Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
unabhängige Nation. Inzwischen ist Callao mit der wuchernden Großstadt Lima zusammengewachsen, in deren Einzugsbereich fast sechseinhalb Millionen Menschen leben.
    Callao und Lima, in einer Küstenebene am Westhang der Anden gelegen, haben eine jährliche Niederschlagsmenge von nur 41 Millimetern (1,5 Inch). Damit ist das Gebiet ringsum eine der kältesten und trockensten Tieflandwüsten der Welt.
    Aufgrund der winterlichen Nebel gedeihen dort niedrige Bodengewächse und Mesquitesträucher, aber kaum etwas anderes.
    Von der immensen Luftfeuchtigkeit einmal abgesehen, sorgen lediglich mehrere Flüsse, die von den Anden herabkommen, darunter der Rimac, für Wasserzufuhr.
    Nachdem sie die Nordspitze von San Lorenzo umrundet hatten, eine große, vor der Küste gelegene Insel, die den Naturhafen von Callao schützt, befahl Captain Stewart langsame Fahrt. Dann ging eine Barkasse längsseits der
Deep Fathom,
und der Hafenlotse sprang auf die Jakobsleiter und stieg an Bord.
    Sobald der Lotse das Schiff sicher in die Hauptfahrrinne gesteuert hatte, übernahm Captain Stewart wieder das Kommando auf der Brücke und dirigierte das große Forschungsschiff zur Anlegestelle vor dem Fahrgastterminal.
    Unter seinen wachsamen Augen wurden die Vertäuleinen über die dicken rostigen Poller geworfen.
    Dann schaltete er die automatische Steuerungsanlage aus, meldete sich beim Chefmaschinisten und befahl ihm, die Maschinen abzustellen.
    Zu ihrer Überraschung sahen die an der Reling stehenden Passagiere, daß sich am Kai über tausend Menschen drängten.
    Zwischen bewaffneten Militäreinheiten und einem großen Polizeiaufgebot balgten sich TV-Kamerateams und Pressefotografen um günstige Standorte, als die Gangway niedergelassen wurde. Hinter den Reportern stand eine Gruppe lächelnder Regierungsvertreter, und hinter diesen warteten die fröhlich winkenden Eltern der Archäologiestudenten und -studentinnen.
    »Und immer noch keine Dixieland-Band, die ›Waiting for the Robert E. Lee‹ spielt«, sagte Pitt, der nur so tat, als wäre er enttäuscht.
    »Geht doch nichts über eine jubelnde Bevölkerung, wenn man ein Mittel gegen Depression sucht«, sagte Giordino, nachdem er einen Blick auf das unverhoffte Empfangskomitee geworfen hatte.
    »So einen großen Bahnhof hätte ich ja nie erwartet«, murmelte Shannon beeindruckt. »Ich kann kaum glauben, daß sich die Nachricht so schnell verbreitet hat.«
    Miles Rodgers hob eine der drei Kameras, die um seinen Hals hingen, und begann zu knipsen.
    »Sieht so aus, als wäre die halbe peruanische Regierung aufmarschiert.«
    Am Kai herrschte ausgelassene Stimmung. Kleine Kinder winkten mit peruanischen und amerikanischen Fähnchen, und dann brach die Menge in lauten Jubel aus, als die Archäologiestudenten auf die Brückennock stiegen und beim Anblick ihrer Eltern winkten und zu johlen anfingen. Lediglich Stewart wirkte nervös. »Mein Gott, ich hoffe, die wollen nicht alle mein Schiff stürmen.«
    »Zu viele, um sie zurückzuschlagen.« Giordino zuckte mit den Schultern. »Streichen wir lieber die Flagge und bitten um Gnade.«
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, meine Studenten stammen aus einflußreichen Familien«, sagte Shannon fröhlich.
    Von der Menge unbemerkt, quetschte sich ein kleiner Mann mit Brille und einem Aktenkoffer gekonnt durch das Getümmel und umging die Absperrungen der Sicherheitskräfte. Bevor ihn jemand zurückhalten konnte, marschierte er die Gangway hinauf und sprang vergnügt wie ein Running Back, der gerade die Torlinie überquert hat, an Deck.
    Grinsend näherte er sich Pitt und Giordino.
    »Umsicht und Bescheidenheit gehören offenbar nicht gerade zu euren Stärken.«
    »Wir bemühen uns doch schon, nicht in aller Öffentlichkeit abzuheben«, sagte Pitt, dann lächelte er breit und umarmte den kleinen Mann. »Schön, dich zu sehen, Rudi.«
    »Anscheinend kommen wir nicht von dir los«, sagte Giordino herzlich.
    Rudi Gunn, der stellvertretende Direktor der NUMA, schüttelte Stewart die Hand. Dann wurde er Shannon und Rodgers vorgestellt. »Haben Sie etwas dagegen, daß ich die beiden Strolche hier vor den Begrüßungsfeierlichkeiten entführe?« fragte er höflich.
    Ohne erst auf eine Antwort zu warten, stieg er durch eine Luke und verschwand zielsicher in einem Durchgang. Gunn hatte die
Deep Fathom
mitkonstruiert und kannte das Schiff wie seine Westentasche. Er blieb vor der Tür zum Konferenzraum stehen, machte sie auf und trat ein. Er ging sofort zum Kopfende eines langen

Weitere Kostenlose Bücher