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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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und der Prinzipal kam herbeigelaufen und
verlangte, diese Nummer ins Programm aufzunehmen. Mym aber lehnte ab. Er wollte nicht ohne Maske
gesehen werden.
Orb lachte immer noch, als sie aufwachte.
Sekunden später begriff sie wie unter einem Schock, daß alles nur ein Traum gewesen war.
Ihre Heiterkeit verwandelte sich sofort in Schmerz und Trauer. Wo waren sie nur hin, diese
glücklichen Tage, die nie wiederkehren würden?
Die Zeit der Niederkunft kam immer näher, so daß Orb kaum noch das Haus verlassen konnte. Tinka
hatte zwar einige Mühe, allein einkaufen zu gehen, aber als Freundin wollte sie Orb nicht
enttäuschen.
Es gelang ihr mehr schlecht als recht, und so kamen die beiden Frauen überein, sich die
Lebensmittel und anderen Waren ins Haus liefern zu lassen.
Als die Geburt noch näher rückte, informierte sie der Ring, daß sie eine Hebamme benötigen
würde.
Tinka suchte eine geeignete Frau und ließ sie schwören, kein Wort über die Geburt und die Mutter
zu verlieren, da Orb keinerlei Aufsehen erregen wollte.
Als die Wehen einsetzten, waren die Schmerzen so stark, daß Orb, die beschlossen hatte, das Kind
ohne Medikamente auf natürliche Weise zu gebären, sich anders besinnen mußte. Die Hebamme reichte
ihr ein Mittel, doch es bewirkte nichts. Dann versuchte sie es mit einer anderen Medizin,
ebenfalls ohne Erfolg.
»Was ist denn los?« fragte Orb in ihrer Not den Ring in Gedanken. »Stimmt vielleicht etwas nicht
mit den Medikamenten?«
Zweimaliges Drücken.
»Stimmt etwas nicht mit mir?«
Zweimaliges Drücken.
»Ist der Ort falsch gewählt?«
Zweimaliges Drücken.
Dann fiel es Orb plötzlich ein. »Mein Amulett! Es schützt mich nicht nur vor Giften, sondern vor
allen Mitteln!«
Ein Druck.
»Dann ziehe ich das Amulett wohl besser aus?«
Zweimaliges Drücken.
»Ich muß die Schmerzen aushalten?«
Zweimaliges Drücken.
»Also gibt es noch eine andere Möglichkeit?«
Ein Druck.
»Etwas anstatt einer Medizin?«
Wieder drückte der Ring nur einmal.
»Einen Zauberspruch?«
Ein Druck.
Orb bat die Hebamme um einen Zauber, der ihre Schmerzen vertrieb, und die Frau verhängte über sie
einen Analogie-Bann.
Orb fand sich in einem Berg wieder. Nein, sie war selbst der Berg, war die Winde um ihn herum,
die Vegetation auf ihm und das Wasser in ihm.
Der Berg hatte einige Not. Ein Felsen hatte sich in ihm gebildet und versperrte den Abfluß eines
unterirdischen Flusses. Das Wasser staute sich an, und daraus entstand im Berg Schmerz.
»Das ist doch albern!« stöhnte Orb. »Ich bin kein Berg!«
Doch die Vision blieb, und Orb ergab sich ihr. Sie atmete und preßte, und langsam bewegte sich
der Felsen. Er preßte sich durch einen engen Kanal.
Orb drückte und stöhnte, und endlich gelangte der Felsen ins Freie. Das angestaute Wasser strömte
in einem Sturzbach nach. Die Vision verging. Das Baby hatte ihren Bauch verlassen. Orb keuchte
und ächzte, während der Schmerz nachließ.
Das Baby war ein Mädchen, genau so, wie es der Ring vorausgesagt hatte. Tinka legte ihr den
Säugling in die Arme. »Ich gebe der Tochter meinen Namen«, murmelte Orb. »Nein, ich denke, ich
nenne sie Orlene.«
Dann kam ihr die Realität wieder zu Bewußtsein.
»Wie dumm von mir! Ich kann sie doch gar nicht behalten. Damit habe ich mein Recht verwirkt, ihr
einen Namen zu geben.«
»Doch, denn du hast sie zur Welt gebracht«, sagte Tinka.
Orlene war die reine Freude. Orb säugte sie, wickelte sie, tat alles für sie und genoß es, Mutter
zu sein. Wie sehr wünschte sie sich, für immer bei dem Baby bleiben zu können. Mit der Abfindung
von Myms Vater hätte sie leicht bis ans Ende ihrer Tage auskommen können.
Doch diese Träume währten nie lange. Orlene würde schließlich nicht ewig ein Baby bleiben. Eher
als Orb lieb war, würde sie zu einer jungen Frau herangewachsen sein... und was dann? Sie würde
Fragen stellen... nach dem Vater, nach der Familie, nach Schule und Ausbildung... Nichts von dem
konnte Orb ihr geben. Deshalb würde es das beste sein, sie in eine Familie zu geben...
Der Ring drückte, ohne daß sie ihm eine Frage gestellt hatte. »Liegt etwas Dringendes an?«
Ein Druck.
Eine böse Vorahnung beschlich Orb. »Soll ich Orlene sofort weggeben?«
Wieder ein Druck.
»Aber warum? Ein paar Wochen mehr oder weniger können doch nicht...«
Zweimaliges Drücken.
»Wohin soll ich denn gehen?« Orb stellte sich hin, streckte den Ringfinger aus und drehte sich so
lange um die eigene Achse, bis der Ring

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