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Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3

Titel: Inkarnationen 04 - Das Schwert in meiner Hand - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ihr's«, brummte er und
marschierte über die Brücke.
Mym hatte diese Krise gemeistert. Doch hatte er das mittels gründlicher Planung und Vorarbeit
getan, oder hatte er nicht viel eher das durchgeführt, was ihm als erstes in den Sinn gekommen
war? Er sagte sich, daß er noch viel aus dem Buch lernen mußte.
Die vier näherten sich dem Bauernhof. Mym wußte jetzt Bescheid über diesen Trupp. Es handelte
sich dabei um Mörder, die sich in aller Heimlichkeit auf den Weg machten, um die Menschen zu
ermorden, die gegen die Politik der Regierung auftraten. Er hatte früher während seiner
militärischen Studien von solchen Mörderbanden gelesen. Zehntausende Menschen waren schon von
solchen Todesschwadronen getötet worden. Doch anstatt sich der Regierung zu unterwerfen, hatten
viele Oppositionelle zu den Waffen gegriffen und sich in unwegsame Landesteile zurückgezogen, um
von dort aus einen Guerillakrieg gegen das verhaßte Regime zu führen. Die Regierung dieses Landes
führte Krieg gegen das eigene Volk. Und wenn sie nicht von ausländischen Mächten gestützt worden
wäre, hätten die Guerillas längst den Sieg davongetragen.
Mym hegte Abscheu vor jeder Form des Terrorismus, gleich ob die Regierung ihn praktizierte oder
ob er gegen sie gerichtet war.
Doch wenn dieses Regime sich solcher Mittel bedienen mußte, gehörten Myms Sympathien eindeutig
dem unterdrückten Volk.
Allerdings fiel es nicht in seinen Aufgabenbereich, einem Land sein Regierungssystem zu
diktieren.
Sein Amt beschränkte sich darauf, die Gewalt zu überwachen, die daraus resultierte.
Vielleicht konnte er aber seine Aufgabe etwas weiter definieren. Durch eine simple Maßnahme hatte
er den Krieg zwischen Persien und Babylonien beenden können. Es mußte doch auch eine Möglichkeit
geben, hier die Tätigkeit der Todesschwadronen zu unterbinden.
Aber wie sollte er vorgehen? Sollte er auch hier das Regierungsoberhaupt entführen und seinen
Gegnern vorsetzen? Nein, wenn er dazu überging, Menschen in den sicheren Tod zu schicken, würde
er selbst den Todesschwadronen immer ähnlicher werden.
Die vier Männer waren nicht mehr weit vom Haus entfernt. Die Hunde wurden auf sie aufmerksam und
näherten sich vorsichtig und mit gesträubtem Rückenfell. Ein Soldat zog ein Paket aus der Tasche,
wickelte es auf und warf den Tieren einige Fleischbrocken zu. Die Hunde ließen sich davon
anlocken, verschlangen gierig die Stücke und lagen wenig später zuckend und mit Schaum vor dem
Maul am Boden.
»Soweit wir in Erfahrung bringen konnten«, erklärte einer der vier leise, »ist unser Freund heute
allein. Seine Frau ist unterwegs zu einem Volksfest in einem Nachbardorf.«
»Wir wollen trotzdem nicht die üblichen Vorsichtsmaßnahmen außer acht lassen«, sagte der
Anführer. »Wir teilen uns auf. Ich dringe durch die Vordertür ein, und ihr wartet hinter dem Haus
für den Fall, daß er durch die Hintertür fliehen will.«
Sie trennten sich. Doch als der Anführer das Haus fast erreicht hatte, erschien eine Frau in der
Tür.
Der Anführer fluchte leise. Offenbar hatte man sie falsch informiert. Die Frau war also doch
nicht fortgegangen. Damit würde die Sache etwas umständlicher werden, denn man mußte sie
ebenfalls umbringen. Der Anführer sagte sich, daß er dafür von seinen Auftraggebern ein
zusätzliches Honorar verlangen würde.
Die Frau kehrte ins Haus zurück und warf hinter sich die Tür ins Schloß. Der Anführer rannte los.
Er durfte jetzt keine Zeit mehr verlieren, mußte die Frau zu fassen bekommen und töten.
Er hob ein Bein und trat mit dem schweren Stiefel gegen die klapprige Tür. Das dünne Holz
splitterte, und er schritt ins Haus. An einer Wand stand die Frau und telefonierte.
Wieso besaßen diese Leute ein Telefon? Wie war es möglich, daß man sie nicht über dieses wichtige
Detail informiert hatte? Wäre er über das Telefon informiert gewesen, hätte er zuerst die Drähte
durchgeschnitten und sich dann dem Haus genähert. Nun war es zu spät; sie hatte über den Apparat
sicher schon Alarm gegeben.
Er lief durch den Raum und schlug ihr den Hörer aus der Hand. Die Frau kreischte und versuchte,
zu entkommen. Er hielt sie zwar an ihrem Halstuch fest, aber es gelang ihr, sich
loszureißen.
Er stürzte ihr nach, bekam ihre Bluse zu fassen und zerrte sie zurück.
Der Anführer hielt inne und betrachtete die Frau.
Natürlich würde er sie töten, aber was für eine Verschwendung, einen solchen Körper nicht

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