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Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3

Titel: Inkarnationen 03 - Des Schicksals duenner Faden - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Cedric zu schlafen,
und sie liebte auch die Visionen, auch wenn die thematische Verbindung zwischen beiden nur sehr
schwach war.
»Ach, Cedric!« rief sie und drückte ihn erneut an sich. »Ich bin so froh, daß wir endlich
zueinander gefunden haben!«
»Du bist immer noch die vollkommene Frau«, sagte er und schlief ein.
»Du törichter Mann«, murmelte sie liebevoll und leckte an seinem Ohr.
Cedric beendete sein erstes Collegejahr mit hervorragenden Noten und kehrte im Sommer nach Hause
zurück. Nun wußte er mehr über die Feuchtgebiete als Niobe, und das Wissen, das er sich
angeeignet hatte, faszinierte sie. Manchmal hockte er sich neben einen stehenden Teich und holte
eine Handvoll Schlamm hervor, um ihr zu zeigen, wie die Algen darin kleine Zauber ausstießen, um
bei Angreifern Ekel und Erbrechen hervorzurufen. Es stimmte, wenn sie sich seiner vollen Hand
näherte, war ihr danach, sich zu übergeben, wenn sie jedoch zurückwich, fühlte sie sich wieder
wohl. Natürlich mochte der Gestank etwas damit zu tun haben doch es nützte nichts, sich die Nase
zuzuhalten, und so war sie mit der Erklärung zufrieden, daß es sich dabei um Magie handelte, wie
er meinte. Er konnte die Wassereiche in der Nähe ihrer Hütte genau bestimmen, ebenso die
Hamadryade. Er wußte, wo sich das scheue Waldreh verbarg und was es am liebsten äste.
»All das verdanke ich dir, Niobe«, sagte er großzügig. »Denn du hast mir die Feuchtgebiete
gezeigt!«
Natürlich liebten sie sich wieder, zum ersten Mal zu Hause, wo sie ihr früheres Versagen somit
auslöschten. Sie hatte eine Vision doch diesmal eine finstere. Sie sah in das Antlitz eines
saturnischen Manns. Der Mund dieses Manns verzog sich zu einem hämischen Grinsen, und er
zwinkerte ihr zu. Sie schrie auf und kehrte mit einem Ruck aus der Vision hervor, um
festzustellen, daß Cedric mitten in der Bewegung erstarrt war, entsetzt bei dem Gedanken, er
könnte ihr irgendwie weh getan haben.
»Nein, nein«, beruhigte sie ihn sofort. »Das warst nicht du. Ich hatte einen schlimmen
Traum.«
»Du hast geschlafen?« fragte er ungläubig. Also mußte sie ihm von den Visionen erzählen, denn das
Mißverständnis wäre schlimmer gewesen als die Wirklichkeit. Er gestand ein, daß er keine solchen
Visionen hatte, doch hatte er von Menschen gehört, denen so etwas widerfuhr.
»Hauptsächlich Frauen«, schloß er.
Sie war also doch normal. »Aber dieses schreckliche Gesicht, warum sehe ich das, wenn ich doch
gerade soviel Freude durch dich erlebe?«
Er zuckte die Schultern.
»Vielleicht sollten wir diese Visionen einmal beenden.«
»Ach, Cedric, ich will nicht beenden...«
»Die Visionen, habe ich gesagt, nicht die Liebe!« sagte er lachend. Er war beim Sex nicht mehr
zurückhaltend. Nachdem er sich erst einmal daran gewöhnt hatte, mochte er ihn.
»Nächstes Mal werde ich versuchen, für dich zu singen.«
Der Gedanke gefiel ihr. Das Entzücken seiner Magie, die Freude des Liebesspiels überlagernd das
Erlebnis schlechthin!
Sie versuchten es, und es funktionierte. Er mußte nicht einmal laut singen. Denn ging er das Lied
im Geiste durch, spielte das Orchester für sie, und es kamen auch keine Visionen, wie sehr sie
der Welt auch entrückt war.
So verging der Sommer. Im Herbst mußte er wieder aufs College zurückkehren, und sie
verabschiedete ihn mit ehrlichem Bedauern. Doch wenn er seine Ausbildung erst einmal
abgeschlossen hatte, erwartete ihn eine große Zukunft
Sie würde unter der Trennung leiden und ihn häufig besuchen.
Doch es kam schlimmer für sie, als sie erwartet hatte. Ständig fühlte sie sich unpäßlich,
manchmal sogar krank. Dann begann sie morgens nach dem Aufstehen Übelkeit zu verspüren.
Stimmte irgend etwas nicht mit ihr?
Plötzlich begriff sie: Sie war gar nicht krank, sie war schwanger.
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3. Rotwildjagd
    Natürlich mußte sie es ihm sagen. Sie tat es beim nächsten Besuch. Cedric staunte und war
erfreut. »Ich werde Vater!« rief er, als wäre es eine völlig einzigartige Erfahrung.
»Na ja, es ist ja auch nicht gerade so, als hättest du dich nicht angestrengt«, erinnerte sie
ihn.
»Schätze, das wird jetzt wohl aufhören müssen«, sagte er bedauernd.
»Nein, jetzt noch nicht. Nur... wir müssen vorsichtiger sein.«
Sie waren vorsichtig. Der Winter verstrich, und in ihrem Leib wuchs das Kind. Als Niobe im achten
Monat war, suchte ihre Mutter sie auf, um bei ihr zu wohnen und im Falle einer frühen Geburt als
Hebamme zu dienen, denn es

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