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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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auswendig. Es war nicht sehr
schwierig; es gab nur sechs Besessene und sechs Geister. Sechs und Sechs - natürlich. 666 war ja
auch Satans persönliche Zahl. Doch wo blieb dann die dritte Sechs?
Nun, er glaubte, daß er es in sechs Minuten bis dorthin schaffen würde. Vielleicht sollte er
seinen Plan darauf aufbauen. Das hätte den Effekt, Satans Zahl zu vervollständigen, so daß es
keinen Höllenlärm geben würde. Die Spanne der rückwärts laufenden Zeit war auch auf sechs Stunden
beschränkt. So oder so, es paßte.
Sechs Minuten... damit hatte er allerdings keinerlei Spielraum für etwaige Fehler. Jede
Verzögerung würde ihn den Erfolg kosten. Doch je mehr er darüber nachdachte, um so sicherer war
er sich, daß hier der Schlüssel zum Ganzen lag. Man mußte das Spiel nach Satans Regeln spielen -
dann war Satans Niederlage vollkommen.
Er erklärte es Agleh, indem er ihr zur Sicherheit alles Wichtige aufschrieb.
»tim emmok hcI« sagte sie.
»Das halte ich nicht für klug. Du bist schon einmal dagewesen. Wenn die Dämonen dich ein zweites
Mal sehen, so kurz vor der entscheidenden Zeit, werden sie mißtrauisch.«
»nrennire narad thcin hcis nedrew eiS« wandte sie ein.
»Sie werden sich nicht daran erinnern«, wiederholte er nachdenklich. Er war sich nicht so sicher.
Die meisten Menschen schienen sich der rückläufigen Bewegung ihres Lebens kaum bewußt zu sein,
aber wer sich in seiner unmittelbaren Umgebung aufhielt, der konnte sich rückwärts erinnern, wie
es Agleh selbst ja auch tat.
Außerdem waren die Gegner keine Menschen, sondern Dämonen und Geister Satans, die angewiesen
worden waren, nach ihm Ausschau zu halten. Wenn man Agleh nun mit ihm zusammen sah, war es
möglich, daß die Dämonen Ärger machten.
Doch Agleh hatte eine Antwort: »!neknelba eis edrew hcI« sagte sie.
Ein Ablenkungsmanöver. Das könnte ihm die Sache tatsächlich erleichtern, auch wenn es für sie
riskant war.
Sie bestand darauf. Norton blickte auf seine Uhr. Die Zeit wurde immer knapper, schon bald
brachen seine letzten sechs Minuten an. Er hatte keine Zeit mehr, sich mit ihr zu streiten.
»nefleh rim driw gninS« sagte sie und hob ihre Hand, an der sich Sning noch immer befand.
Er hatte vergessen, die kleine Schlange wieder an sich zu nehmen! Aber tatsächlich, Sning konnte
ihr eine große Hilfe sein, da sie unsichtbare Geister aufzuspüren vermochte. Wenn Norton seine
Mission beendet hatte, würde er seinen Ring wieder an sich nehmen. »Okay«, sagte er mit einigem
Vorbehalt.
»!yakO« wiederholte sie. Sie gab ihm einen Kuß, der etwas weniger rückständig war; langsam
gewöhnte sie sich daran.
Es war Zeit. Mit forschem Schritt machten sie sich auf den Weg. Agleh ging voran, um die ersten
Besessenen abzufangen. Sning würde ihr ein Signal geben, wenn sie den Menschen ablenken mußte;
sollte dem nicht der Fall sein, würde sie einfach zum zweiten weitergehen, während Norton ihr in
langsamerem Tempo folgte und versuchte, sich den Anschein eines ganz normalen Spaziergängers zu
geben.
Das Problem war nur, daß sie beide rückwärts gehen mußten, so daß er nicht sehen konnte, was mit
Agleh geschah. Er mußte einfach davon ausgehen, daß der Weg frei war, dank ihr und Sning.
Er gelangte in das Revier des ersten Besessenen und kam ohne Schwierigkeiten hindurch. Dies war
auf der Hauptstraße, wo ganz normale Leute gelegentlich vorbeikamen -Frühaufsteher, die den
örtlichen Materietransmitter vor der Stoßzeit erwischen wollten.
Er hoffte, daß er aussah wie einer von ihnen. Es funktionierte - bis jetzt.
Nun gelangte er in das Kontrollgebiet eines Geistdämons. Seiner Schätzung zufolge mußte sich der
Geist am anderen Ende befinden, mit abgewandtem Gesicht, so daß er ihn nicht sehen würde. Und
tatsächlich erspähte er den Schwanz des Geistes, als die Kreatur rückwärts auf ihn zukam. Er
schulte sich, nicht offen darauf zu reagieren. Natürlich würde der Geist ihn ohnehin erkennen,
wenn er sich umdrehte und ihn anschaute - doch das war sehr unwahrscheinlich, denn sein
Streifengang war von größter Regelmäßigkeit. Soweit er wußte, besaßen böse Geister weder viel
Phantasie noch Initiative. Nur wenn er sich ungewöhnlich verhielt, würden sie von ihrer Routine
abweichen.
Er erreichte das Anwesen des Senators. Dort patrouillierten gleich zwölf Dämonen. Sie hatten sich
einigermaßen weit über das Gebiet zerstreut, um alles abzudecken. Sie wußten, daß er versuchen
würde, jede Lücke im

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