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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Als
sie vor dem Gebäude landete, erschien Mars. Er trug einen weißen Gi. Niobe hatte nie genau
erfahren, wie Mars sich von einem Ort zum anderen bewegte, aber es schien mit seinem Schwert zu
tun zu haben. Jede Inkarnation besaß ein Amtssymbol, das einen großen Teil ihrer Magie
beinhaltete. Das rote Schwert war offensichtlich Mars' Symbol.
»Folge mir«, sagte Mars und reichte ihr sein Schwert.
Clotho betrachtete es. Das Ding hatte keine Scheide - ein schweres Instrument mit einem Griff,
den ihre kleine Hand kaum umfassen konnte; die glitzernde Klinge mit der Doppelschneide leuchtete
rötlich aus ihrem Innern heraus. Um die Waffe breitete sich eine magische Aura der Bedrohung, die
sie nervös machte. Ungeschickt hielt sie das Schwert mit beiden Händen, die Klinge zu Boden
gerichtet.
Selbst Niobe war erstaunt. Was hat er vor? Er legt sein rotes Schwert doch niemals
beiseite!
Das werden wir schon bald herausfinden, dachte Atropos.
Das Mädchen am Schreibtisch erkannte Clotho. »Bitte gehen Sie, Sie sind hier nicht
willkommen.«
Mars beugte sich über den Schreibtisch. »Ich bin Ihr Krieger. Geben Sie Ihren Söldnern
Bescheid.«
In der Innentür erschienen zwei Männer. Beide trugen Gi s und schwarze Gürtel. »Die Dame
hat Sie gebeten zu gehen, Mister«, sagte einer von ihnen und trat vor.
Ich schätze, jetzt bekommen wir mal eine typisch männliche Torheit zu sehen, sagte Atropos
mit gewisser Schadenfreude. Wenn s ie nicht gerade an Sex denken, dann prügeln sie sich
am liebsten.
»Ich habe eine Verabredung«, sagte Mars. Er rempelte den Mann an, packte seinen ausgestreckten
Arm, wirbelte herum und schleuderte ihn über den Boden.
Der andere drehte sich um, doch Mars' Bein schoß hervor und riß ihn von den Füßen, so daß er mit
dumpfem Geräusch auf den Boden fiel. »Nun geht hinein und kündigt mich an«, sagte Mars. »Ich
erwarte volles Publikum und auch die Höflichkeit des gesamten Dojo.« Ohne ein weiteres
Wort eilten die beiden Männer davon. »Aber du hättest ihnen wehtun können«, protestierte Clotho.
Mars schritt zu Clotho zurück und bot ihr seinen Arm dar.
»Nicht mit einem simplen Handwurf und Fußstoß. Die haben das Fallen gelernt. Ich habe ihnen
lediglich mein Können angedeutet.«
Sie wollte ihm sein Schwert reichen, doch er lehnte ab. »Ich werde es hier zwar nicht verwenden,
kann es aber nicht der Hand eines Sterblichen anvertrauen. Behalte es, bis wir fertig
sind.«
Clotho schaffte es, das gefürchtete Schwert mit einer Hand zu halten und mit der anderen seinen
Arm zu nehmen. Sie schritt mit ihm zusammen durch den Bambusvorhang und dann den Gang entlang,
der zum Haupttrainingssaal des Dojo führte.
»Hast du vor, gegen alle zu kämpfen?«
»Gewiß«, erwiderte Mars.
»Aber...«
»Ich erledige sie von vorn bis hinten. Dann bist du an der Reihe.«
»Aber...«
»Mach dir mal keine Sorgen, Süße. Wird schon werden.« Das hoffe ich, dachte Clotho nervös. Er
weiß, was er tut, dachte Niobe beruhigend. Mag sein, daß wir drei nicht wissen, was er tut, aber
er weiß es bestimmt.«
Sie erreichten den zweiten Vorhang. »Zieh die Schuhe aus«, sagte Mars zu ihr. Er war bereits
barfuß. Sie tat wie ihr geheißen. Dann traten sie ein. An der gegenüberliegenden Wand standen
vierzig Schüler in einer Reihe, barfuß am Rande der großen Matte. Sie hatten sich anscheinend
ungefähr in ihrer Rangfolge angeordnet, die Weißgurte an einem, die Schwarzgurte am anderen Ende.
Es waren auch, wie sie bemerkte, mehrere Frauen darunter. Mitten auf der Matte stand Samurai. Er
drehte sich zu ihnen um.
Mars streckte den rechten Arm vor. In seiner Hand erschien ein rotes Tuch. Langsam band er sich
diesen Gürtel um und befestigte ihn mit dem seltsamen Knoten, den Kampfsportler zu verwenden
pflegten. Ein erstauntes Murmeln ging durch die Reihen der Schüler, als hätten sie noch nie einen
roten Gürtel gesehen.
Passiert hier gerade etwas Wichtiges? fragte Niobe.
Mars trat auf die Matte, blieb stehen und verneigte sich aus der Hüfte.
Er verneigt sich vor der Matte, dachte Atropos. Ihr kam die ganze Sache komisch vor.
Doch Clotho wußte, worum es ging. »Das ist das Ritual«, murmelte sie. »Vor jedem Betreten oder
Verlassen des Tatami, der Matte, verneigt man sich, denn sie federt den Fall ab und schont
die Knochen. Sie wird stets nur barfuß betreten.«
Nun betrat Mars die Matte selbst. »Du trägst den Gürtel eines Meister-Dan«, sagte der Samurai
herausfordernd.
»Du hast ein

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