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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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eineinhalb Kilometern Entfernung
aufspüren kann.
    In weiter Ferne zuckte eine
Tarotkarte von Tzeentch, belebt vom Pläne schmiedenden Architekten des
Schicksals und der qualvollen Leidenschaft eines mächtigen Psionikers, die Zeit
zurückzustellen.
    Im Besitz dieses Psionikers war
das gestohlene Schicksalsbuch!
    Dieser Mann wurde von
widerstreitenden Trieben zerrissen.
    Törichte Treue und tragische
Sehnsucht. Ein rauer Idealismus, neues Licht ins Universum zu bringen. Ein
Verlangen nach Veränderung, aber auch dass der tyrannische Krüppel auf Erden
erhalten bleiben oder geläutert werden möge.
    Der Wunsch nach Veränderung war
tief in der unruhigen Seele dieses Psionikers verankert. Er mochte entweder dem
Großen Verschwörer oder dem Herrn der Lust erliegen. Die Waagschale mochte sich
auf diese oder jene Seite neigen. Dass es noch nicht geschehen war, lag an einem
prekären Gleichgewicht der Kräfte und vielleicht an seiner geistigen Qual.
    Der Herr der Lust wusste, wie
Qual in Freude umgewandelt werden konnte und Freude in Qual.
    Der Herr der Lust war Tzeentchs
Rivale in der vierfältigen Korrumpierung des Kosmos.
    Magnus hatte andere
gestaltverändernde Schiffe durch den Warp entsandt.
    O Mutator, o Herr des Glücks,
lass die Abtrünnigen des Prinzen Magnus rasch an ihr Ziel gelangen! N ormalerweise herrschte hinter
den zugezogenen Vorhängen der Villa auch zur Mittagszeit ein düsteres
Halbdunkel. Aber an diesem Tag war auch die Außenwelt in tiefste Dunkelheit
gehüllt. Dichter Staub fegte in erstickenden Wolken durch die Stadt. Auf den
Straßen würde eine vors Gesicht gehaltene Hand kaum zu sehen sein
vorausgesetzt, man war trotz der über Nase und Mund gebundenen nassen Tücher
noch nicht erstickt.
    Tausende Bettler und Obdachlose
mussten während der vergangenen halben Stunde, seit der Sturm über der Stadt
tobte, erstickt sein. Sobald er sich legte, würden Sanitätseinheiten noch
tagelang damit beschäftigt sein, die Leichen zu den Massengräbern zu schaffen.
In der ungewohnten Wärme würden unbestattete Körper bald in Verwesung
übergehen.
    Ein Staubsturm dieser Stärke
konnte dreitausend Meter in die Atmosphäre hinaufreichen. In den untersten Zonen
des Sturms, in Bodennähe, wirbelte auch hochgerissener Sand. Die Reibung der
Sandkörner und Staubteilchen war verantwortlich für die quälenden
Kopfschmerzen, die Jaq, Rakel, Grimm und Lex plötzlich wie der Ansturm
unwillkommener Besessenheit befallen hatten. Das elektrische Potenzial in der
Luft musste auf achtzig oder neunzig Volt pro Kubikmeter angestiegen sein und
beeinträchtigte das elektrische Feld des Körpers und des Gehirns stark.
    Jaq kämpfte mit psionischer
Kraft dagegen an, aber es war kein psionischer Angriff.
    Es fiel schwer, klar zu denken.
Vielleicht sollte er sich entspannen und Kopfschmerzen und Übelkeit als
Vorboten eines Gemütszustands begrüßen, in dem er für Verwirrung und
Besessenheit empfänglich sein würde.
    Diese Überlegung hatte Jaq
veranlasst, das Monokel mit den Schutzklappen einzusetzen, das Azul Petrows Schlierenauge
gewesen war.
    Draußen heulte der schwarze
Wind, beladen mit Sand und Staub.
    Die Vorhänge bewegten sich
leicht. Alle vier hatten sich in einem Raum des Erdgeschosses versammelt, als
würde die Villa nicht nur von den Elementen angegriffen. Teilten sie ein dunkles
Vorgefühl kommenden Unheils? Etwas, das Jaq auf sich ziehen und absorbieren
könnte, während es bestrebt war, ihn zu absorbieren — und was er dann
zurückwerfen könnte, indem er in einem Spiegel sein Ebenbild durch Azuls Auge
betrachtete.
    Gab es eine minimale
Zeitspanne, während der er von welcher Macht auch immer besessen sein musste, um
durch die Befreiung Erleuchtung zu finden? Und welches Ritual sollte er während
seiner Besessenheit mit der falschen Meh'lindi ausführen? Zuckte die
Assassinenkarte in seiner Kleidung? Vibrierte die Dämonenkarte in der
Erwartung, die Assassinenkarte zu übertrumpfen? Jaqs Kopf schmerzte höllisch,
und seine Seele desgleichen.
    Rakel stöhnte: »Mein Kopf, mein
Kopf, ich könnte ihn aufreißen ...« Hätte Meh'lindi so gestöhnt? »Vergeude
deine Energie nicht damit, mir zu erzählen, dass du Kopfschmerzen hast!«,
grollte Jaq.
    Er durfte kein Mitleid zeigen.
Meh'lindi hatte sich selbst zugunsten eines höheren Ziels immer als entbehrlich
betrachtet. In dieser Zurückweisung des eigenen Ichs hatte die Vollkommenheit
der wahren Assassine gelegen. Sollte Rakel ihr eigenes Ich verlieren

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