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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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versetzte Gaskill.
    »Und ich biete eine Bongotrommel und Katzenstreu für ein Jahr, wenn du mir verrätst, an wen Kammer sein Apartment vermietet hat.«
    »Kann nur Adolphus Rummel sein.«
    Pottle wirkte selbstzufrieden. »Ich glaube, wir können ruhig
heureka
rufen.«
    Gaskill, der über die Straße und durch einen offenen Vorhang in Rummels Wohnzimmer blickte, kannte mit einem Mal dessen Geheimnis. Seine Augen wurden noch eine Spur dunkler, als er das Wort ergriff. »Eine verborgene Treppe, die vom Flur aus nach unten führt«, sagte er. Er wählte jedes Wort mit Bedacht, so als wollte er einen Text für ein Drehbuch formulieren.
    »Rummel verläßt den Fahrstuhl, öffnet eine Geheimtür zu einer Treppe und begibt sich in die unter seinem Penthouse gelegene Wohnung, wo er sich fünfundvierzig Minuten lang an seiner privaten Kunstsammlung weidet. Dann geht er wieder nach oben, schenkt sich einen Cognac ein und schläft den Schlaf des Gerechten. Seltsam, aber ich kann nicht umhin, ihn zu beneiden.«
    Pottle mußte sich strecken, um Gaskill auf die Schulter zu klopfen. »Glückwunsch, Dave. Jetzt fehlt uns nur noch ein Durchsuchungsbefehl, dann können wir eine Razzia in Rummels Penthouse durchführen.«
    Gaskill schüttelte den Kopf. »Ein Durchsuchungsbefehl, ja.
    Eine Razzia mit einem Heer von Agenten, nein. Rummel hat einflußreiche Freunde in Chicago. Wenn wir zuviel Aufhebens machen, geraten wir ins Schußfe ld der Presse oder bekommen eine Anzeige angehängt. Das können wir uns nicht leisten.
    Zumal ich mich ja irren kann. Eine diskrete kleine Durchsuchung von dir, mir und Bev Swain sollte genügen, um Rummels Kunstsammlung aufzuspüren.«
    Pottle schlüpfte in eine n Trenchcoat, was ihm stets aufs neue den Spott seiner Kollegen eintrug, und ging zur Tür. »Richter Aldridge hat keinen besonders festen Schlaf. Ich hol’ ihn aus dem Bett und seh’ zu, daß ich vor Sonnenaufgang mit dem Papierkram zurück bin.«
    »Sieh zu, daß es schneller geht.« Gaskill lächelte verschmitzt.
    »Mich juckt’s schon in den Fingern.«
    Nachdem Pottle gegangen war, rief Gaskill Agentin Swain an.
    »Erstatten Sie Bericht über die Möbelpacker.«
    Bev Swain saß am Empfangsschalter in der Lobby von Rummels Haus und blickte zu vier nebeneinander angebrachten Bildschirmen auf. Sie sah, wie die Möbelpacker den von der Kamera überwachten Bereich verließen. Per Fernbedienung aktivierte sie nacheinander die an strategisch wichtigen Punkten innerhalb des Gebäudes angebrachten Kameras. Schließlich entdeckte sie die Umzugsleute, als sie im neunzehnten Stock gerade aus dem Lastenaufzug kamen.
    »Bislang haben sie eine Couch, zwei Polstersessel mit Beistelltischchen und mehrere Kisten hinaufgeschafft, in denen sich anscheinend Haushaltsgeräte, Geschirr, Kleidung, Küchen-und Badezimmerutensilien befinden. Was halt so anfällt, Sie wissen schon.«
    »Haben sie etwas zum Wagen zurückgetragen?«
    »Nur leere Kartons.«
    »Wir haben, glaube ich, herausgefunden, wo Rummel seine Kunstgegenstände versteckt. Pottle besorgt gerade einen Durchsuchungsbefehl. Sobald er wieder da ist, schlagen wir los.«
    »Das höre ich gern«, sagte Beverley Swain mit einem Seufzen.
    »Ich hab’ schon fast vergessen, wie die Welt außerhalb dieser verdammten Lobby aussieht.«
    Gaskill lachte. »Sie ist nicht besser geworden. Setzen Sie sich auf Ihren kleinen Knackarsch und halten Sie noch ein paar Stunden aus.«
    »Ich könnte Sie wegen sexueller Belästigung melden«, versetzte Agentin Swain prüde.
    »War lediglich ein Kompliment, Agentin Swain«, sagte Gaskill verdrossen. »Nichts als ein Kompliment.«
    Die Morgendämmerung verhieß einen herrlichen Tag, frisch und kühl, mit einer leichten Brise vom Michigansee. Laut Farmeralmanach sollte es für das Land um die Großen Seen einen Altweibersommer geben. Gaskill hoffte, daß es stimmte.
    Wenn der Herbst wärmer als üblich ausfallen sollte, könnte er sich ein paar Tage länger in seine abgeschiedene Hütte an einem See in Wisconsin zurückziehen und angeln. Er führte ein relativ einsames Privatleben, seit seine Frau, mit der er zwanzig Jahre verheiratet gewesen war, an einem Herzanfall gestorben war, der durch eine Hämochromatose ausgelöst wurde, eine krankhafte Vermehrung der Eisenablagerung im Organismus.
    Seither galt seine ganze Liebe seiner Arbeit, und in seiner Freizeit machte er es sich in einem Boot mit Außenbordmotor gemütlich, analysierte Daten und plante seine künftigen

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