »Das war sehr großzügig.«
    »Ließ sich kaum vermeiden, wenn derartige Schätze herumliegen.«
    »Ein Jammer, daß Matos sein Anteil entgehen wird«, sagte Oxley.
    »Ja. Ich mußte ständig weinen, seit wir den Cerro el Capirote verlassen haben.«
    Zolars Pilot trat zu ihnen und grüßte lässig. »Meine Besatzung und ich sind bereit, wenn es Ihnen recht ist, meine Herren. Wir würden gerne starten, bevor es dunkel wird.«
    »Ist die Fracht sicher verstaut?« fragte Zolar.
    Der Pilot nickte. »Nicht gerade mustergültig. Aber selbst wenn man bedenkt, daß wir keine Frachtcontainer benutzen, sollte sie halten, bis wir in Nador, Marokko, landen, vorausgesetzt, wir stoßen auf keine allzu heftigen Turbulenzen.«
    »Erwarten Sie denn welche?«
    »Nein, Sir. Laut Wettervorhersage sollten wir auf der ganzen Strecke gute Flugbedingungen haben.«
    »Schön. Dann freuen wir uns auf eine angenehme Reise«, sagte Zolar zufrieden. »Und denken Sie daran: Wir dürfen die Grenzen der Vereinigten Staaten keinesfalls überfliegen.«
    »Ich habe einen Kurs ausgearbeitet, der uns südlich von Laredo und Brownsville zum Golf von Mexiko führt und dann unterhalb von Key West hinaus auf den Atlantik.«
    »Wie lange wird es dauern, bis wir in Marokko landen?« fragte Oxley den Piloten.
    »Laut Flugplan zehn Stunden und fünfundfünfzig Minuten. Da die Fracht die Höchstgrenze um mehrere hundert Pfund überschreitet und die Maschine bis oben hin vollgetankt ist, aber auch wegen des Umwegs über Texas und Florida, haben wir
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