Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
verrückt geworden? dachte Atropos. Dieses Mädchen versteht nichts von
Schwertern, und ein Blutvergießen will sie auch nicht.
Wahrscheinlich ist es außerdem eine Beleidigung gegenüber dem Dojo, auf dieser Matte eine
Waffe zu tragen, dachte Niobe. Aber Mars wird schon einen Grund dafür haben.
Samurai sprang auf die Beine und hielt plötzlich sein eigenes Schwert in der Hand. »Dafür mußt du
sterben!« rief er.
Bist du sicher, daß wir unsterblich sind? fragte Atropos nervös.
Na ja... dachte Niobe, plötzlich verunsichert. In ihrer Zeit als Clotho hatte sie keine
solche Prüfung absolvieren müssen.
Plötzlich hob sich das rote Schwert in Clothos Hand. Es war zwar ein schweres Ungetüm, doch nun
wirkte es federleicht. Es ging en garde.
»Verschwinde von hier!« rief Samurai und machte eine drohende Gebärde.
Das rote Schwert bewegte sich, um seine Waffe abzufangen. Metall hieb auf Metall.
Das verzauberte Schwert hat uns zur Expertin gemacht, dachte Niobe erstaunt.
Durch diese herausfordernde Geste bis zur Weißglut erzürnt, griff Samurai nun in ernster Absicht
an.
Er hat ein ebenso hitziges Temperament wie sie! dachte Atropos.
Zwei gleiche Seelen, stimmte Niobe zu.
Das rote Schwert konterte schnell den Hieb. Samurai schlug noch einmal zu, und wieder wehrte das
rote Schwert ihn ab. Er konnte die Deckung nicht überwinden.
»Aber das will ich doch gar nicht!« flüsterte Clotho. »Das bringt ihn doch nie zur
Vernunft!«
In der Tat je länger es dauerte, um so deutlicher wurde es, daß Samurai trotz seines
allüberragenden Könnens die Abwehr von Mars' Schwert nicht durchdringen konnte. Es würde nicht
mehr lange dauern, dann stand Samurai als riesiger Narr da.
Du hast zwei Möglichkeiten, Mädchen, dachte Atropos.
Entweder anzugreifen, was bedeutet, daß du ihn wahrscheinlich mit einem Hieb töten wirst,
oder...
»Nein!« rief Clotho. Sie schleuderte das rote Schwert fort und sank vor Samurai auf die Knie.
»Nimm mein Blut!«
Wenn er jetzt zuschlägt, dachte Niobe beunruhigt, sind wir entweder tot, oder er ist
endgültig gedemütigt.
Samurai hielt inne. Er war ebenso überrascht wie alle anderen. »Du gibst auf?«
»Alles!« rief Clotho, und die Tränen strömten ihr Gesicht herab.
Samurai blieb reglos. Es war deutlich mitanzusehen, wie sein Kampfeszorn von ihm wich. Clotho
wirkte aber auch tatsächlich wie eine bemitleidenswerte Frau.
Er senkte sein Schwert, hastig rannte ein Schüler herbei, um es ihm abzunehmen. »Dann bin ich
zufrieden«, sagte Samurai und streckte ihr die Hand entgegen.
Clotho nahm sie mit beiden Händen und küßte sie.
Je schlimmer sie fallen... dachte Atropos trocken.
»Das ist nicht nötig«, sagte Samurai verlegen. »Du sollst dich nicht mehr demütigen, als
notwendig.« Er half ihr auf die Beine und wandte sich dann nach seinen Schülern um, um ihnen
zuzunicken. Sofort schritten sie in einer Reihe aus dem Raum, wobei sich jeder verneigte, nachdem
er die Matte verlassen hatte.
Clotho nahm ein Taschentuch und wischte sich damit das Gesicht ab. »Es tut mir leid,
daß...«
»Angenommen«, sagte Samurai sanft.
»Ich wollte die Freiheit, aber...«
»Die Freiheit hat durchaus ihren Reiz, wenn man sie richtig versteht«, sagte er. »Dies hier ist
schließlich Amerika. Ich will dich nicht anders haben, als du bist. Wirst du mich heute Abend zum
Essen begleiten?«
Sie lächelte. »Ja.«
Sie traten an den Rand der Matte, verbeugten sich, als sie die Matte verließen und lächelten
einander an.
Samurai warf dem Mann mit dem braunen Gurt, der immer noch im Raum war, einen Blick zu. Er stand
neben Mars.
»Reiche der Inkarnation des Kriegs ihr Schwert«, sagte Samurai. »Es ist eine beachtenswerte
Waffe.«
Der Braungurt verneigte sich seinerseits vor der Matte und eilte fort, um das Schwert aufzuheben.
Doch es gelang ihm nicht. Das Ding schien wie festgewurzelt. Er mühte sich ab, um es zu heben,
doch ohne Erfolg.
»Darf ich«, murmelte Mars. Er hob die rechte Hand, worauf das rote Schwert emporschwebte und über
die Matte zu ihm glitt, wobei es sich an ihrer Kante leicht senkte, als wollte es sich verbeugen,
dann legte es sich in seine Hand. Mit ernster Miene schob Mars es in die Scheide.
»Und ein beachtenswerter Mann«, sagte Samurai und tauschte mit Mars Verneigungen aus. Dann machte
Mars kehrt und schritt aus dem Dojo.
Samurai wandte sich an Clotho. »Ich bedaure es, daß ich dich falsch eingeschätzt habe. Aber ist
es für die Schicksalsgöttin

Weitere Kostenlose Bücher