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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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falsche Angaben in der Akte nicht nachzuweisen seien, da Dr. Stadler und Dr. Wellner mit seiner Mutter zusammengearbeitet hatten und alle illegal besorgten Nieren in der Datenbank von Transplant verzeichnet hatten.
    »Naja, ist vielleicht auch ganz gut, dass ich das nicht weiß. Helfen tut’s eh nicht mehr.« Tobias warf einen Blick auf die Informationswand, wo auch ein Foto seiner Mutter hing. »Sind die Ärzte wegen dem Handel jetzt verhaftet worden?«
    »Dr. Stadler sitzt in Untersuchungshaft, Dr. Wellner ist vorübergehend frei.«
    »Warum sitzt Dr. Stadler noch?«
    »Wir prüfen, ob er was mit dem Mord an Frau Wellner zu tun hat.«
    »Und was ist mit dem Mord an meiner Mutter?«
    »Wir sind leider noch nicht viel weiter. Aber ich wollte dich noch was fragen. Wir haben Katrin Buhr gefunden. Sie war inzwischen hier. Sie sagt, sie kennt dich?«
    »Ja, sie kam nach dem Tod meiner Mutter zu mir, um zu reden. Sie hat ja kurz vorher ihren Freund verloren.«
    »Indirekt durch deine Mutter. Frau Buhr war ziemlich sauer auf sie.«
    »Ich weiß, sie verdächtigen sie. Aber ich glaube nicht, dass sie es war.«
    »Warum?«
    »Wenn sie es gewesen wäre, wär sie sicher nicht zu mir gekommen. Das wär ja total bescheuert.«
    »Vielleicht wollte sie dich aushorchen?«
    »Das glaub ich nicht. Was sollte ich ihr denn sagen können? Außerdem haben wir kaum über die Sache gesprochen. Wir waren irgendwie beide in der gleichen Situation und das hat jedem von uns geholfen.«
    »Na, gut.«
    »Was passiert jetzt mit Dr. Wellner?«, fragte Tobias und blickte auf seine Krankenakte.
    »Er wird wegen Organhandels wohl angezeigt werden.«
    Tobias stand auf. »O.k., ich will Sie nicht weiter aufhalten.« Er reichte Martin die Hand. »Vielen Dank für Ihre Hilfe mit der Krankenakte.«
    »Gerne! Mach’s gut Tobias. Ich melde mich, sobald es was Neues im Fall deiner Mutter gibt.«
    Er nickte und verließ das Büro.
     
    Dieter und Paul waren mittlerweile auf dem Weg zu Udo Gleisinger, nachdem sie Frau Kessler ein Foto von ihm gezeigt hatten. Sie war sich ziemlich sicher, dass er der Mann vor der Villa gewesen war.
    Gleisinger war zu Hause und ließ die Beamten ungern herein. Schnell schob er im Flur stehende Kartons mit dem Fuß zur Seite und legte einen Stapel Zeitungen darauf. Dann führte er die Männer ins Wohnzimmer.
    Dieter war nicht entgangen, dass die Kartons Bilder von Digitalkameras zeigten, und er fragte sich, ob das wohl Diebesgut war. Nachdem wieder einige Müllberge zur Seite geräumt waren, saßen die drei Männer zusammen.
    »Ich war nie da«, erklärte Gleisinger ungeniert, als Dieter ihm von der Zeugenaussage erzählte.
    »Die Zeugin hat Sie eindeutig erkannt.«
    »Die muss sich irren. Was sollte ich denn da? Das ist nicht meine Gegend.« Er blickte nervös auf die Uhr.
    »Haben Sie noch was vor?«
    »Nein, nein.« Gleisinger versuchte, ein ganz entspanntes Gesicht zu machen, und lehnte sich zurück.
    Eigentlich sollte ich schon längst weg sein, dachte er. Der Typ, der die Kameras kauft, wartet vielleicht nicht, wenn ich zu spät komme. Außerdem muss ich mir noch eine neue Krawatte für heute Abend besorgen.
    »Was haben Sie bei der Wellner-Villa gewollt?«
    »Wie gesagt, ich war nicht da.« Nervös knetete er seine Finger. »Und wenn jemand was anderes behauptet, steht Aussage gegen Aussage.«
    Das Gespräch ging noch eine ganze Weile so weiter. Erst als Dieter ihm androhte, ihn mit aufs Präsidium zu nehmen, fing er an zu reden.
    »Der Kommissar hat mich nach Dr. Wellner gefragt. Ich kenne ihn nicht, aber ich dachte mir, wenn er mich nach ihm fragt, hat der vielleicht was mit der Schulte zu tun. Da hab ich ihn gegoogelt und im Telefonbuch nach seiner Adresse gesucht. Ich dachte mir, der ist Transplantationsarzt. Wahrscheinlich gehört der zu Anjas Leuten. Da bin ich eben hingefahren und hab mir den Laden mal angesehen.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter.«
    »Wollten Sie ihn auch erpressen? Eine neue Geldquelle generieren?«
    »Vielleicht hab ich mit dem Gedanken gespielt, aber am Montag hab ich nur geguckt. Ich wollte erstmal sehen, wer das ist und wo der so lebt.«
    »Und am Dienstag kamen Sie wieder und trafen auf Susanne Wellner, seine Ehefrau.«
    »Nein. Ich war nicht nochmal da.«
    »Warum nicht? Sie brauchen doch sicher dringend Geld.«
    »Aber als ich am Mittwoch kam, stand ein Polizeiwagen vor der Tür. Da hab ich mich schleunigst verdrückt.«
    »Also waren Sie doch nochmal dort?«
    Er antwortete nicht

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