Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
fünfzig oder sechzig. Die medizinische Meeresforschung steckt noch in den Kinderschuhen.«
    »Und wann dürfen wir die ersten Präparate auf dem Markt erwarten?«
    »Die gesetzlichen Hürden sind atemberaubend. In den nächsten zehn Jahren dürfte noch kein Arzt ein derartiges Medikament verschreiben.«
    Shannon ging zu einer Reihe von Monitoren auf einer Konsole, die ein ganzes Schott einnahm. »Das sieht ja beeindruckend aus.«
    »Unser zweiter Auftrag bei allen Fahrten ist die ständige Vermessung des Meeresbodens.«
    »Was sieht man da auf den Monitoren?«
    »Sie haben den Meeresboden in einer Vielzahl von Formen und Darstellungen vor sich. Unser weitreichendes, niedrig-auflösendes Side-Scan-Sonargerät kann einen bis zu fünfzig Kilometer breiten Ausschnitt dreidimensional und in Farbe aufzeichnen.«
    Shannon starrte auf die Darstellung der Tausende von Metern unter dem Schiff liegenden Grabenbrüche und Gebirge. »Ich hätte nie geglaubt, daß ich das Land unter dem Meer einmal so deutlich zu sehen bekäme. Das ist ja fast so, als blicke man über den Rocky Mountains aus dem Flugzeugfenster.«
    »Dank der Computer ist es sogar noch etwas schärfer.«
    »Die Romantik der sieben Meere«, sagte sie philosophisch.
    »Sie kommen mir vor wie die alten Forscher, die neue Welten erkundet haben.«
    Pitt lachte. »Bei all der hochmodernen Technologie bleibt nicht viel Romantik übrig.«
    Sie verließen die Brücke, und er zeigte ihr das Schiffslaboratorium, wo eine Gruppe von Chemikern und Meeresbiologen an Tanks mit hundert verschiedenen Tiefseebewohnern arbeitete, Daten auf Computerschirmen überprüfte und Mikroorganismen unter dem Mikroskop untersuchte.
    »Nach dem Einholen der Proben vom Meeresboden«, sagte Pitt, »wird hier der erste Schritt auf der Suche nach neuen Medikamenten getan.«
    »Und welche Aufgabe haben Sie dabei?« fragte Shannon.
    »Al Giordino und ich steuern die Roboterfahrzeuge, die den Meeresboden nach vielversprechenden organischen Vorkommen erkunden. Wenn wir der Meinung sind, wir hätten eine lohnenswerte Stelle gefunden, gehe n wir im Tauchboot runter und sammeln Proben.«
    Sie seufzte. »Ihre Arbeit ist viel exotischer als meine.«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Finde ich nicht. Das Leben unserer Vorfahren zu erforschen, kann genauso exotisch sein. Wenn uns die Vergangenheit nicht faszinieren würde, würden nicht Millionen von Menschen Jahr für Jahr nach Ägypten, Rom oder Athen reisen. Warum wandern wir denn über die Schlachtfelder von Gettysburg und Waterloo oder schauen von den Klippen hinunter auf die Strande der Normandie? Weil wir die Geschichte betrachten müssen, um uns selbst zu erkennen.«
    Shannon brachte keinen Ton heraus. Von einem Mann, der scheinbar ungerührt töten konnte, hatte sie eine gewisse Gefühlskälte erwartet. Um so mehr überraschte sie nun der Tiefgang seiner Worte und die Leichtigkeit, mit der er seinen Gedanken Ausdruck verlieh.
    Er erzählte von der See, von Schiffswracks und versunkenen Schätzen. Sie berichtete von den großen Rätseln der Archäologie, die noch aufgeklärt werden mußten. Sie genossen diesen Gedankenaustausch, und dennoch trennte sie etwas.
    Keiner von ihnen fühlte sich vom anderen unwiderstehlich angezogen.
    Sie gingen hinaus auf Deck, beugten sich über die Reling und sahen zu, wie die vom Bug der
Deep Fathom
aufgewühlte Gischt am Rumpf vorbeiglitt und sic h mit dem Schaum des Kielwassers vermischte, als Frank Stewart, der Skipper, auftauchte.
    »Jetzt ist es offiziell«, sagte er in seinem weichen, schleppenden Südstaaten-Dialekt. »Wir haben Befehl erhalten, die jungen Peruaner und Dr. Kelsey nach Callao, dem Hafen von Lima, zu bringen.«
    »Haben Sie mit Admiral Sandecker gesprochen?« erkundigte sich Pitt.
    Stewart schüttelte den Kopf. »Mit Rudi Gunn, seinem Stellvertreter.«
    »Ich nehme an, sobald wir alle an Land abgesetzt haben, fahren wir hierher zurück und setzen unsere Arbeit fort.«
    »Die Besatzung und ich schon. Sie und Al kehren zu dem Opferbrunnen zurück und bergen Dr. Millers Leiche.«
    Pitt starrte Stewart an wie ein Psychiater einen Geisteskranken. »Wieso wir? Warum nicht die peruanische Polizei?«
    Stewart zuckte mit den Schultern. »Als ich eingewandt habe, daß wir euch beide zum Einsammeln der Mikroben brauchen, sagte Gunn, er lasse vom Forschungslabor der NUMA in Key West zwei Ersatzleute einfliegen. Weiter wollte er sich dazu nicht auslassen.«
    Pitt wedelte mit der Hand in Richtung des

Weitere Kostenlose Bücher