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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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auf die das
rötliche Licht eines Sterns namens Karka Secundus schien. Damals hatte man ihn
seiner Rüstung beraubt und mit Händen und Füßen an eine Felsplatte geschmiedet,
um Tzeentch geopfert zu werden.
    Jetzt schleifte die gepanzerte
Gestalt der abtrünnigen Chaoskrieger ihn hinaus in den Staubsturm. Er konnte nicht
einmal vergeblichen Widerstand leisten. Er konnte auch nicht heulen. Um dies zu
tun, musste er atmen.
    Wenn er atmete, würde er
ersticken.
    Jaq kam zu sich. In trüben
Umrissen konnte er den Raum erkennen. Rötliches Licht sickerte durch den Staub,
als ob er die Szene in Infrarot wahrnehmen würde. Die Vorhänge flatterten wie
die Flügel großer schwarzer Raubvögel. Eine mächtige eckige Servorüstung lag
still auf dem Schieferboden.
    Der Sturm hatte seine Wut
ausgetobt und zog ab.
    Der Verstärkerstab hatte einen
der Chaoskrieger getötet.
    Krampfhafter Husten schüttelte
Jaq. Schwärzlicher, staubiger Schleim wurde von den Bronchien ausgestoßen. Er
zog Stoff von seinem Gewand über Mund und Nase, hustete wieder und wieder, als
wollten seine Lungen das Innere nach außen kehren. Endlich ließ der Reizhusten
nach. Durch das dichte Sieb des Stoffs schnappte er nach Luft wie ein
Erstickender. Dann zwang er sich zu kürzeren, flacheren Atemzügen.
    Lex war nirgends zu sehen. Der
Wind winselte an den eingeschlagenen Fensterscheiben vorbei. In der Villa schien
alles ruhig zu sein.
    Chaoskrieger aus dem Auge des
Schreckens mussten im Schutze des Staubsturms auf Sabulorb gelandet sein, ohne
dass er sie psionisch wahrgenommen hatte.
    Lex hatte seine Waffe
zurückgelassen; sie lag am Boden. Jaq zog Imperators Gnade aus dem
Halfter und richtete die Waffe durch das zerbrochene Fenster auf den staubverschleierten
Garten.
    Die Chaoskrieger waren
zielsicher in diesen Raum gekommen.
    Zwei von ihnen hatte er
gesehen, bevor der Staub ihn geblendet hatte. Wahrscheinlich waren noch weitere
an dem Überfall beteiligt gewesen. Sie hatten noch nicht versucht, die Villa zu
plündern. Sie waren gegangen und hatten ihn sogar am Leben gelassen.
    Aber sie hatten Lex mitgenommen!
»Grimm!«, brüllte Jaq, und ein neuer Hustenanfall schüttelte ihn.
    Kurz darauf kam der kleine Mann
herein, Imperators Friede in einer Hand. Beim Betreten des staubigen
Raums hielt er sich die Feldmütze über die untere Hälfte des Gesichts. Rakel,
die mit ihm gekommen war, begann zu niesen.
    Draußen ließ der Wind rasch
nach. Die Sicht wurde allmählich besser, doch würde es noch Stunden dauern, bis
die leichtesten Staubteilchen niedersinken würden.
    Hinter den kiesbestreuten
Wegen, der unter Staub begrabenen Rasenfläche und den Sträuchern war die
Umfassungsmauer niedergewalzt — von der Masse eines Schiffs, das mindestens so
groß war wie die Villa. Ein rechteckiges Schiff mit gigantischen Zangen am Bug
und scharfen Leitwerken wie Flossen. Aus der Schnauze des Schiffs ragte etwas,
das eine Plasmakanone zu sein schien. Andere Waffen waren oben und
wahrscheinlich im Heck eingebaut. Grimm stockte der Atem. »Ah, wir haben neue
Nachbarn, wie ich sehe. Anscheinend gibt es in Shandabar nicht allzu viele
Bestimmungen für die Errichtung von Neubauten.« Sein Blick fiel auf die
Servorüstung am Boden, und seine Augen weiteten sich in furchtsamer Neugier.
Seine Zähne klapperten.
    »Hat jemand eine neue Rüstung
für Lex geliefert?« Er drückte sich die Mütze gegen den Mund, um die
Beherrschung zurückzugewinnen.
    »Chaoskrieger«, sagte Jaq
knapp, um einem neuen Hustenanfall vorzubeugen. Er warf Rakel einen halb
besorgten, halb unwilligen Blick zu, als hätte er die Worte gern aus ihrem
Bewusstsein gelöscht.
    Der Schock, den die unerwartete
Nähe dieser schändlichen Werkzeuge des Chaos auslöste, ging tief und ließ sich
nicht einfach abschütteln. Dass diese Agenten der Zersetzung hier in diesem
Herzland des Imperiums auftraten, und zu diesem Zeitpunkt, war grauenvoll. Das
Chaos schien allwissend zu sein, allmächtig. Eine niederschmetternde
Vorstellung. Das Imperium glich einem weitgespannten Spinnennetz, das die
schädlichen Insekten des Chaos einzufangen und abzuwehren suchte.
    Aber wie zerbrechlich und
lückenhaft war vieles davon.
    Die Space Marines und die
Imperiale Armee glichen kleinen Spinnen, die unermüdlich durch das Netz liefen,
um die giftigen Hornissen zu lähmen, die das Netz aufrissen. Kein Wunder, dass
ihre Bisse grausam und manchmal unterschiedslos waren. Und vielleicht war die
ganze Anstrengung zum Scheitern

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