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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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ich seit unserer Ankunft auf Stardock gehört habe. Ich wünschte, Sie hätten hier das Kommando.« Plötzlich fiel ihm sein schlechtes Benehmen ein. »Setzen Sie sich doch.« Er zog einen Stuhl für sie herbei.
    Juanita setzte sich Korie gegenüber und blickte ihn sehr ernst an. »Ich habe nur einen Augenblick Zeit, Jon.
    Ich muß mein Schiff ausrüsten. Wir suchen nach Fibrillatoren. Niemand hat Ersatzteile. Tut mir leid.« Sie griff über den Tisch hinweg nach seinen Händen und drückte sie. »Erzählen Sie mir, wie es Ihnen geht. Sind Sie in Ordnung? Ich meine… achten Sie auf sich?«
    Korie dachte daran, sie zu belügen, aber er fand keine Kraft dazu. Er schüttelte den Kopf. Er senkte den Blick und starrte auf die Tischfläche zwischen ihnen beiden.
    Juanita drückte seine Hände. »Ist es so schlimm?«
    Korie nickte. »Ja.«
    »Wollen Sie darüber reden?«
    Korie schüttelte erneut den Kopf. Er schluckte. »Es ist einfach alles, Juanita. Ich kann nichts tun. Es ist die Sternenwolf. Ich habe eine Mannschaft, die sich auf mich verläßt, und alles, was ich ihnen bringe, sind schlechte Nachrichten. Ich kann nicht fortgesetzt verlangen, daß sie ihr Bestes geben, wenn ich ihnen nichts als Gegenleistung anzubieten habe. Ich bin so frustriert. Nach allem, was wir durchgemacht haben, stehen wir mit leeren Händen da, und genau in dem Augenblick, in dem ich stolz sein sollte auf das, was wir erreicht haben, fühle ich mich wie ein Versager. Und ich kann noch nicht einmal zurück nach Hause gehen, weil es kein Zuhause mehr gibt.« Seine Augen trafen die ihren. »Es tut mir leid. Ich sollte Sie nicht damit belästigen.«
    »Wem wollen Sie es denn sonst erzählen? Wem können Sie es erzählen?«
    Korie seufzte. »Es sind meine Sterne, Juanita. Ich sehe Ihre Sterne auf Ihrem Kragen, und ich muß immer wieder denken, wo bleiben meine? Ich habe sie verdient. Ich habe sie mehr als dreimal verdient.«
    »Ja, ich habe von der Geschichte gehört. Wir alle haben davon gehört.«
    »Also warum geben sie mir nicht meine Sterne? Was stimmt nicht mit mir?«
    »Nichts stimmt nicht mit Ihnen, Jon. Gar nichts.«
    »Wo bleiben dann meine Sterne?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn es Sie tröstet – es gibt Leute, die zu schätzen wissen, was Sie geleistet haben.
    Sie genießen viel mehr Respekt, als Sie vielleicht glauben.«
    »Es tut mir leid«, grinste Korie schief, »aber das ist kein großer Trost. Ich will mein eigenes Schiff.«
    »Ich erinnere mich an dieses Gefühl«, sagte Juanita. »Es ist wie die Sehnsucht nach einem Baby. Nur schlimmer. Und wenn man schließlich sein Schiff bekommen hat, dann ist es eine vollkommen andere Sache, es auch zu kommandieren…«
    »Juanita, hören Sie auf. Bitte! Ich kommandiere die Sternenwolf seit dem Augenblick, in dem ein Morthan-Assassine Kapitän Hardesty eine Überdosis Phullogine verpaßt hat. Ich weiß, was es heißt, ein Schiff zu kommandieren. Ich möchte wissen, was es für ein Gefühl ist, wenn man es nicht nur vorläufig kommandiert. Ich möchte wissen, wie es sich anfühlt, wenn es mein Schiff ist.«
    »Sie haben recht. Es tut mir leid. Ich schätze, ich bin keine besonders gute Zuhörerin.«
    »Ich will mein eigenes Schiff und eine Ladung Torpedos und eine Karte vom verdammten Zentrum der Morthan-Solidarität.«
    »Wollen wir das nicht alle?«
    »Keiner so sehr wie ich.«
    Juanita nahm seine Worte kommentarlos hin. Nach einer Weile ließ sie seine Hände los. »Lassen Sie uns über ein anderes Thema sprechen. Haben Sie eine Ahnung, wo ich Fibrillatoren finden könnte? Eigentlich benötige ich vollständige Fluktuatoreinheiten, aber mit den Fibrillatoren könnten wir improvisieren.«
    Ihre Augen trafen die seinen.
    »Fibrillatoren«, erwiderte Korie mit ausdruckslosem Gesicht. »Ohne Fibrillatoren ist Ihr Schiff nicht viel mehr als eine Blechdose.«
    Sie nickte. Ein unbehagliches Schweigen entstand. Schließlich räusperte sie sich mit offensichtlicher Verlegenheit. »Äh, Jon? Dürfte ich Sie um etwas bitten?«
    »Was?«
    »Nun… die Gerüchte behaupten, daß die Sternenwolf außer Dienst gestellt wird. Ist es das, was die Vizeadmiralin gesagt hat…?«
    »Also darum geht es Ihnen…«, sagte Korie langsam, als ihm die Erkenntnis dämmerte. »Sie wollen meine Maschinen!« Seine Augen verengten sich in plötzlichem Zorn. »Das war kein zufälliges Treffen, wie? Sie haben nach mir gesucht! Sie falsche Hexe! Sie haben hier gesessen und mir die Hand gehalten und getan, als würden

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