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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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unter sich.
Wo war Jonas? Sie suchte und fand ihn. Diesmal mußte sie nicht den Finger auf ihr Ziel legen. Sie
konzentrierte sich lediglich auf den Wal. Offenbar konnte sie sich auf jeden Ort konzentrieren,
den ihr ausgedehnter Körper berührte.
Kurz darauf befand sie sich wieder im Bauch des Fisches. Allerdings hatte sie wohl nicht
aufgepaßt, denn sie landete im falschen Zimmer.
Jezebel und der Gitarrist hockten auf dem Bett und hielten sich umschlungen.
Sehr verlegen wuchs Orb rasch wieder an und schrumpfte in ihrem Zimmer. Als sie sich wieder
beruhigt hatte, freute sie sich darüber, daß die beiden sich doch nähergekommen waren.
Dann fragte sie sich, was eigentlich geschehen war, und kam zu dem Schluß, daß sie tatsächlich
einen Teil des Llano aufgespürt hatte.
Doch sie besaß nur ein kleines Stück des magischen Lieds. An ein nächstes Teil geriet sie eher
durch einen eigenartigen Zufall.
Die Livin' Sludge hatten zueinander gefunden, und das im wahrsten Sinne des Wortes: Der
Drummer und Lou-Mae waren ein Paar. Der Gitarrist liebte Jezebel, und sie liebte ihn, auch wenn
sie diese Beziehung immer noch vor den anderen geheimhielten. Der Organist hatte eine liebe
Freundin gefunden, mit der er über einen magischen Spiegel kommunizierte. Dieses Mädchen war ein
Fan der Gruppe gewesen und hatte einem Autogrammwunsch ein Bild von sich hinzugefügt. Er hatte
sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Aber leider sagte sie jedesmal nein, wenn er sie
aufforderte, zusammen mit der Band auf Tournee zu gehen. Sie erklärte stets, sie würde auf der
Farm ihrer Eltern dringend gebraucht.
Bald besprach der Organist die Angelegenheit mit seinen Freunden. Vor allem plagte ihn die Sorge,
Betsy, das Mädchen, könne nur mit ihm spielen, wolle ihn nur hinhalten, ohne irgend etwas für ihn
zu empfinden. Wollte sie sich nur vor ihren Freunden und Bekannten damit brüsten, ein Mitglied
einer weltberühmten Rock-Band sei unsterblich in sie verliebt? Er fragte die anderen, was sie von
ihr hielten, und alle kamen zu der Ansicht, daß sie auf den ersten Blick wirklich nett wirkte,
was den Organisten allerdings recht nachdenklich stimmte, denn was wollte so ein nettes Mädchen
von einem Freak wie ihm?
»Du hast doch auch deine Qualitäten«, erklärte Lou-Mae.
»Danke«, sagte der Organist und lächelte säuerlich.
»Und was ist mit mir?« fragte der Drummer. Er versuchte gerade vergeblich, Ordnung in den Berg
von Fanpost zu bringen. »Wir könnten wirklich Hilfe gebrauchen. Jemanden, der für uns die ganzen
Briefe beantwortet.«
»Wir alle bekommen soviel Post!« stöhnte auch Lou-Mae. »Ich hätte nie gedacht, daß der Erfolg
soviel Kleinkram mit sich bringt.«
»Wir brauchen eine Sekretärin«, brummte der Gitarrist.
»Seht mich nicht so an«, wehrte Jezebel gleich ab, »ich habe schon alle Hände voll damit zu tun,
euch hier den Haushalt zu führen!«
»Ich fragte mich, ob Betsy vielleicht daran Interesse hätte«, bemerkte Orb in diesem
Augenblick.
Der Organist war ganz verblüfft. »Du meinst wirklich, sie würde...«
»Ihr braucht sie ja nur zu besuchen und zu fragen«, schlug Jezebel vor. »Nehmt doch Orb mit,
damit sie Betsy etwas vorsingt. Dann kommt sie bestimmt.«
Der Organist nickte und sah Orb an.
»Wir können es ja versuchen«, stimmte Orb zu.
»Ich möchte vorher allerdings noch eins wissen: Hast du ihr vom H erzählt?«
»Ich dachte mir, wenn sie in den Wal kommt, stößt sie ja gar nicht auf das Drogenproblem. Ich
kann mir schon denken, daß sie vom H nicht begeistert ist, aber ich bin zuversichtlich,
daß wir bald das Llano finden, und dann brauchen wir uns über das Zeug sowieso keine Gedanken
mehr zu machen.«
»Junge, wenn wir das Llano finden, hast du ihr aber einiges zu erklären!«
»Wir werden das Lied finden!«
Sie sahen im Tourneeplan nach und stellten fest, daß sie in den nächsten Tagen in einer Stadt
auftreten sollten, in deren Nähe die Farm von Betsys Eltern stand. »Dann brechen wir gleich auf«,
erklärte Orb. »Jonas setzt uns beide ab und bringt den Rest der Band in die Stadt. Danach kann er
uns ja wieder abholen.«
»Vergiß nicht, was letztes Mal passiert ist«, erinnerte Jezebel. »Manchmal hat der Wal auch etwas
anderes im Sinn, als deinem Ruf zu folgen.«
»Dann hat er auch seine Gründe dafür«, antwortete Orb. »Wenn er uns dieses Mal wieder
hängenlassen sollte, steckt bestimmt etwas Wichtiges dahinter, was nicht unbedingt zu unserem
Schaden sein muß.«

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