Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3
sie verfolgende Gäm auf seinem Antigravteller
herbeigesegelt kam. Die beiden krachten zusammen.
»Hier entlang«, schrie Dursten und übernahm das Kommando, völlig unbeeindruckt von diesem
glücklichen Zufall. Er rannte auf das Schiff der Aliens zu, das nun ein Stück weiter hinten auf
einer kleinen Lichtung ruhte.
»Aber was, wenn sich darin noch weitere Gäms befinden?« fragte Norton.
»Dann blaster ich sie eben«, sagte der Raumfahrer zuversichtlich. Er war ein Mann der Tat und der
schnellen Entschlüsse.
Tatsächlich erschien ein zweites Gäm in der leuchtenden Türöffnung. Dursten zog und feuerte mit
einer einzigen Bewegung - doch sein Blaster gab nur ein leises, dümmliches Pfft! von sich - die
Ladung war verbraucht.
Das Gäm besaß keine Hände, deshalb trug es auch keinen Blaster. Doch nun begann sich seine
Gestalt zu verwandeln.
Dennoch war Dursten bereits im Begriff, das Schiff zu stürmen. Norton blieb nichts anderes übrig,
als ihm zu folgen.
Als sie das Schiff erreichten, hatte das Gäm bereits ein halbes Dutzend Tentakel sprießen lassen.
Mit einem fliegenden Stoß riß Dursten das Ungeheuer von seinen unteren Tentakeln. Norton kam
heran und schubste die Masse aus der Tür zu Boden. Dann packte er ein Bein des Raumfahrers und
riß ihn ins Innere des Schiffs.
»Danke, Partner«, sagte Dursten gedehnt, als er aufstand und den Finger auf den Knopf quetschte,
um die Iris zu schließen. »Nächstes Mal hole ich mir einen Sechs-Schuß-Blaster, damit das Ding
nicht so schnell verpiepst.« Nun stürmte er zum Kommandoraum des Schiffs. »Gut, daß ich auch
gelernt habe, wie man Gäm-Schiffe fliegt«, bemerkte er.
Für Norton sahen die Bedienungselemente ähnlich aus wie die des Nadelschiffs. Vermutlich konnte
er sie selbst bedienen. Vielleicht unterschieden sich die Gäms doch nicht so sehr von den
Menschen.
Die Pilotensessel sahen aus wie Untertassen. Dursten und Norton nahmen Platz, und sofort wurden
sie durch die Gurte gesichert. Nun betätigte Dursten einige Knöpfe, und das Schiff hob sich vom
Boden und schwebte über den purpurnen Baum.
Nun näherte sich eine weitere Raumkugel der Gäms.
Durstens Hand schlug auf den Feuerknopf. Eine der Warzen entließ einen Feuerstrahl - und das
andere Schiff explodierte.
»Mußte das sein!« wollte Norton wissen.
»Schließlich befinden wir uns in einem Schiff der Gäms; vielleicht haben die nur
nachbarschaftlichen Kontakt gesucht.«
»Nur ein weggeputztes Gäm ist ein gutes Gäm«, sagte der Raumfahrer, räusperte sich und hielt
Ausschau nach einem Spucknapf. Wie üblich gab es hier keinen.
»Vielleicht würdest du feststellen, wenn du mal ein Gäm näher kennenlerntest, daß sie unserer Art
sehr gleichen. Sie sprechen unsere Sprache und jagen hinter unseren Frauen her und atmen dieselbe
Luft wie wir.«
Dursten kratzte sich am Kopf, während er das Schiff vom Planeten fortlenkte. »So hab ich die
Sache noch nie betrachtet. Muß zugeben, daß das eine Vieh auf dem Nadelschiff in der
Femme-Gestalt ganz interessant war.«
Das hatte Norton zwar nicht gemeint, doch er ließ es dabei bewenden. Immerhin hatte er einen
Fortschritt zu verzeichnen.
Dursten warf einen Blick auf die kleiner werdende Planetenscheibe.
»Na, schätze, jetzt ist es Zeit«, sagte er und klatschte die Hand auf einen roten Knopf.
»Zeit wofür?«
»Zeit, um den Planeten in die Luft zu jagen, natürlich.«
»Den Planeten in die Luft jagen!« rief Norton entsetzt.
»Dazu sind wir überhaupt hergekommen, weißt du doch, Nort.«
»Aber es wäre doch soviel besser, ihn zu... zu erobern und seine Rohstoffe auszubeuten! Mit den
Gäms ein Friedensabkommen zu schließen, damit sie keine Menschenplaneten mehr belästigen.
Vielleicht könnten sie uns beibringen, wie man gestaltwandelt.«
»Da ist etwas dran«, meinte der Raumfahrer.
»Vielleicht hätte ich die Bombe doch nicht abwerfen sollen.«
»Die Bombe?«
»Klar, die Planetenbombe. Sie wird jeden Augenblick explodieren.«
»Jeden...?«
Da detonierte die Bombe. Ein greller Lichtblitz - und der Planet wurde in zwei Hälften
zerrissen.
Norton starrte in schierem Entsetzen auf den Schirm: »Der Planet ist ja kaputt!«
»Na klar«, meinte Dursten achtlos. »Gäms machen gute Bomben, das muß man ihnen lassen.«
»Aber warum ist eines ihrer Schiffe mit einer derart verheerenden Waffe ausgerüstet?«
Dursten zuckte die Schultern. »Schätze, die wollten das Ding auf einen von unseren Planeten
loslassen. Und jetzt müssen wir wieder
Weitere Kostenlose Bücher