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Innere Werte

Innere Werte

Titel: Innere Werte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Hamann
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gesagt, dass wir damit zur Polizei müssen. Sozusagen Bürgerpflicht.«
    Dieter begleitete die beiden zur Tür und reichte auch ihr die Hand. Als sie draußen waren, sagte Paul. »Der arme Kerl. Bei der Mutter hat der nichts zu lachen.«
    »Ja, irgendwie scheint sie ein einnehmendes Wesen zu sein. Aber vielleicht haben wir jetzt genau aus diesem Grund eine weitere Information. Ich werde gleich mal bei der Taxizentrale nachfragen, wo unser Peterle hingefahren wurde.«
     
    Gerade als Martin mit Michael ins Büro kam, legte Dieter den Hörer zurück auf die Einheit.
    »Ich habe eben mit der Taxizentrale gesprochen. Bielmann hat sich am Freitag letzte Woche um acht Uhr morgens ein Taxi bestellt, das ihn um viertel vor zehn abholen sollte. Er wurde pünktlich im Lessingweg eingesammelt und auf direktem Weg zum Bahnhof gefahren. Ziemlich genau um zehn Uhr ist er dort ausgestiegen. Ich hab hier den Namen des Fahrers: Dirk Hill. Die Zentrale schickt ihn uns her.«
    »Woher wisst ihr von einer Taxifahrt?« Martin setzte sich an seinen Schreibtisch und blickte Dieter fragend an. Der erzählte ihnen von dem Besuch der Klasens.
    »Wenn er am Bahnhof war«, überlegte Martin laut, »wäre es natürlich denkbar, dass er von dort mit dem Zug irgendwohin gefahren ist. Aber auch nicht allzu weit, sonst wäre er am Samstagmorgen nicht in der Kläranlage gefunden worden.«
    »Oder er wollte fahren und kam erst gar nicht dazu, weil er seinen Mörder getroffen hat.«
    »Auch denkbar. Habt ihr was Neues von den Krankenhäusern?«
    »Nichts!« Paul hob die Arme, um sie sogleich resigniert auf seinen Tisch fallen zu lassen. »Die Krankenhäuser haben wir inzwischen durch und jede Menge Ärzte auch schon. Aber ein Bielmann war bis jetzt nirgends Patient.«
    »Wie viele fehlen euch noch?«
    »Hast du eine Ahnung, wie viele Ärzte es in Wiesbaden gibt?« fragte Paul unwirsch.
    »Nein, aber du wirst es mir sicher gleich sagen.«
    »Über fünfhundert.«
    »Also, wie viele fehlen noch?«, wiederholte Martin seine Frage.
    Paul stöhnte und blickte auf seine Liste. »Etwa dreihundertfünfzig.«
    »Na, sauber.« Michael schlug Paul aufmunternd auf die Schulter. »Dann wird’s dir ja nicht langweilig.«
    »Ihr fragt auch immer gleich, ob diese Fäden von Rethcon benutzt werden?«, wollte Martin wissen.
    »Sicher, oder glaubst du, ich will die alle nochmal anrufen?« Paul schüttelte den Kopf.
    »Kluges Kerlchen«, nickte Michael anerkennend.
    »Verschon mich und schnapp dir lieber ein Telefon. Ich geb dir gerne ein paar Mediziner ab.«
    »Kein Problem!« Michael streckte die Hand aus. »Gib die Namen her und du hast Hilfe. Allerdings …«
    »Was?« Paul runzelte die Stirn.
    »Kann ich die weiblichen Ärzte anrufen?« Michael grinste breit.
    Paul antwortete nicht sondern schlug ihm einen Teil der Liste vor die Brust.
    »O.k.« Martin blickte auf seine Armbanduhr. »Jetzt ist es gleich zwölf. Ich gehe zu Milster und sehe zu, ob ich ein paar Kollegen kriege, die uns bei dem Kram unterstützen können. Ich will das Ergebnis bis heute Abend haben.« Er war schon auf dem Weg zur Tür, als Dieter fragte: »Was war eigentlich auf der Bank?«
    »Michael kann euch das erzählen. Ich bin gleich wieder da.«
     
    Milster sicherte Verstärkung zu und organisierte drei weitere Leute von anderen Kommissariaten, die eine halbe Stunde später auf der Matte standen und eingewiesen wurden.
    Der Taxifahrer trudelte ebenfalls ein. Leider konnte er zu den bisherigen Erkenntnissen wenig beisteuern. Zwar erinnerte er sich an seinen Fahrgast, gab aber an, dass es eine sehr schweigsame Fahrt gewesen und ihm nichts Besonderes an dem Mann aufgefallen war. Er habe wortlos bezahlt und war Richtung Bahnhofsgebäude davongegangen.
    Martin machte sich daran, festzustellen, welche Züge ab zehn Uhr vom Wiesbadener Hauptbahnhof abfuhren.
    Bei Katrin Buhr erkundigte er sich, ob sie von einer Taxi- oder Zugfahrt wusste, was sie allerdings verneinte und angab, dass Peter sonst nie mit dem Taxi, sondern mit dem Bus gefahren sei.
    Immer wieder versuchte Martin, telefonischen Kontakt mit Anja Schulte aufzunehmen, was ihm am Nachmittag endlich gelang. Er erwischte sie auf ihrer Durchwahl in der Bank und wollte einen Termin mit ihr vereinbaren.
    »Wäre es Ihnen recht, wenn wir Ihr Anliegen am Telefon besprechen?« Anja versuchte, ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen, obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug. »Ich habe nämlich noch eine Menge wichtiger Termine und bin jetzt

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