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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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statthaft...«
Clotho legte ihm einen Finger auf die Lippen. »Ich bin nur eine Frau jetzt.«
Er nickte. »Also heute abend.«
»Heute abend.« Clotho schritt aus dem Doja. Draußen ließ sie einen Faden ausfahren und
stieg in die Höhe.
»Aber er hat nicht darauf verzichtet, die Bombe zu legen«, bemerkte Atropos.
»Das wird er tun... heute Nacht« erwiderte Niobe.
»Und wenn ich mich in Mars nicht täusche, wird er Samurai das Geheimnis des Fingerstoßes
beibringen, und zwar als Zeichen der Wertschätzung, nicht als Bestechung. Ich muß noch sehr viel
lernen«, bemerkte Clotho.
Und so war es auch - auf allen Gebieten.
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13. Der Gegenzug
    »Beim letzten Mal brauchten wir Hilfe«, meinte Niobe. »Mit Sicherheit werden wir diesmal auch
welche brauchen.«
»Wer kann uns bei einer Teufelsanbeterin helfen?« fragte Atropos.
»Gäa, vermute ich. Sie gilt allgemein als mächtigste der irdischen Inkarnationen.«
»Die Natur? Ich dachte, die mächtigste wäre die Zeit.«
»Chronos besitzt das mächtigste Instrument, seine Sanduhr. Aber Gäa...« Niobe zuckte die
Schultern. »Wir wollen sie trotzdem mal fragen.«
Niobe übernahm den Körper und glitt an ihrem Faden zu Gäas Pflanzenheim. Sie landeten vor der
Tür. Manchmal war es schwierig, die Grüne Mutter zu erreichen, doch das hing von der jeweiligen
Situation ab. Niobe erinnerte sich an ihre Reise mit Pacian; damals hatte Gäa genau gewußt, was
sie tat!
Wirklich ein hübsches Baumhaus! dachte Atropos.
Die blättrige Tür ging auf, und Gäa empfing sie.
Niobe erstarrte. Es war dieselbe Grüne Mutter, die sie schon vor einem Vierteljahrhundert gekannt
hatte!
»Ach, das ist ja die Schicksalsgöttin!« rief Gäa. Dann kniff sie die Augen etwas zusammen. »Aber
eine neue Lachesis!«
Gäa erkannte sie nicht. Natürlich wußte Niobe, daß sie sich während ihrer Zeit als Sterbliche
erheblich verändert hatte, und nicht zu ihrem Vorteil, warum sollte auch irgend jemand in ihr die
Schönheit wiedererkennen, die sie einst gewesen war? »Und eine neue Clotho!« sagte sie. »Und
Atropos, auch neu.« Niobe ließ abwechselnd die anderen Gestalten erscheinen.
Gäa schüttelte den Kopf. »Alle drei auf einmal ausgetauscht? Sehr ungewöhnlich!«
In knappen Worten erklärte Niobe die Lage. »Nun müssen wir einen weiteren Lebensfaden abändern«,
schloß sie ihren Bericht. »Und weil wir so unerfahren sind...«
»Deshalb wollt ihr Hilfe haben«, folgerte Gäa.
»Sehr vernünftig von euch. Komme herein und warte einen Augenblick, während ich mich
umziehe.«
Im Inneren der Behausung sah Niobe zu, wie Gäa sich umzog. Sie tat es nicht etwa, indem sie ihr
Blätterkleid ablegte; statt dessen stand sie still da, und das Kleid nahm eine rötlich-gelbe
Farbe an; dann fielen die Blätter ab und gaben eine braune Rinde frei. Ihr Haar wurde weiß. Sie
hatte den Jahreszeitenzyklus vom Sommer über den Herbst bis zum verschneiten Winter
durchlaufen.
Sie bewegte sich und aus den braunen Runzeln und Falten formten sich die Nähte und Taschen eines
langen Jacketts. Der Schnee verwandelte sich in einen weißen Hut.
Gäa holte eine kleine Brille hervor, die seitlich an einem Stab befestigt war.
»Die hier wirst du brauchen, Lachesis.«
»Ein Lorgnon? Die sind doch schon seit Generationen nicht mehr in Gebrauch!« protestierte Niobe.
»Außerdem brauche ich keine Brille.«
»Tu mir den Gefallen, Lachesis«, erwiderte Gäa sanft.
Niobe zuckte die Schultern und nahm sie entgegen. »Du wirst uns also helfen?«
»Aber natürlich, meine Liebe. Wir Matronen müssen uns gegenseitig unterstützen. Wir können uns
schließlich nicht nur auf unsere Korsetts verlassen.«
Niobe lächelte pflichtschuldigst. Gäa brauchte kein Stützkorsett, sie konnte jede Gestalt
annehmen, jung oder alt, schön oder häßlich, tierisch, pflanzlich oder mineralisch.
Sie offenbarte ihre Macht nur selten, doch waren ihre Kräfte so groß und vielseitig wie die aller
anderen Inkarnationen.
Manche Sterbliche glaubten zwar, sie könnten Gäa kurzfristig ausschalten, doch auf lange Sicht
bekam sie immer ihren Willen.
»Ich bin fertig«, sagte Gäa. »Führe mich hin, Lachesis.«
Niobe nahm ihre Hand, ließ einen Faden ausfahren und glitt mit ihr zusammen in ein
Industriegebiet in Connecticut, in der Nähe einer großen Straße. Sie betraten die Straße und
schritten auf eine kleine Holzbude zu, die zwischen einer Eisdiele und einem Programmkino
stand.
Über der Bude hing ein Spruchband mit der Aufschrift
ZUR

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