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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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sie. Sie schluckte hart und schüttelte den Kopf. »Ich wollte nur… es tut mir leid.«
    »Ich weiß selbst verdammt genau, was auf dem Spiel steht!« Nach kurzem Zögern fügte er mit mühsam beherrschter Stimme hinzu: »Tut mir leid, daß ich Sie angebrüllt habe, Oberleutnant Tor. Wir stehen alle unter ziemlichem Druck hier.«
    »Jawohl, Sir«, erwiderte sie verdrießlich.
    Korie wandte sich an Brik. »Ich denke, wir werden das Schiff in Alarmstufe Rot versetzen. Vier Stunden Dienst, vier Stunden frei. Jeder, der nicht mit einer lebenswichtigen Aufgabe betraut ist, wird einer Suchmannschaft zugeteilt. Wir stellen überall Fallen auf. Sie erledigen die Einzelheiten, Mister Brik. Und Sie, Mister Leen, unterstützen Brik dabei. Tor?«
    »Ja, Sir?«
    »Setzen Sie Kurs. Ihren allerbesten Kurs. Einen. Sehr. Sehr. Sorgfältigen. Und. Langsamen. Kurs. Nehmen Sie sich alle Zeit der Welt, um Ihre Berechnungen zu überprüfen. Haben Sie mich verstanden? Und starten Sie nicht, bis ich ihn ebenfalls geprüft habe.«
    »Ich verstehe.« Sie nickte zustimmend.
    Korie fuhr sich mit den Händen durch die Haare. Es war ein unübersehbares Zeichen von Erschöpfung.
    Müde rieb sich der Erste Offizier die Augen. Dann blickte er in die Runde. »Sieht so aus, als würde der Tanz allmählich losgehen.«

 
Zwergenpunkt
     
     
    Korie betrat die Brücke der Sternenwolf. Er steckte noch immer in seinem Raumanzug; der zusammenklappbare Helm baumelte von seinem Werkzeuggürtel herab, aber er trug außerdem einen weiteren Helm aus Metall unter dem Arm. Er hängte den Helm an den Kapitänssitz und ging nach vorn. Er legte die Hände auf das Geländer und stützte sich schwer darauf. Er betrachtete den großen Frontschirm auf der gegenüberliegenden Wand, ohne wirklich hinzusehen. Er zeigte Sterne. Sonst nichts.
    Nach einer Weile straffte Korie sich. Was auch immer in seinem Kopf vorgegangen sein mochte – auf seinem Gesicht rührte sich kein Muskel, als er sich an Tor wandte: »Wie lautet unsere augenblickliche Position, Oberleutnant?«
    »Zwergenpunkt Eins. Unverändert, Sir.« Auch Tor trug inzwischen ihren Raumanzug.
    »Danke.« Korie hob den Kopf zur Decke. »Mister Leen?«
    Der Leitende Ingenieur befand sich im Maschinenraum. Seine Stimme schien jedoch aus einer Entfernung von einem Meter zu antworten. »DEVUN« sagte er. »Alles DEVUN.«
    Korie mußte lächeln. DEVUN war ein Akronym. Es stand für Dekontamination vollkommen unmöglich. »Danke, Mister Leen«, erwiderte er. Es spielte keine Rolle mehr. Entweder hatten sie inzwischen Erfolg gehabt – oder auch nicht. Sie würden es früh genug herausfinden. Sogar sehr bald schon. Er blickte hinunter in die Kommandozentrale. »Quilla Delta? Sind Sie bereit?«
    Eine Gestalt im Raumanzug wandte sich zu Korie um. »Jawohl, Sir. Wir sind bereit.«
    »Dann kommen Sie bitte zur Brücke hinauf.«
    Die Quilla kletterte die Stufen zur Brücke empor und postierte sich hinter Korie und Brik, wo sie mit erwartungsvollem Blick verharrte.
    »In Ordnung«, begann Korie, und seine Stimme nahm irgendwie Befehlston an. »Alles herhören!« Harlie würde seine nächsten Worte zu jedem Besatzungsmitglied durchstellen. »Dies ist ein strikter Befehl. Wir stehen im Begriff, ein Andockmanöver durchzuführen. Jeder, der noch keinen Raumanzug trägt, zieht ihn sofort an! Ohne Ausnahme.« Seine Augen schweiften über die Brücke zu Brik, der Kories Blick leidenschaftslos erwiderte. Auch Brik steckte in seiner Vakuummontur.
    Gleichzeitig nahmen Korie und Brik ihre Helme auf. Während sie sich immer noch grimmig in die Augen starrten, streiften sie ihre Helme über die Köpfe und verriegelten die Verschlüsse. Korie drehte sich um, und Brik überprüfte Kories Versiegelung. Dann drehte sich Brik um, und Korie überprüfte Briks Anzug. Als er fertig war, warf er einen Blick hinunter in die Zentrale. Hodel, Jonesy, Tor, Goldberg – alle hatten ihre Helme übergezogen.
    »Mister Leen?« fragte Korie.
    »Einen Augenblick noch, Sir«, erwiderte Leens Stimme. »Wir warten auf Gatineau und Stolchak… so, fertig. Die Besatzung ist bereit.«
    »Vielen Dank, Mister Leen. Wie lange wird es dauern?«
    »Etwa fünfzehn Sekunden.«
    Korie gestattete sich ein weiteres Grinsen. Ja, man konnte es wirklich innerhalb fünfzehn Sekunden schaffen – wenn alle in Raumanzügen steckten. »Harlie?«
    »Sir?«
    »Ich bitte im voraus um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten, die wir dir bereiten werden.«
    »Nicht nötig, Sir. Ich

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