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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Frau angenommen, um die Zofe nicht zu erschrecken.
»Die Prinzessin muß eine lange Reise antreten. Doch wünscht sie, für alle anderen weiterhin
anwesend zu sein. Wenn du einwilligst, richte ich dich wie die Prinzessin Malachit her, und dann
nimmst du ihren Platz ein.«
Honigwabe nickte. »Das habe ich schon früher getan.«
»Aber nicht für den Rest deines Lebens!« Die Zofe zuckte zusammen. »Aber die edle Herrin soll
doch den Prinzen von...« Sie erkannte Mym und war vollends verunsichert. »Sollte doch den Prinzen
von...«
»Sie soll den Prinzen von Radschastan heiraten«, erklärte Gäa. »Doch da sie den Prinzen von
Gudscherat liebt, geht sie mit ihm fort. Um aber keine große Unruhe zu stiften, möchte sie für
alle Augen hierbleiben und den Prinzen von Radschastan heiraten. Bist du gewillt, dies an ihrer
Stelle zu tun?«
»Aber ich bin doch nur ein gewöhnliches Mädchen!«
»Du wirst eine Prinzessin sein, wenn du bereit bist, dein bisheriges Leben gegen ein neues
einzutauschen und ein großes Geheimnis für dich zu behalten.«
»Aber der Prinz... ich könnte doch für ihn nie mehr sein als eine Konkubine...«
Gäa legte ihr beruhigend eine Hand auf die Schulter. »Du kannst sein, was du willst. Ich verleihe
dir die Stimme und das Aussehen, du mußt nur den Willen dazu aufbringen, die Prinzessin zu sein.
Und du mußt dich sofort entscheiden.«
Die Zofe sah Entzücken ängstlich an. »Edle Herrin, ich würde Euch nie verraten, doch dies
hier...«
»Tu es«, sagte die Prinzessin. »Du weißt, daß ich ohne den Prinzen Stolz nicht leben kann.
Deshalb sollst du an meine Stelle treten und den Prinzen von Radschastan heiraten.«
»Ich werde Prinzessin«, sagte die Zofe atemlos, als ihr langsam bewußt wurde, was geschehen
würde.
Die Inkarnation der Natur berührte sie kurz, und aus der Zofe wurde Entzücken. »Sprich«, sagte
Gäa.
»Mir fehlen die Worte«, flüsterte die Doppelgängerin; ihre Stimme klang genauso wie die der
Prinzessin.
»Du weißt«, warnte die Natur, »wenn du dich nur einmal versprichst oder etwas Falsches tust, ist
alles vorbei.«
Die Doppelgängerin stand schon vor dem Spiegel und betrachtete sich. Dann reckte sie die
Schultern. »Ich werde mich weder versprechen noch etwas Falsches tun«, erklärte sie.
»Was wird denn aus meinem Verschwinden?« fragte Mym.
»Darum kümmern wir uns jetzt«, antwortete Gäa. »Laßt Euch vom Schwert an den Ort zurückführen, an
dem es zu Euch gekommen ist. Und achtet darauf, Entzücken gut festzuhalten.«
Mym nahm das Schwert in die Linke und legte den rechten Arm um die Geliebte. Zum Ort
unseres Zusammentreffens, dachte er.
Und schon waren sie dort.
Im selben Augenblick entstand dort auch Gäas Nebel. Sie mußte ebenfalls über einen Reisezauber
verfügen. »Nun benötigen wir einen jungen Mann, der Euren Platz einnimmt«, erklärte sie.
»Ich hatte in meiner Jugend einen Waffenkameraden«, sagte Mym. »Er hat mit mir den Umgang mit den
Waffen geübt, und er kennt sich mit der Lebensart der Prinzen aus. Auch liebt er den Reichtum und
den Luxus. Ich denke, er würde gern an meine Stelle treten.«
So riefen sie den Mann. Gäa erklärte ihm, was er tun sollte, und verwandelte ihn dann in den
Prinzen; sie dachte auch an das Stottern. Doch diese Behinderung machte dem Doppelgänger nicht
viel aus angesichts der Aussicht, die Prinzessin von Radschastan zu heiraten und von nun an als
Prinz zu verkehren.
Endlich waren Mym und Entzücken frei, ins Reich des Fegefeuers zu reisen.
»Die Bediensteten Eures dortigen Palastes werden sich von nun an um Euch kümmern«, erklärte Gäa
zum Abschied. »Wir sehen uns sicher noch im Rahmen unserer Arbeit. Ich wünsche Euch beiden alles
Glück.«
»Ich bedanke mich für Eure großmütige Hilfe und werde alles tun, Euch nicht zu enttäuschen«, sang
Mym.
»Das Schlimmste wäre, wenn Ihr dem Teufel auf den Leim gehen würdet«, sagte sie noch und löste
sich dann auf. Mym legte wieder den rechten Arm um Entzücken und ließ sich vom Schwert heim bringen.
Er fand sich in der Eingangshalle eines Schlosses wieder, das sich in nichts von den Palästen der
Sterblichen unterschied. Gewaltige graue Mauern ragten in die Höhe. Er klopfte gegen den Stein,
und der erwies sich als fest. »Wenn dies eine Himmelsburg sein soll, dann ist sie aber sehr
solide«, dachte er.
Nun betraten einige hagere Gestalten die Halle.
Die Prinzessin erschrak furchtbar bei deren Anblick.
Mym erkannte den ersten in der

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