Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
eines.«
    Das tat weh. Korie atmete tief durch. Nicht die Kontrolle verlieren. »Schiff oder nicht Schiff – ich habe trotzdem eine Verantwortung.« Er hielt ihrem Blick stand.
    Einen Augenblick musterten sich beide. Keiner wollte als erster das Schweigen brechen.
    Schließlich sagte sie: »Wissen Sie was, Jon? Sie sind ein alter Hurensohn.«
    Korie nickte zustimmend. »Ich glaube, genau das qualifiziert mich für diesen Job.«
    Ein schwaches Lächeln durchbrach La Paz’ harten Blick. »Ja«, sagte sie langsam. »Das ist wohl die wichtigste Voraussetzung dazu.«
    Korie wählte seine nächsten Worte mit Bedacht. »Haben Sie… Sie und Ihre Offiziere… haben Sie sich über die strategische Situation Gedanken gemacht?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Was, wenn Taalamar gar nicht das Ziel der gegnerischen Flotten ist?«
    »Wenn sie es nicht auf Taalamar abgesehen haben, dann wollen sie Stardock.«
    »Genau das denken wir auch.«
    »Es ist auch nicht besonders schwierig herauszufinden.«
    »Genau das ist es, was mir Sorgen macht.«
    La Paz dachte über seine Worte nach. »Vielleicht haben Sie recht. Es kann durchaus sein, daß wir genau hier sehr viel dringender gebraucht werden als im Taalamar- System. Aber – glauben Sie wirklich, ein Schiff könnte etwas ausrichten?«
    »Zwei«, korrigierte Korie sie.
    »Eineinhalb«, gab La Paz zurück, aber sie lächelte dabei.
    »Eineinhalb klingt gut«, sagte Korie. »Fünfundsiebzig Prozent für Sie, fünfundsiebzig für uns.«
    »Fünfundachtzig zu fünfundsechzig«, grinste sie.
    Korie hob in gespielter Resignation die Hände. »Ja«, willigte er ein. »Ich glaube wirklich, daß wir etwas ausrichten könnten.«
    »Sagen Sie nicht, daß Sie bereits einen Plan haben!«
    »Jedenfalls keinen, den ich jetzt schon mit Ihnen besprechen könnte.«
    »Hat Ihr Kobold Sie bereits so schwer in Mitleidenschaft gezogen?«
    Korie zuckte überrascht zusammen. Ihm war bisher nicht klar gewesen, daß sie von dem Saboteur wußte. Wer wußte sonst noch Bescheid? Einen Kobold an Bord eines Schiffes zu haben, das war wie eine Krankheit, die durch Geschlechtsverkehr übertragen wurde.
    Man sprach nicht laut darüber. »Genau. Wir wissen noch nicht, was er alles angestellt hat. Wir gehen vom schlimmsten aus…«
    »Nun…«, lenkte La Paz ein. »Unter diesen Umständen können Sie vielleicht sogar rechtfertigen, daß Sie die Fibrillatoren so lange zurückgehalten haben. Trotzdem, Sie schulden mir was, Mister. Sie schulden mir eine ganze Menge, Jon.«
    »Das weiß ich. Ich habe mir die Entscheidung nicht einfach gemacht, glauben Sie mir.«
    »Ich glaube Ihnen.«
    »Danke«, erwiderte Korie.
    Sie nickte. »Ich will nur hoffen, daß wir beide uns wegen Stardock irren. Andernfalls haben Sie uns beiden keinen Gefallen erwiesen.« Sie berührte einen Knopf, und ihr Bild verblaßte.
    Gefolgt von einem schrillen Trompetenstoß Dixie.
    Unglücklich sank Korie in seinem Sitz zusammen.

 
Orgasmus
     
     
    »Mein Gott!« rief Molly Williger aus und sprang hinter ihrem Schreibtisch hervor. »Was ist mit ihr geschehen?«
    Brik antwortete nicht.
    Er trug die konvulsivisch zuckende Bach direkt zu einem Untersuchungstisch. Ihr ganzer Körper zuckte und verkrampfte sich rhythmisch; beinahe wäre sie aus seinen Armen gefallen. Aus ihrer Kehle kamen röchelnde Laute. Unter Schwierigkeiten gelang es Brik, sie auf dem Tisch festzuschnallen. Dann begann er, Untersuchungssonden an ihr anzubringen, bis Doktor Williger seine Hände zur Seite schlug. »Ich bin hier die Ärztin. Was ist geschehen?«
    »Sie… sie scheint sich verletzt zu haben.«
    »Das sehe ich selbst«, fauchte Williger und öffnete Bachs Jacke. »Erzählen Sie mir einfach, was passiert ist!« Brik sah ein wenig benommen aus.
    »Wir haben… sie hat… ich wußte nicht…«
    Irgend etwas war an seiner Stimme, das Molly Williger aufblicken ließ.
    Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als sie um den Tisch herumkam und Brik wegstieß. »Sie! Machen Sie, daß Sie dort hinüber kommen. Legen Sie sich hin. Halten Sie still!« Sie zog eine Untersuchungssonde auf ihn herab und schaltete sie ein. »Halten Sie den Mund.« Dann eilte sie wieder zu Bach zurück und zog eine ähnliche Apparatur in Position. »Sie hyperventiliert. Ihr Herz flattert. Fieber. Augen… verdreht. Hirnwellen… was zur Hölle? Was haben Sie beide gemacht?« Sie zog eine Buzzbox heran und setzte Bach die Elektroden an die Schläfen. Sie schaltete das Gerät ein und wartete. Nach

Weitere Kostenlose Bücher