Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
eingewilligt. Ich
werde mich morgen entscheiden.«
»Sie müssen ablehnen!«
»Das haben nicht Sie zu bestimmen. Wer soll für Sie kämpfen?«
Mars, dachte Niobe. Wenn wir ihn bitten, wird er uns helfen.
»Mars.«
»Wer?«
»Die Inkarnation des Krieges.«
»Sie verhöhnen mich noch immer!« rief er. »Es gibt keine Inkarnationen des Schicksals und des
Krieges! Ich dulde keinen Hohn, nachdem ich schon beleidigt worden bin!«
»Aber er wird hierherkommen!« sagte Clotho.
»Ich werde hier heute keinen Fremden dulden!«
Wir bringen ihn trotzdem mit, dachte Niobe. Samurai glaubt, daß er verhöhnt wird, aber
er wird uns glauben, wenn er Mars erst einmal gesehen hat!
»Wir werden hier sein«, erwiderte Clotho. Dann ließ sie einen Faden ausfahren und glitt
davon.
Wieder zu Hause, gingen sie das Geschehene noch einmal durch. Sie waren sich darin einig, daß
Samurai nicht vorgehabt hatte, Clotho zu beleidigen, als er sie eine Geisha nannte. Er hatte ganz
arglos ihr Anliegen mißverstanden, als sie ihn aufsuchte. Wahrscheinlich war er schon einer Reihe
von jungen Frauen begegnet, die eine persönliche oder sexuelle Beziehung zu einem
Kampfsportmeister haben wollten. Clothos zornige Reaktion war also ungerechtfertigt gewesen.
Einig waren sie sich auch darin, daß Samurai im Grunde ein anständiger Mann war, dessen Faden
nicht vorzeitig abgeschnitten werden durfte und dessen Ehrverlust ausgeglichen werden mußte. Doch
nicht durch Blut!
Clotho versprach, sich das nächste Mal erst mit ihren anderen Aspekten zu beraten, bevor sie sich
wieder so ereiferte.
Nachdem ihre Familie sie verstoßen hatte, war sie um Selbstmord bereit gewesen, und zu heftigen
Reaktionen neigte sie noch immer. Sie stand immer in Gefahr, zu weit zu gehen. »Na ja«, bekannte
sie, »manche männlichen chauvinistischen Schweine können vielleicht ganz anständig sein, wenn man
das eine oder andere Auge zudrückt.«
Ihr Gespräch kam auf ein heikles Thema.
»Angenommen, du kannst Samurai dazu bewegen, Satan abzuweisen, indem du zu dem wirst, wofür
Samurai dich ursprünglich gehalten hat«, fragte Niobe, »würdest du das dann tun?«
Clotho erlitt einen Wutanfall. Doch sie beruhigte sich wieder, als sie erkannte, daß sie erneut
so reagierte, wie sie es zu vermeiden gerade versprochen hatte. »Ich weiß es nicht«, flüsterte
sie.
Genau wie damals bei Chronos, als sie selbst Clotho gewesen war, dachte Niobe. Die Rolle der
Schicksalsgöttin verlangte ihre Opfer, nicht so sehr, was das Gewissen, sondern was das Image
betraf. Die gegenwärtige Clotho hielt sich zwar für eine befreite Frau, war aber tatsächlich noch
sehr gebunden.
»Nun müssen wir Mars auf unsere Seite bringen«, sagte Niobe. »Zwar kenne ich den gegenwärtigen
Amtsinhaber nicht, aber ich weiß, er wird uns helfen. Es ist besser, wenn er nichts von meiner
Vergangenheit erfährt; das bleibt ein Geheimnis, das wir niemandem anvertrauen dürfen, bis wir
uns Satan stellen. Also sollte sich Clotho ihm auf ihre Weise nähern und die Sache in seine Hände
legen.«
Clotho seufzte. »Dieses Amt hat wirklich seine Belastungen!«
Niobe lachte. »Öfter mal was Neues! Möchtest du lieber tauschen?«
»Nein.«
Atropos lächelte. »Ich glaube, wir raufen uns langsam zusammen.«
Clotho begab sich an ihrem Faden zu Mars. Die Inkarnation des Krieges befand sich gerade an der
iranisch-irakischen Grenze, wo er ein Grenzscharmützel beaufsichtigte.
»Die Bewohner von Babylon und Persien verfolgen wirklich hingebungsvoll meine Ziele«, bemerkte er
zufrieden, als Clotho sich näherte. »Nun, Clotho, du hast dich aber verändert! Ist dieses süße
ungarische Mädchen müde geworden?«
»Sie hat sich verliebt«, sagte Clotho, als wäre Lisa gestorben.
Mars lachte. »Das ist die Anfälligkeit eures Typs! Erst seid ihr ganz in Ordnung, bis ihr wegen
eines Mannes weich werdet, und dann sackt ihr...«
Wieder ging Clothos Temperament durch. Sie sagte einige scharfe Worte auf japanisch.
Mars lächelte. »Und du bist die Mutter eines räudigen Hundes«, erwiderte er in derselben Sprache.
Niobe und Atropos fingen die Bedeutung seiner Worte aus Clothos Geist auf.
Clotho war entsetzt. »Du hast mich verstanden!«
»Mein Süße, der Krieg kennt jede Sprache der Menschheit! Wenn du Streit suchst, bist du genau an
den Richtigen gekommen.«
Nun wirkte sie verlegen. »Ich bin gekommen, um dich um Hilfe zu bitten.«
»Und das hast du auf allerliebste Weise getan, du Blume des Ostens! Was kann ich für

Weitere Kostenlose Bücher