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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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unwillkürlich grinsen. Kommunikationsoffizier Darian Green.
    »In Ordnung«, sagte der Erste Offizier schließlich. »Kode Schlummer. Ich wiederhole: Kode Schlummer. Fangen Sie an.« Er wartete. Er sah zu Brik. »Hoffentlich funktioniert es.«
    »Und wenn nicht?«
    »Darüber wird sich mein Nachfolger Gedanken machen müssen.«
    »Wenn es nicht klappt, dann wird es keinen Nachfolger für Sie geben.«
    »Auch wieder wahr«, murmelte Korie und schaltete seine Helmlampe ein. Dann zog er einen dicken Umschlag aus seiner Tasche. Er öffnete ihn und zog die erste Seite heraus. Er hielt sie vor das Visier, damit er lesen konnte, während er lauschte.
    Der Leitende Ingenieur meldete sich als erster wieder. »Gully Foyle hier…«
    Korie suchte auf dem Blatt nach dem Kodewort. Der Maschinenraum ist abgeschaltet. Wir haben die Maschinen heruntergefahren und operieren manuell. Alle autonomen Funktionen sind außer Betrieb.
    Als nächstes meldete sich Stolchak: »Hier Ismael.«
    Erneut blickte Korie auf seine Liste. Alle Farmanlagen gesichert.
    Dann ertönte Halls Stimme: »Gute Zeiten, schlechte Zeiten.« Die Frachthangars sind bereit.
    Williger meldete: »Es war einmal vor langer, langer Zeit, da lebte auf dem Mars ein Mann namens Valentine Michael Smith.« Die Krankenabteilung.
    Goldberg folgte. »Sredni Vashtar ging hinfort. Seine Gedanken waren so rot wie seine Zähne weiß.« Alle Waffensysteme, die durch die autonomen Schiffsfunktionen kontrolliert werden, sind physikalisch abgetrennt. Bestimmte unabhängige Systeme, die von Hand betrieben werden, bleiben in Betrieb, sind aber nur durch eine entsprechend kodierte Karte zu aktivieren.
    Dann meldete sich Hodel. »An einem kalten Tag im April, die Uhr schlug eben dreizehnmal…« All unsere Fallen sind scharf.
    Green: »Ich habe keinen Mund, aber mir ist zum Schreien.« Alle Kommunikationssysteme sind physikalisch abgetrennt worden. Mit Ausnahme der tragbaren Einheit am Raumanzug von Leutnant Green.
    »Alice wurde es allmählich müde, neben ihrer Schwester zu sitzen und zu warten.« Tor. Alle Navigationssysteme sind außer Betrieb.
    Korie warf Brik einen fragenden Blick zu.
    »Fryling ward, und die Dauben thaten gurren und sich plusthern in eyerm Schlage…« Die internen Sicherheitssysteme sind abgeschaltet und können nicht gegen uns selbst eingesetzt werden.
    Es war ein Wegwerfkode, der nur dieses eine Mal verwendet werden würde – und danach nie wieder. Wenn der Kobold zuhörte, dann gab es jedenfalls keine Möglichkeit für ihn herauszufinden, was wirklich gesagt wurde.
    »Der Kobold müßte inzwischen ziemlich neugierig geworden sein, meinen Sie nicht auch?«
    »Morthaner kennen keine Neugier«, erwiderte Brik nüchtern. »Ich bezweifle stark, daß der Kobold für eine derartig emotionale Reaktion programmiert wurde.«
    »Sie haben recht«, pflichtete Korie seinem Sicherheitsoffizier bei. »Danke, daß Sie mich erinnert haben.« Er fragte sich, was den Kobold anstelle von Neugier vorantreiben mochte. »Alles herhören«, sagte er in das Radio. »Kode Schnupfen. Kode Schnupfen.«
    Er spürte nicht, was als nächstes geschah, aber er konnte es sich nur zu gut vorstellen. Überall an Bord des Schiffs würden Besatzungsmitglieder jedes einzelne Schott verschließen und anschließend mit einer Sicherheitsklammer abriegeln. Jedes einzelne Modul des Schiffes wurde in diesem Augenblick von jedem anderen Modul isoliert. Einmal mehr wartete er auf die Vollzugsmeldungen seiner Leute.
    Wieder meldete sich Leen als erster. Korie studierte das Papier mit den Kodes und wartete auf die entsprechenden Stichwörter.
    »Es war ein Mann, ein Pichelsteiner – der verwahrte sein ganzes Geld in ’nem Eimer…«
    »Eine junge Dame aus Riga – ritt lächelnd daher auf ’nem Tiga…«
    »Ein junger Löter aus Lee – lotete einst eine Maid aus der See…«
    Einige Minuten vergingen, während derer die Meldungen eintrafen. Korie prüfte jede einzelne Antwort und hakte sie auf seiner Liste ab. Als er fertig war, sah er zu Brik.
    »Eine Lesbierin aus Nassau – besuchte ’ne Freundin in Passau…«
    Korie bedeutete nickend, daß er verstanden hatte. Brik kräuselte seine Oberlippe ganz leicht und entblößte dabei seine Reißzähne.
    »Alles herhören! Kode Schüchtern. Kode Schüchtern.«
    Diesmal dauerte es länger. Korie blickte nach rechts. Brik hatte ein Paneel im Boden geöffnet und bediente per Hand einen Satz von Ventilen und Hähnen. Korie spürte, wie sich sein Raumanzug

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