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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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die Menschen dazu, die Schönheit eines Waldes wirklich wahrzunehmen, denn sie
verbrachten den größten Teil ihres Lebens damit, irgendwelche angeblich wichtigeren Aufgaben zu
erfüllen, als die Natur zu genießen.
Dann endete der Pfad am Ufer eines kleinen, klaren Sees.
Zane wollte es vermeiden, daß sein Umhang naß wurde, also versuchte er, um das Wasser
herumzuschreiten, doch schon bald mußte er entdecken, daß das Land zu beiden Seiten sehr schnell
immer sumpfiger wurde. Er mußte den See überwinden, und das wiederum bedeutete, daß er schwimmen
mußte.
Schwimmen? Verärgert über seine eigene Torheit schruppte Zane mit den Fingern. Er konnte doch auf
Wasser gehen! Das hatte er auch damals getan, als er den Ertrinkenden aus dem Meer gerettet
hatte. Diese Macht verliehen ihm seine Todesschuhe. Er hatte nur Zeit vergeudet, indem er
versuchte, einen unnötigen Umweg einzuschlagen.
Zane trat auf das Wasser hinaus - und sofort sanken seine Füße hindurch in den Bodenschlamm. Zane
wirbelte mit den Armen umher, um sein Gleichgewicht zu halten, dann zog er sich hastig wieder
zurück. Was war denn hier los?
Einen Augenblick später war es ihm klar.
Dies hier war kein gewöhnliches Wasser, sondern eine der Verteidigungsmaßnahmen der Natur. Die
Natur war ebenfalls eine Inkarnation, ihre Macht war der seinen gleich. Die kleine, belanglose
Magie der Kleidung würde gegen ihre Zauber nichts ausrichten können. Also waren seine Schuhe hier
auch nicht magisch - oder zumindest nicht kraftvoll genug, um ihren Gegenzauber zu überwinden.
Also würde er doch schwimmen müssen.
Erst überlegte er sich, seine Kleidung abzulegen, doch dann erkannte er, daß es ihm schwerfallen
würde, Umhang, Handschuhe und Schuhe dabei zu tragen; außerdem würde das Zeug wahrscheinlich
ohnehin naß werden. Also würde er statt dessen versuchen, mit seiner Ausrüstung zu schwimmen, und
wenn die ihn zu sehr behindern sollte, würde er sie eben ausziehen. Ohne weiteres Zögern watete
er in das Wasser.
Zu seiner Überraschung und Freude stellte er fest, daß ihn seine Uniform vor dem unmittelbaren
Durchtränktwerden schützte. Er befand sich zwar im Wasser, doch es drang nicht bis zu seiner Haut
vor. Anscheinend gab es hier einen Zauber, der das Wasser abhielt, wenngleich es den Stoff seines
Umhangs fest gegen seine Glieder preßte. Zane versuchte zu schwimmen - und stellte fest, wie er
oben trieb, so daß es ihm keine Mühe machte. In zufriedenstellendem Tempo bewegte er sich durch
das Wasser. Auf seine Art machte auch dies durchaus Spaß.
Andererseits war es aber auch harte Arbeit. Zane war schon jahrelang keine längeren Strecken mehr
geschwommen, und schon bald ermüdeten seine Muskeln von der ungewohnten Anstrengung. Ohne sich
deswegen Sorgen zu machen, schlug er eine langsamere Schwimmart ein; er brauchte sich wirklich
nicht abzuhetzen. Er würde schon ans Ziel kommen...
Plötzlich drängte sich ein Kanu von der Seite eng an ihn.
Zane geriet aus dem Rhythmus und mußte Wasser schlucken.
Dann richtete er sich auf, schüttelte den Kopf und stellte fest, daß ein magisches Motorboot
vorbeirauschte und dabei eine Welle aufwühlte, die das Kanu gegen den Schwimmer drückte.
Einen Augenblick später war das Motorboot auch schon verschwunden. Sein Pilot schien nicht
bemerkt zu haben, welchen Schaden er mit seiner achtlosen Arroganz angerichtet hatte. Ähnlich
gleichgültig paddelte auch der Kanufahrer weiter. Zane blieb spuckend und hustend im Wasser
zurück.
Was war nur mit diesen Leuten los?
Er schwamm ans Ufer und kletterte an Land. Seine Uniform war trocken. Nicht einmal seine Füße
waren naß geworden.
Vor sich erblickte er wieder den Pfad. Dem folgte er und erreichte schon bald die Zitadelle der
Natur. Tatsächlich glich sie nun eher einem Tempel, so seltsam das auch war. Ein dichter Bewuchs
aus Bäumen und Schlingpflanzen bildete eine beinahe feste Mauer mit ineinanderverwobenen Bögen
und Stützbalken aus lebendem Holz, die in einem blattbewachsenen Gipfel mündeten. An den
verschlungenen Pflanzen blühten Blumen, die ohne jede Ordnung ihre Duftstoffe ausdünsteten.
Zane marschierte zu der Türöffnung. Es gab weder Klingel noch Klopfer, also trat er unangekündigt
ein.
Im Inneren sah es aus wie in einer Kathedrale, alles von üppigstem Pflanzenwuchs beherrscht.
Lebendige Holzbögen stützten dichte grüne Farnteppiche. Aus moosigen Quellen tröpfelte Wasser
herab. Überall war Leben, grün und

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